Mercedes Benz plant über die hauseigene Tuningfirma AMG eine Kooperation mit der britischen Traditionsmarke Aston Martin. Die Zusammenarbeit wurde am Donnerstag bekanntgegeben und soll vor allem Liefervereinbarungen zwischen Mercedes-AMG, Mercedes Benz und Aston Martin umfassen. AMG soll dabei in Zukunft Antriebsaggregate an die englische Luxus-Fahrzeugschmiede liefern, Mercedes-Benz soll Aston Martin mit Elektrik- und Elektronik-Bestandteilen ausstatten.

Zusätzlich zu dieser technischen Partnerschaft wird auch eine wirtschaftliche Verbindung angestrebt, die Daimler AG soll zu diesem Zweck bis zu fünf Prozent der Anteile an Aston Martin unentgeltlich übernehmen. Gleichzeitig wird das Unternehmen einen Beobachterstatus im Vorstand von Aston Martin übernehmen. Bereits in der zweiten Jahreshälfte soll es zur endgültigen Vertragsunterzeichnung kommen. Für einen erfolgreichen Abschluss des Geschäfts stehen noch behördliche Genehmigungen aus.

Die zukünftigen Geschäftspartner zeigen sich über den Deal allesamt hocherfreut. "Wir sind stolz, mit Aston Martin zusammenzuarbeiten und sie mit Antriebskomponenten und anderen Bauteilen für ihre zukünftigen Sportwagen versorgen zu können. Das unterstreicht die führende technologische Rolle von AMG im Hochleistungsbereich", meinte etwa Ola Källenius, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei AMG. Auch Ian Minards, Leiter der Produktentwicklung bei Aston Martin stieß ins gleiche Horn: "Wir haben AMG bewusst als Basis für diesen Entwicklungsprozess des Antriebsstrangs ausgewählt. Die Möglichkeit, Technologien der Mercedes-AMG GmbH in unsere Sportwagen zu integrieren, ist ganz klar eine gute Nachricht."

Aston Martin kann bereits auf eine lange und bewegte Historie zurückblicken. Das Unternehmen wurde 1913 gegründet, 1947 übernahm der legendäre britische Unternehmer David Brown, noch heute finden sich seine Initialen in jeder Modellbezeichnung. In den 70er-Jahren wechselten die Eigentümer mehrmals, ein Ende der Krise kam erst 1986 durch Vermittlung von Gulf-Teambesitzer John Wyer: Die Übernahme durch Ford. 2007 stieß der amerikanische Riese die Aston-Martin-Anteile nach Jahren in den roten Zahlen wieder ab, seither führen zwei kuwaitische Investmentgruppen Regie.