Nach dem vergangenen Rennwochenende auf dem Lausitzring stand die erste von zwei Stationen außerhalb Deutschlands auf dem Programm. Der ADAC GT Masters-Tross machte vom 09. bis 11. Juni Halt auf dem Red Bull Ring in der Steiermark. Mehr als 10.000 Besucher über das gesamte Wochenende genossen Sommer, Sonne und Motorsport. Die Audi-Teams haben es auf dem Formel-1-Kurs traditionell nicht einfach, auf dem es vor allem auf Topspeed ankommt. Patric Niederhauser und sein Team Aust Motorsport machten aus der schwierigen Streckencharakteristik das beste und verpassten im zweiten Rennen als zweitbester Audi mit Rang elf denkbar knapp die nächsten Meisterschaftspunkte.

Für die verbleibenden Rennen sieht Niederhauser sich und das Team jedoch gut aufgestellt, die Strecken von Zandvoort bis Hockenheim kommen den Qualitäten des Audi R8 LMS wesentlich mehr entgegen. In der Meisterschaft belegen Niederhauser und sein Teamkollege nach sechs von insgesamt 14 Rennen den 20. Gesamtrang.

Patric, die schwierigen Strecken für dich und dein Team sind jetzt vorbei. Wie fällt dein Fazit zum vergangenen Rennwochenende aus?
Patric Niederhauser: Angesichts der Tatsache, dass wir bereits im Vorfeld wussten, dass wir uns auf dem Red Bull Ring schwer tun würden, haben wir uns dieses Wochenende gut geschlagen. Wir haben uns in beiden Rennen verbessert, im ersten der beiden Läufe sogar von Startplatz 19 auf den 16. Rang. Am Sonntag war sogar ein Top-10-Platz in Reichweite, uns fehlte auf den Vordermann etwas mehr als eine Sekunde. Mit meiner eigenen Performance bin ich zufrieden. Ich hatte ein sauberes Wochenende und war von der Pace gut mit dabei.

Aust Motorsport-Pilot Patric Niederhauser knapp an Top-10 vorbei, Foto: ADAC GT Masters
Aust Motorsport-Pilot Patric Niederhauser knapp an Top-10 vorbei, Foto: ADAC GT Masters

Das erste Rennen habt ihr von Startplatz 19 aus in Angriff genommen - eine schwierige Ausgangslage...
Patric Niederhauser: Das war es in der Tat. Dennis saß im Qualifying hinter dem Steuer und fuhr den Startstint. Im Zeittraining hat er sich gut geschlagen. Das Fahrerfeld im ADAC GT Masters ist ungemein eng beisammen, weshalb es für uns leider nur zu Startplatz 19 gereicht hat. Er hatte auch einen starken Stint, verlor am Ende aber etwas Zeit. Zudem verlief der Boxenstopp nicht ganz optimal. Als ich nach dem Fahrerwechsel zurück an die Strecke kam, waren plötzlich jene fünf Autos vor mir, die vor dem Stopp eigentlich hinter uns lagen. Vom Speed her waren wir gar nicht schlecht unterwegs. Auf die vorderen Autos schloss ich daher relativ schnell auf, überholen konnte ich sie wegen unseres Topspeed-Nachteils auf den Geraden allerdings nicht. Dadurch rückten die Autos hinter mir immer näher auf. Ich musste also mit dem einen Auge nach vorne schauen, um einen Fehler auszunutzen und zu überholen. Mit dem anderen musste ich den Rückspiegel genau beobachten, um keine Position zu verlieren. Das war keine einfache Situation. Das Rennen haben wir auf dem 15. Platz beendet - mehr war unter den Bedingungen nicht möglich.

Im zweiten Rennen habt ihr die Top-10 nur knapp verpasst. Wie lief es für dich?
Patric Niederhauser: Der Start hat gut geklappt, genauso wie mein gesamter Stint. Ich kämpfte mich um mehrere Positionen nach vorne und habe das Auto auf P12 an Dennis übergeben. Zudem hielt ich einen Audi und einen Lamborghini hinter mir, die im Gegensatz zu mir jeweils auf neuen Reifen unterwegs gewesen sind. Mit meiner Performance bin ich sehr zufrieden, uns hat lediglich der Speed gefehlt. Das Rennen haben wir mit einem Rückstand von knapp einer Sekunde auf unseren Vordermann auf dem elften Platz beendet. Damit waren wir zweitstärkster Audi im Feld. Wir können damit zufrieden sein, zumal wir im Vorfeld wussten, dass es für uns auf dem Red Bull Ring nicht einfach werden würde.

Die aktuelle Saison ist fast schon halb zu Ende. Wie fällt dein bisheriges Fazit aus?
Patric Niederhauser: In Oschersleben hatten wir mit einem super Auto die besten Chancen gehabt, gute Punkte zu holen. Die konnten wir leider nicht nutzen. Mit dem Lausitzring und dem Red Bull Ring kamen zwei knifflige Strecken auf uns zu, das war uns klar. Wir schauen jetzt positiv nach vorne und sollten in Zandvoort besser aufgestellt sein. Ich bin dort zwar noch nie gefahren und die Strecke ist technisch äußerst anspruchsvoll, aber der Audi R8 LMS sollte dort gut liegen. Die weiteren verbleibenden Kurse sollten uns auch entgegenkommen, daher freue ich mich auf den Rest der Saison.

Als nächstes steht der hochtechnische Kurs im niederländischen Zandvoort auf dem Programm (21. bis 23.07.). Wie fühlt es sich für dich an, Neuland zu betreten?
Patric Niederhauser: Leider war ich in meiner bislang zehnjährigen Motorsport-Karriere noch nie in Zandvoort. Aber alle Fahrer, die dort schon unterwegs gewesen sind, schwärmen davon. Daher werde ich bei der Vorbereitung für das kommende Rennwochenende noch eine Schippe zulegen. Die lange vorgezogene Sommerpause bis dahin werde ich mit intensiver Vorbereitung verbringen. Ich werde mich in der freien Zeit auch verstärkt meinem Job als Fahrinstruktor widmen - es gibt also eine Menge zu tun.