Von Anfang an hat das Bentley Team ABT das Potenzial des Bentley Continental GT3 gezeigt. Am Sachsenring etwa sind Sie als Dritter gestartet. War damit zu rechnen?
Der Bentley Continental GT3 ist ganz klar ein Auto, das zur Spitze zählt. Die ausgewogene Balance unseres Rennwagens hat sich gerade in den mittelschnellen und schnellen Kurven des Sachsenrings ausgezahlt. Leider spiegeln sich diese Vorteile noch nicht in unseren Ergebnissen wider, denn es gab immer wieder harte Attacken gegen uns, oder uns sind eigene kleine Fehler unterlaufen. Der vierte Platz am Sachsenring war ein schönes Ergebnis. Daran wollen wir möglichst bald anknüpfen.

Am Lausitzring haben Sie mit Ihrem Teamkollegen Daniel Abt in beiden Läufen jeweils eine Aufholjagd gezeigt, die aber unbelohnt geblieben ist.
Von Startplatz zehn war ich bereits unter die ersten Fünf vorgefahren, als mein Teamkollege Daniel Abt nach dem Fahrerwechsel in ein Duell mit Kontakt verwickelt war und ein Vorderrad beschädigt wurde. Tags darauf verbesserte sich Daniel von Platz 30 auf Platz 15, ich kam anschließend noch ein Stückchen weiter nach vorn. Dann aber drehte mich ein Gegner um. In einer hart umkämpften Sprint-Rennserie wie dem ADAC GT Masters bleibt das manchmal nicht aus, auch wenn es natürlich schade ist. Wenigstens fahren wir uns mit unserem Kampfgeist immer wieder in die Herzen des Publikums.

Im ADAC GT Masters stehen in der zweiten Saisonhälfte mit dem Red Bull Ring, dem Nürburgring, Zandvoort und Hockenheim noch anspruchsvolle Strecken auf dem Programm. Auf welche Kurse freuen Sie sich besonders?
Der Bentley Continental GT3 ist extrem drehmomentstark. Auf einer Berg-und-Tal-Bahn wie dem Red Bull Ring rechne ich mir schon einige Chancen auf ein gutes Ergebnis aus. Auf dem Nürburgring haben wir schon viele spannende Rennen gesehen. Ich sehe es als mein Heimrennen, weil ich dort die meisten Rennen in meiner Karriere gefahren bin. Zandvoort ist eine Fahrerstrecke par excellence, die jeder Pilot mag. Wetter, Wind und der Sand auf der Strecke machen allerdings jede Runde unberechenbar. In Hockenheim beim Finale will sich jeder mit einem guten Ergebnis in den Winter verabschieden, da wird es noch mal richtig zur Sache gehen. Auf den beiden Strecken bin ich mit dem Bentley aber bisher nicht gefahren.

Im ADAC GT Masters gibt es derzeit eine kleine Sommerpause. Wie überbrücken Sie die Zeit bis zu den nächsten Rennen?
Ich bin in diesem Jahr schon Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Australien gefahren, hatte einige Tests, bin im ADAC GT Masters unterwegs und habe auf der Nordschleife VLN-Läufe und das 24-Stunden-Rennen bestritten. Deshalb kann ich die Pause durchaus genießen. In dieser Zeit habe ich mir Formel-1-Rennen und die 24 Stunden von Le Mans im Fernsehen angesehen. Und mit einigen Freunden verfolge ich auch die Fußball-Europameisterschaft. Die deutsche Mannschaft hat eine andere Spielweise als viele Gegner. Dieser Stil hat sich schon bei der WM ausgezahlt. Das wird noch ganz schön spannend, und ich glaube, dass Deutschland es schaffen kann.

Quelle: Team