Sebastian, du kehrst dieses Jahr mit dem Flügeltürer zurück ins ADAC GT Masters. Mit dem SLS AMG GT3 hast du 2012 die Meisterschaft gewonnen. Was bedeutet das für dich?
Sebastian Asch: Nach zuletzt zwei eher schwierigen Jahren im ADAC GT Masters soll es jetzt wieder bergauf gehen. Ich hoffe, dass wir um die Meisterschaft kämpfen können. Das sollte unser Ziel sein. ZAKSPEED, Ludwig, Asch - das passt. Mit dieser Kombination sind wir sehr gut aufgestellt. Dass ich mit dem SLS AMG GT3 gut zurechtkomme, habe ich ja 2012 schon mit dem Titelgewinn im ADAC GT Masters bewiesen. Daran möchten wir natürlich anknüpfen.

War es schwierig, sich wieder auf den SLS AMG GT3 einzustellen?
Sebastian Asch: Nein, das war kein Problem. In den vergangenen Wochen konnte ich mit ZAKSPEED Racing einige Runden auf der Nordschleife drehen. Ich habe mich schnell wieder an den Flügeltürer gewöhnt. Das Auto liegt mir einfach. Vor dem ADAC GT Masters-Saisonstart in Oschersleben haben wir noch einen Rollout mit dem Team geplant, um die neuen Pirelli-Reifen etwas besser kennenzulernen. Mit diesen Reifen habe ich noch nicht so viel Erfahrung. Das ist aber die einzige Unbekannte, ansonsten sollte alles funktionieren. ZAKSPEED Racing hat den SLS AMG GT3 sehr gut im Griff, das hat das Team bereits im vergangenen Jahr bewiesen. Also, Türen hoch und los geht's!

Sebastian Asch siegte bereits 2012 beim ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters
Sebastian Asch siegte bereits 2012 beim ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters

Die Kombination Asch, Ludwig und ZAKSPEED erinnert an großartige Zeiten im deutschen Motorsport...
Sebastian Asch: Das ist schon eine coole Sache. ZAKSPEED gehört zu den bekanntesten Namen im Rennsport. Viele Fans erinnern sich sicherlich noch an die Zeiten, als Klaus und mein Vater für ZAKSPEED in der DTM antraten. Dass es rund 25 Jahre später zu einer Art Wiedervereinigung kommt, ist eine tolle Geschichte. Doch obwohl unsere Väter Markenkollegen bei Mercedes-Benz waren, kämpften sie in ihren eigenen Autos gegeneinander. Bei Luca und mir ist es anders. Wir teilen uns das Mercedes-Cockpit und ziehen an einem Strang.

Mit bislang 91 Rennstarts im ADAC GT Masters gehörst du zu den erfahrensten Piloten der Serie. Wie kannst du diesen Vorteil nutzen?
Sebastian Asch: So viele Rennen habe ich schon? Da fühlt man sich ja richtig alt, wenn man diese Zahlen hört... Dabei bin ich erst 28! Aber natürlich ist die Erfahrung sehr wichtig im ADAC GT Masters. In den Rennen geht es oft richtig eng zur Sache. Mit der Zeit habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, wann ich angreifen oder auch mal zurückstecken muss. Bei den Fahrerwechseln ist Routine ebenfalls der Schlüssel zum Erfolg. Hier muss alles passen und Teamwork ist gefragt. Da Luca ja auch schon zu den alten Hasen im ADAC GT Masters gehört, sind wir hier sehr gut aufgestellt.

Du startest in diesem Jahr mit ZAKSPEED Racing auch beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Was hast du dir für den Klassiker in der Eifel vorgenommen?
Sebastian Asch: Wir blicken dem 24-Stunden-Rennen optimistisch entgegen. Beim VLN-Auftakt sowie zuletzt im Rahmen des 24h-Qualifikationsrennens konnten wir uns gemeinsam mit dem Team gut auf die Bedingungen einstellen. Die Basis stimmt und meine zweitschnellste Rundenzeit im Qualifying zum 6-Stunden-Rennen ist ein Beleg für unseren guten Speed. Mit Luca, Christian Vietoris, Tom Coronel und mir haben wir eine sehr erfahrene Truppe bei ZAKSPEED Racing. Bei einem solch langen Rennen kann immer etwas passieren, aber es muss unser Anspruch sein, um die Spitzenplätze zu kämpfen - allein schon wegen der Nähe des Teams zum Nürburgring.

Das diesjährige 24h-Rennen wird ein besonderes Highlight für dich. Du startest dort zum zehnten Mal in Folge.
Sebastian Asch: Stimmt, da musste ich selber erst mal nachzählen. Zehn Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Das Jubiläum bedeutet mir sehr viel. Umso schöner, dass ich das Rennen zum ersten Mal mit dem SLS AMG GT3 bestreiten kann. Unsere Familie verbindet schließlich eine lange Tradition mit der Marke Mercedes-Benz. Bei meinen bislang neun Starts habe ich viel Erfahrung gesammelt. Ich weiß, worauf es ankommt und wie das Auto eingestellt werden muss. Aber auf der Nordschleife lernt man nie aus. In den nächsten zehn Jahren habe ich dann sicherlich ein noch zehn Mal größeres Wissen.