Der kleine und hocheffiziente 1,0-Liter-EcoBoost-Benzinmotor ist der Grund dafür, warum ein Formel Ford-Rennwagen mit englischer Straßenzulassung eine der schnellsten Rundenzeiten auf der Nürburgring-Nordschleife fahren konnte. Das Rennauto umkreiste die weltberühmte Strecke in nur sieben Minuten und 22 Sekunden - das ist die elftschnellste Zeit, die je auf dem legendären Eifelkurs gemessen wurde, und ein exzellentes Ergebnis, das zum Teil nicht mal Supersportwagen mit mehr als 600 PS erreichen.

"Bei diesem kleinen Motor reiben sich die Menschen ungläubig ihre Augen", kommentierte der 28-jährige Rennfahrer und Nordschleifen-Spezialist Nick Tandy seine Rekordfahrt. "Es ist einfach unglaublich, dass ein 1,0-Liter-Motor mit drei Zylindern so viel Leistung abliefern kann". Die Ingenieure von Ford arbeiteten monatelang an diesem Projekt und tauschten den heute in der Formel Ford üblichen, 180 PS starken 1,6-Liter-EcoBoost-Vierzylinder gegen eine speziell getunte 205-PS-Version des neuen 1,0-Liter-Dreizylinder-EcoBoost, der in der Originalversion erst kürzlich von einem Expertengremium zur "International Engine of the Year 2012" gekürt wurde. Die Ingenieure sorgten im Vorfeld der Fahrt auf dem Nürburgring außerdem dafür, dass der einsitzige Rennwagen eine englische Straßenzulassung erhielt. Hierfür installierten sie geeignete Radabdeckungen und eine vorschriftsmäßige Beleuchtung ebenso wie Blinker an den aerodynamischen Außenspiegeln und natürlich eine Hupe. Das Fahrzeug erhielt darüber hinaus ein manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe und straßenverkehrstaugliche Reifen.

Gemäß einer nicht offiziell bestätigten Messung erreichte der Formel Ford mit 1,0 Liter großem EcoBoost-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 255,5 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h spulte er in weniger als vier Sekunden ab. "Wir wollten beweisen, dass die Größe des Motors keine Rolle spielt, und wir haben gezeigt, wie viel Energie und Potenzial im 1,0-Liter-EcoBoost steckt", betonte Roelant de Waard, als Vizepräsident von Ford Europa zuständig für Marketing und Vertrieb. "Wie lässt sich dieser Beweis besser antreten als die besten Supersportwagen der Welt auf der Nordschleife des Nürburgrings hinter sich zu lassen - und dies mit einen Bruchteil ihres Kraftstoffverbrauchs".

Interne Tests ergaben, dass der Formel Ford-Rennwagen mit 1,0-Liter-EcoBoost-Motor tatsächlich erstaunlich sparsam auftritt. Laut der inoffiziellen Messung lag der Verbrauch bei einer Geschwindigkeit von 56 km/h bei lediglich 2,4 Liter/100 km und erreichte bei 120 km/h gerade mal 5,0 Liter/100 km. Während das Formel Ford-Rennfahrzeug mit 1,0-Liter-EcoBoost-Motor nicht zum Kauf angeboten wird, steht der Ford Focus mit dieser Motorisierung bereits auf dem europäischen Markt zur Verfügung und wurde als Antriebsausstattung bislang von etwa 30 Prozent der Neuwagenkäufer geordert. Die Version mit 74 kW (100 PS) begnügt sich mit einem Kraftstoffverbrauch von nur 4,8 Liter/100 km (kombiniert)1, die 92 kW (125 PS) starke Variante kommt auf lediglich 5,0 Liter/100 km (kombiniert)1. In Kürze feiert der innovative Dreizylinder auch im neuen Ford B-MAX sowie im Ford C-MAX Premiere und wird für den noch in diesem Jahr erscheinenden neuen Ford Fiesta ebenfalls erhältlich sein.

Erst zu Anfang dieses Jahres stellte ein Ford Focus mit 1,0-Liter-EcoBoost-Motor und 92 kW (125 PS) insgesamt 16 Geschwindigkeits-Weltrekorde gemäß den strengen Vorgaben der FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) auf. Die Bestwerte entsprechen der Homologation in Kategorie B (Serie Produktion Fahrzeuge), Gruppe 1 (4-Takt-Motor), Klasse 5 (mit Motoren zwischen 850 und 1000 ccm). Ort war die CERAM-Teststrecke in Frankreich.