Der Wolfsburger Autohersteller Volkswagen AG profitiert in den USA von einer rapiden Nachfrage nach seinem Mittelklassewagen VW Passat. Im Oktober 2011 wurde knapp eine Verzehnfachung des Absatzes verzeichnet und entsprechend gingen die Autoverkäufe des Konzerns im letzten Monat um rund 40 Prozent nach oben. Es wurden 28.000 Fahrzeuge abgesetzt. Seit Mitte September ist der VW Passat auf dem US-Markt verfügbar und schon kurze Zeit nach der Markteinführung wurde eine Vervierfachung des Absatzes dieses Modells festgestellt.

Der VW Passat wird ab 20.000 US-Dollar Einstiegspreis angeboten und gewann 5000 Käufer. Der Kleinwagen Jetta war bei den US-Autofahrern ebenfalls stark gefragt und konnte 11.300 mal abgesetzt werden. Das Unternehmen tätigte Investitionen von über eine Milliarde US-Dollar in sein US-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee. Die Kapazität der Fabrik beläuft sich zu Beginn auf 150.000 Fahrzeuge pro Jahr.

Große Nachfrage nach dem Volkswagen Passat in den USa, Foto: Volkswagen
Große Nachfrage nach dem Volkswagen Passat in den USa, Foto: Volkswagen

Nach den Plänen der Konzernleitung soll der US-Autoabsatz bis zum Jahr 2018 auf eine Million Fahrzeuge nahezu verdreifacht werden. Der Kleinwagen VW Jetta wird in dem Werk ebenfalls produziert und dieses Stufenheckmodell verbuchte im Oktober eine Absatzsteigerung von zehn Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. Der Marktanteil der Volkswagen AG auf dem US-Automarkt liegt derzeit allerdings nur bei drei Prozent.

In den USA ist die Autofinanzierung beim Autokauf praktisch Standard und steuerte ihren Beitrag zu den Absatzsteigerungen bei. Das Ergebnis des Vorjahres hat der Autohersteller bei den Absatzzahlen bereits übertroffen. Die VW-Tochter Audi kann auf eine Absatzsteigerung von 26 Prozent auf 10.200 Einheiten verweisen. Der Mittelklassewagen Audi A4 war besonders gefragt und beim Oberklassemodell Audi A8 wurde ein Verzehnfachung auf 328 Fahrzeuge verbucht.

Der Konkurrent BMW AG landete knapp hinter Volkswagen und konnte auf einen erfreulichen Zuwachs von 17,5 Prozent und 27.288 Autos verweisen. Zum Jahresende rechnet US-Chef Ludwig Willisch mit einem anziehenden Endspurt. Das vierte Quartal sei gut angelaufen. Von Januar bis Oktober verkaufte der Konzern insgesamt 246.602 Einheiten und entspricht einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Stuttgarter Autokonzern Daimler AG profitierte ebenso wie die Wettbewerber von der starken Nachfrage.

Auch der Audi A8 ist in den Staaten stark gefragt, Foto: Audi
Auch der Audi A8 ist in den Staaten stark gefragt, Foto: Audi

Die Zahl der PKW-Verkäufe und verkauften Transporter schnellte um 25 Prozent auf 24.449 Euro Fahrzeuge nach oben. Der Nobelhersteller konnte in den ersten zehn Monaten des aktuellen Jahres eine Absatzsteigerung von 12 Prozent auf 206.632 Einheiten erzielen. Die Modelle der C-Klasse und die Geländewagen der M-Klasse erzielten gute Verkaufszahlen.

Der Sportwagenhersteller Porsche erhielt einen Dämpfer. Der Absatz ging gegenüber Oktober 2010 um 14 Prozent auf 2270 Fahrzeuge zurück. Der klassische Sportwagen Porsche 911 erlebte einen rapiden Einbruch bei der Nachfrage. Im Jahr 2012 soll die nächste Generation des Sportwagens in den USA erhältlich sein. Seinen Autoabsatz konnte die VW-Tochter allerdings von Januar bis Oktober um 23 Prozent auf 24.943 Fahrzeuge steigern. Die US-Autohersteller General Motors und Ford konnten nur auf ein Absatzplus von zwei bzw. sechs Prozent verweisen.

Beide Unternehmen hatten 186.900 bzw. 167.800 Fahrzeuge verkauft. Eine Ausnahme bildete Chrysler mit einem Anstieg von 27 Prozent auf 114.500 Einheiten. Die Wirtschaft in den USA gilt allerdings als wenig stabil, da im nächsten Jahr nach Einschätzungen von Analysten mit einer Rezession gerechnet wird. Eine Rezession würde sich negativ auf den sich gerade erholenden US-Automarkt auswirken.