Sebastian Asch bestritt am vergangenen Wochenende das siebte Rennwochenende des ADAC GT Masters in Zandvoort. Zusammen mit seinem Teamkollegen Luca Ludwig gewann der Ammerbucher das erste Rennen souverän und baute die Meisterschaftsführung aus. Pech im zweiten Lauf verhinderte allerdings den vorzeitigen Titelgewinn. Sebastian Asch reist nun mit 31 Punkten Vorsprung zum Saisonfinale nach Hockenheim und hat beste Chancen, dort seinen zweiten Meistertitel im ADAC GT Masters nach 2012 zu gewinnen.

Das erste Rennen ist für euch einfach perfekt gelaufen. Wie gut hat der dritte Saisonsieg getan?
Sebastian Asch: Das war wirklich super! Im Qualifying lief nicht alles ganz rund, Rang drei war aber trotzdem eine gute Ausgangslage für das Rennen. Ich wusste, dass das Rennen über die Distanz und nicht in der ersten Ecke entschieden wird. Genau darin liegt unsere Stärke. Ich hätte aber selbst nicht gedacht, dass wir so Attacke machen können und sogar gewinnen - wenn auch anders als erwartet. Die beiden Führenden und ich direkt dahinter hatten eine gute Pace und wir konnten uns schon ein Stück vom Feld absetzen, bis das Safety Car alles wieder zusammengeschoben hat. Kurz nach dem Re-Start kam es zu einer Berührung zwischen dem Porsche und dem Lamborghini vor mir, durch die unser Titelkonkurrent weit zurückfiel. Aus Meisterschaftssicht war es für uns natürlich gut, es tut mir aber leid für Klaus Bachler. Wir hätten das Duell lieber direkt auf der Strecke ausgetragen. Nach dem Fahrerwechsel hat Luca sogar die Führung übernommen und unseren dritten Saisonsieg sicher nach Hause gefahren. Wir haben in diesem Rennen eine fehlerfreie Leistung gezeigt, die ganzen Vorkommnisse haben uns zudem in die Karten gespielt. Etwas Glück gehört einfach auch dazu.

So sah es vor dem Rennen absolut nicht aus. Stattdessen gab es eine richtige Schrecksekunde. Was war los?
Sebastian Asch: Auf dem Weg in die Startaufstellung habe ich einen Defekt an der Antriebswelle bemerkt und den Vortrieb verloren. Das war wirklich ein Schreckmoment. Unsere Mechaniker waren aber einfach unglaublich. Sie haben wirklich eine Meisterleistung vollbracht und die Antriebswelle innerhalb von 20 Minuten gewechselt - so etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Das wichtigste war, dass zu keiner Zeit Hektik aufkam. Es hat mich wirklich beeindruckt, wie cool alle geblieben sind, was sich natürlich auch positiv auf Luca und mich ausgewirkt hat. An diesem Tag war für mich wirklich das Team der Star, denn eigentlich haben sie das Rennen gewonnen und nicht wir. Ich habe ihnen den Sieg gewidmet.

Im zweiten Lauf gab es nur einen mageren Punkt. Wo war die Performance vom Samstag hin?
Sebastian Asch: Luca hat das Rennen von Platz neun gestartet und war gleich Achter. Ein paar Rempeleien mit der Corvette haben allerdings dazu geführt, dass der Unterboden stark beschädigt wurde und die Geometrie nicht mehr war wie zuvor. Natürlich soll es im Rennen Action geben und Anlehnen finde ich durchaus gut, aber wenn dabei das Auto so stark beschädigt wird, ist das nicht mehr in Ordnung. Wir hatten danach extreme Probleme und konnten den Speed nicht mehr gehen. Es hat schlicht die Wirkung des Unterbodens gefehlt. Hinzu kam, dass wir Probleme mit dem Funk hatten und dadurch beim Boxenstopp auch rund eine Sekunde haben liegen lassen. Am Ende kam Platz elf heraus. Insgesamt ist das aber nicht so schlimm. Wir hatten vor dem Wochenende das Ziel, den Vorsprung in der Meisterschaft konstant zu halten oder auszubauen - genau das haben wir erreicht.

Jetzt kommt es zum großen Meisterschafts-Showdown in Hockenheim. Kann euch den Titel noch jemand nehmen?
Sebastian Asch: Wir reisen jetzt mit 31 Punkten Vorsprung nach Hockenheim. Der SLS sollte dort richtig gut liegen, aber das gleiche gilt auch für Porsche und BMW. Wir haben auf jeden Fall die beste Ausgangsposition und machen dort einfach unseren Job - kalkulieren müssen die anderen. Wir haben nach zwei schwierigen Wochenenden gezeigt, dass wir wieder zurück sind und ich denke, dass es recht gut aussieht. Grundsätzlich ist es immer schwierig, vorher schon Aussagen zu treffen, denn ich habe schon einiges gesehen. Wenn wir ausfallen und die anderen gewinnen, kann die Meisterschaft ganz schnell kippen. Ich kann mich noch sehr gut an 2012 und das chaotische Finale erinnern. Damals waren wir am Ende die Lachenden, so soll es natürlich wieder sein.