Wie die Väter, so die Söhne: Luca Ludwig (26, Bonn) und Sebastian Asch (29, Ammerbuch) haben beim Finale des ADAC GT Masters im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 der Traditionsmannschaft Zakspeed deutsche Motorsportgeschichte geschrieben. Die Söhne der beiden Tourenwagenlegenden Klaus Ludwig und Roland Asch setzen die Erfolgsstory ihrer Väter fort und sind die neuen Champions des ADAC GT Masters. Asch gewann als erster Fahrer in der Geschichte der"Liga der Supersportwagen" zum zweiten Mal die Fahrerwertung. "Das war Teamwork in Bestform, nun zum zweiten Mal mit dem Mercedes-Benz den Titel zu gewinnen ist Wahnsinn", jubelte Asch am Sonntagnachmittag in Hockenheim. Auch für Ludwig ist es der zweite Titel: Im Jahr 2010 wurde der Jura-Student Deutscher GT-Meister.

Gemeinsam waren Asch und Ludwig, deren Väter sowohl bei Mercedes-Benz in der DTM Teamkollegen waren und auch schon für Zakspeed fuhren, unschlagbar. In der ersten Saisonhälfte fuhren die Rennfahrersöhne in acht aufeinanderfolgen Rennen in die Top-Vier. Zur Saisonhälfte hatte kein Duo je zuvor mehr Punkte gesammelt als die Mercedes-Benz-Piloten. Doch ausgerechnet beim Heimrennen von Ludwig am Nürburgring und anschließend am Sachsenring lief es nicht optimal. Doch die neuen Champions antworteten Meisterlich: Beim vorletzten Wochenende in Zandvoort folgte Saisonsieg Nr. 3. Kein anderes Fahrerduo konnte auch nur annähernd so viel Erfahrung im ADAC GT Masters mitbringen wie die Kombination Ludwig/Asch. Der Weitblick aus der gemeinsamen Erfahrung von mehr als 190 Starts im ADAC GT Masters brachte Ludwig/Asch auch in schwierigen Situationen nicht aus dem Konzept.

Die Karriere von Ludwig und Asch ist eng mit dem ADAC GT Masters verwoben. Ludwig startete 2009 mit einem Paukenschlag in der "Liga der Supersportwagen". Ohne größere Erfahrung im Automobilsport stieg er in das ADAC GT Masters ein, gewann auf Anhieb die ersten beiden Rennen und fuhr in seinem Debütjahr um den Titel. In den beiden darauffolgenden Jahren startete er im Audi von Christian Abt und kämpfte abermals um die Meisterschaft. Es folgten sporadische Rennen im McLaren und Audi, ehe zum Saisonende 2013 ein Gasteinsatz beim Finale im Mercedes-Benz der Vorbote für neue Erfolge sein sollte. Mit dem Team Zakspeed fuhr Ludwig im Flügeltürer 2014 wieder in die Erfolgspur, in der zweiten Saison im Team von Peter Zakowski folgte dann der große Coup mit dem Titel. Der Weg zurück zum Erfolg im ADAC GT Masters war für Ludwig aber eine lange Durststrecke: Knapp 1500 Tage blieb er ohne Laufsieg, ehe der Erfolg in Spa-Francorchamps im Juni den Grundstein zum Titel legte. "Im vergangenen Jahr haben wir das Team aufgebaut, solide Arbeit gemacht und in diesem Jahr haben wir den Durchbruch geschafft und waren die Besten", sagte Ludwig nach dem Titelgewinn.

Die Karriere von Asch hat viele Parallelen zu der von Ludwig. Der dienstälteste Fahrer der Serie trat erstmals 2008 im ADAC GT Masters im Lamborghini an, wechselte später auf Porsche und machte 2012 im Mercedes-Benz gemeinsam mit dem aktuellen DTM-Fahrer Maximilian Götz sein Meisterstück. Dann folgte auch für Asch eine Durststrecke. 2013 im Audi R8 und 2014 im Porsche blieb er ohne Podestplatz, erst der Wechsel zurück in den Mercedes-Benz brachte ihn in diesem Jahr zurück auf Titelkurs. "Ich bin sehr stolz über den Titel und auch froh, zur Erfolgsgeschichte von Zakspeed noch ein Kapitel beigetragen zu haben. Zakspeed ist im Motorsport ein legendärer Name und in der Kombination mit den Namen Ludwig und Asch ist das großartig."

Ludwig und Asch sind beide im Fahrerlager gross geworden. Vielleicht ein Grund, dass sich beide nicht nur blind verstehen, sondern auch über den Speed oder die Konstanz zu schlagen waren. Auch wenn nicht überliefert ist, ob die beiden schon in Kindertagen zusammen durch das Fahrerlager jagten: Das Erfolgsgeheimnis der neuen Champions ist perfektes Teamwork, sagt Ludwig, dem Starallüren ebenso fremd sind wie Asch. "Wir harmonieren einfach sehr gut und haben dieselbe Einstellung. Es ist ein großes Miteinander, so etwas habe ich vorher noch nie erlebt. Das ist keine Ego-Show, sondern Teamwork. Das macht uns letztlich so stark."