Der Technologietransfer vom Rennsport in die Serienproduktion wird von vielen Herstellern gerne angepriesen, wenn es darum geht, die Millionenausgaben für die Beteiligung in einer Rennserie zu rechtfertigen. Für den Zuschauer am Bildschirm oder an der Rennstrecke ist dies sicherlich nicht immer genau zu verstehen, doch es gibt viele Beispiele von im Rennsport erprobten Teilen und Techniken, die einige Zeit später in Serienfahrzeugen verbaut wurden. Bei Ingo Noak Tuning war man von der im Langstreckensport so populären RSR-Karosserie mit ihren markanten Verbreiterungen und dem aggressiven Heck so angetan, dass die Idee entstand, eine ähnliche Variante für den Verbau an serienmäßigen Porsche 997-Modellen zu entwickeln.

RSR-Karosserie mit ihren markanten Verbreitungen , Foto: Ingo Noak
RSR-Karosserie mit ihren markanten Verbreitungen , Foto: Ingo Noak

Bulliger geht's kaum

In heimischer Produktion entstand ein Widebody-Kit, der jeden Elfer-Porsche (Baureihe 997 bis Baujahr Ende 2006) in ein echtes Rennsport-Look-Unikat verwandelt. So sorgt eine komplett neue Frontstoßstange mit riesigen Lüftungsschächten sowie seitlichen Cup-Wings aus Kohlefaser für eine perfekte Rennsport-Optik. Durch vordere Kotflügel- sowie hintere Radlaufverbreiterungen spendiert Ingo Noak dem 997 einen massiv breiteren Stand. Front und Heck werden durch speziell entwickelte Seitenschweller miteinander verbunden. Die Heckpartie präsentiert sich bullig und schier endlos breit, dank einer komplett neuen Heckstoßstange mit seitlichen Lüftungsöffnungen, einer Cup-Lippe sowie einem großen Heckflügel inkl. Air-Ram-Motordeckel. Highlight am Heck ist sicherlich der mittig platzierte Ausschnitt für die Sportabgasanlage aus Edelstahl mit ihren beiden 90 Millimeter durchmessenden Endrohren, Die Endrohre wurden so versetzt, dass es optisch wirkt, als sei ein quer liegender Endschalldämpfer verbaut.

Klassische Rennsportfelgen für den Porsche 997, Foto: Ingo Noak
Klassische Rennsportfelgen für den Porsche 997, Foto: Ingo Noak

Breitreifen runden Look ab

Natürlich musste der in den Kotflügeln geschaffene Platz artgerecht gefüllt werden. Hier entschied sich Ingo Noak für klassische Rennsportfelgen im Mehrteiler-Look, vorne in 8,5x19 Zoll mit 235/35R19 und hinten in breiten 11x19 Zoll mit 305/30R19. Damit die Felgen auch perfekt mit den Kotflügelkanten abschließen, gab es zudem noch signifikante Spurverbreiterungen, vorne 60 und hinten sogar 120 Millimeter pro Achse breit. Damit der Breitbau nicht nur sportlich aussieht, sondern sich auch dynamisch bewegen lässt, setzten die Spezialisten aus dem hohen Norden Deutschlands auf die Rennsport-Kompetenz von KW. So bietet das hier verbaute KW-Gewindefahrwerk der Variante 3 hunderte von Verstellmöglichkeiten an Druck- und Zugstufe und besitzt auch spezielle Ausgleichsbehälter am Federbein. So kann das Fahrverhalten jederzeit individuell an die Ansprüche von Fahrer und Terrain angepasst werden.

Auch für den Innenraum des Porsche 997 gab es kleinere Retuschen, wie eine lackierte Mittelkonsole und speziell umgebaute Sportsitze in einer Leder/Carbon-Kombination inkl. Rückenlehnen aus Sichtcarbon.