Die ersten Testfahrten zur neuen United SportsCar Championship (USCC) sind beinahe abgeschlossen. Seit dem vergangenen Samstag drehen die Akteure probeweise ihre Runden. Losgelegt wurde auf dem Sebring International Raceway (bis Sonntag), seit Dienstag wird auf dem Rundkurs in Daytona Beach Gas gegeben. Das bisherige Resultat: wenig Vergleichbares und viel Schrott. Gleich zweimal kam es am gestrigen Nachmittag zu gefährlichen Unterluft-Unfällen.

In diese verwickelt waren die beiden Corvette-Daytona-Prototypen der Teams Spirit of Daytona und Action Express. Den Anfang machte der Brite Richard Westbrook: Nach einem Reifenschaden und dem daraus entstandenen Dreher stieg sein Gefährt auf, überschlug sich in der Luft und schlug letztlich hart zu Boden. Später hob auch Grand-Am-Routinier João Barbosa wegen eines defekten Pneus ab, jedoch kam es während seiner Flugeinlage nicht zu einem Überschlag. Glücklicherweise blieben beide Piloten unverletzt.

IMSA leitet Untersuchung ein

Beobachter gehen davon aus, dass die ersten Umbauten zur Leistungsangleichung zwischen LMP2- und Daytona-Boliden das Abheben der beiden Autos begünstigt haben. Die IMSA, Veranstalter und Regelhüter der USCC, wird sich die Hergänge der Unfälle daher alsbald genauer ansehen. Ohnehin bleibt offen, inwieweit die beiden unterschiedlichen Fahrzeugtypen auf ein Niveau gebracht werden konnten. Ernsthafte Vergleiche der Test-Rundenzeiten wären aufgrund des weiterhin unklaren Reglements Makulatur.

Hinzu kommt, dass nur wenige LMP2-Mannschaften an den bisherigen Probefahrten teilnahmen. Die Reihen der Grand-Touring-Kategorien GTD und GTLM waren hingegen deutlich besser gefüllt. Zahlreiche Equipen tasteten sich in Sebring wie auch in Daytona an ihre neuen Renner heran. So beispielsweise die Flying-Lizard-Crew, welche erst dieser Tage den Wechsel von Porsche auf Audi vollzog. Erwartungsgemäß waren die GT-Wagen aus Le Mans schneller unterwegs als ihre amerikanischen Gegenstücke.

Die vorerst letzte Testsitzung in Florida wird am heutigen Abend stattfinden. Gegenwärtig machen allerdings Gerüchte die Runde, dass sämtliche Prototypen auf Anweisung der IMSA in ihren Garagen verweilen werden. Mutmaßlich ist den Verantwortlichen das Risiko erneuter Zwischenfälle durch Reifenpannen zu groß.