Aus dem McLaren-Glaspalast im englischen Woking rollt demnächst der letzte Roadster des McLaren-Mercedes SLR Sterling Moss vom Band. Dann ist auch die Ehe zwischen McLaren und Mercedes nach sechs Jahren und über 2.000 verkauften Supersportwagen beendet. Mercedes kommt nun in Eigenregie mit dem SLS AMG auf den Markt und McLaren kontert demnächst mit dem MP4-12C.

Beim Design hatten beide Hersteller ähnliche Ideen, die wohl noch aus den guten Ehetagen resultierten, denn beide Modelle zitieren berühmte Vorgänger aus der Firmenhistorie. McLaren etwa knüpft mit dem MP4-12C an den schon legendären F1 an, der von 1993 bis 1998 produziert wurde. Mercedes wiederum wagte sich an eine Neuinterpretation des legendären 300 SL aus den 50er-Jahren und huldigt den SLS als Reinkarnation des Flügeltürers.

Formel-1-Erfahrung zahlt sich aus

Wie schon der McLaren F1, so profitiert auch der McLaren MP4-12C von der Formel 1-Erfahrung des Autobauers. So bildet auch im MP4-12C ein einteiliges, nur 80 Kilogramm schweres Kohlefaser-Monocoque mit Sicherheitsfahrgastzelle das Rückgrat des zweisitzigen Supersportlers. Sämtliche Bauteile stammen aus der Feder der McLaren-Ingenieure. Erstmals entsteht bei McLaren damit auch das Herzstück des Sportlers: Der Motor. Entwickelt wurde ein 3,8 Liter V8-Motor mit 90 Grad Zylinderwinkel, der es mit Biturbo-Aufladung und variabler Ventilsteuerung auf gut 600 PS bringt.

Nachdem McLaren die Motorfrage des neuen Models der Öffentlichkeit mitgeteilt hatte, endete kurz danach auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mercedes in der Formel 1. McLaren verspricht mit seinem neuen Motor neben spektakulären Fahrleistungen auch einen für Supersportwagen ungeahnt niedrigen Verbrauch. Aus der Luftperspektive gibt die durchsichtige Motorabdeckung den Blick auf den Machinenraum frei.

Die Briten wollen ab 2011 jährlich rund 1.000 Modelle vom MP4-12C fertigen und über ein kleines exklusives Händlernetzwerk weltweit absetzen. Ein Viertel der Produktion soll in die USA gehen, ein weiteres Viertel auf der britischen Insel bleiben. Mit dem neuen Model greift McLaren alle Supersportler in der Premiumklasse an.