Sebastian Asch hat sein Ziel erreicht: Er ist ADAC GT Masters-Champion 2015. Im spannenden Finale auf dem Hockenheimring hat sich der Team Zakspeed-Pilot zusammen mit seinem Teamkollegen Luca Ludwig den Titel mit insgesamt 199 Punkten gesichert. Damit ist der Ammerbucher der erste Pilot des ADAC GT Masters, der zwei Meistertitel auf seinem Konto hat. 2012 feierte er - ebenfalls im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 - seinen ersten Gesamterfolg in der Liga der Supersportwagen.

Du hast es geschafft. Nach einer langen und erfolgreichen Saison bist du Champion im ADAC GT Masters!
Ich freue mich so sehr über diesen Titel. So richtig realisieren kann ich es aber noch gar nicht. Ich muss in den kommenden Tagen erst begreifen, was wir als Team in dieser Saison geschafft haben. Ich bin so stolz auf diese Leistung und die gesamte Mannschaft. Wir wollten dieses letzte Rennen einfach nur durchfahren und Punkte sammeln, wie wir es die ganze Saison getan haben. Wir wären zum Abschluss natürlich gerne nochmals aufs Podium gefahren, aber Rang fünf hat gereicht und das ist das einzig Entscheidende. Ein besonderes Lob gilt auch den Mechanikern, die das Auto von Samstag auf Sonntag wieder komplett aufgebaut haben. Da war einiges zu tun, aber sie haben das perfekt gelöst.

Du bist der erste Fahrer der Geschichte des ADAC GT Masters, der zum zweiten Mal den Meistertitel gewonnen hat. Was bedeutet dir dieser Erfolg?
Das ist ein Hammer-Gefühl! Ich habe den Titel jetzt zum zweiten Mal in der Tasche und das ist wirklich super. Es sind einige Fahrer dabei, die dieses Ziel auch sehr gerne erreicht hätten. Die Serie ist hart umkämpft und es gibt in jedem Rennen zahlreiche Siegkandidaten. Nach 2012 habe ich jetzt erneut bewiesen, dass mit mir immer zu rechnen ist.

Das Samstagsrennen ist absolut nicht nach euren Vorstellungen verlaufen. Schildere die Situation bitte aus deiner Sicht.
Wir haben das Rennen gestartet wie jedes andere auch. Ich kam gut durch die erste Kurve und habe meinen dritten Startplatz behauptet. In der zweiten Kurve bekam ich allerdings Probleme mit dem Anti-Blockier-System und die Räder blieben stehen. Es hat nicht mehr zum Ausweichen gereicht und leider habe ich den Meisterschafts-Dritten erwischt. Damit war sowohl für uns als auch für den Porsche das Rennen beendet. Es tut mir sehr leid für das Schütz-Team, aber ich konnte es wirklich absolut nicht verhindern. Ich war so weit weg von ihm und hatte auch kein Überholmanöver versucht. Wir haben der Rennleitung die Daten des ABS und der Räder vorgelegt. Sie haben das auch so gesehen, mussten aufgrund der Meisterschaftssituation aber reagieren und daher wurden wir für das zweite Rennen drei Startplätze nach hinten versetzt.

Ihr habt den Titel mit drei Siegen und insgesamt acht Podestplätzen gewonnen. Was hat euch so stark gemacht?
In erster Linie war es die Kombination aus Luca und mir - das hat hervorragend funktioniert. Wir ergänzen uns gut und bauen uns gegenseitig auf. Auch menschlich sind wir auf einer Ebene, das war der Grundstein des Erfolgs. Wir sind eine ausgeglichene Fahrerpaarung und in Sachen Schnelligkeit auf einem Niveau. Das und unsere Erfahrung war auf jeden Fall ein Vorteil. Ich habe 107 Starts im ADAC GT Masters und Luca nicht wesentlich weniger. Wir sind ein bisschen ausgefuchster und denken vielleicht eher an die Punkte, als permanent nur auf Attacke zu fahren. Natürlich hat unser Team Zakspeed auch großen Anteil am Erfolg. Sie haben dieses Jahr super Arbeit geleistet und ich kann einfach nur von Herzen danke sagen.

Gab es bei all euren Erfolgen in dieser Saison einen, an den du dich besonders gerne erinnerst?
Der Sieg in Zandvoort. Wir hatten vor dem Start eine defekte Antriebswelle und unsere Mannschaft hat das in 20 Minuten repariert - so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Niemand glaubte überhaupt an einen Start und dann haben wir das Rennen gewonnen. Dieser Sieg war einfach Wahnsinn und gehört unseren Mechanikern. Ein großer Moment war natürlich auch unser erster Saisonsieg im Regen von Spa-Francorchamps. Wir haben allen gezeigt, dass wir nicht die ewigen Zweiten sind und viel Mut und Energie für den Rest der Saison mitgenommen.