Liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

es wäre mehr drin gewesen an diesem Rennwochenende. Aber leider läuft es im Motorsport nicht immer so, wie man es gerne hätte. Am Samstag war für uns das Rennen nach einem Startunfall zu Ende, bevor es richtig losging. Beim Sonntagsrennen wurden unsere Podiumsträume in der vorletzten Runde zunichte gemacht und es reichte nur für Platz fünf. Immer noch ein gutes Ergebnis, das jedoch weit hinter unseren Erwartungen lag.

Die Vorzeichen standen gut für das vorletzte Rennwochenende der ADAC GT Masters Saison 2014. Der Sachsenring ist eine Strecke, die unserem BMW Z4 GT3 sehr gut liegt. Im letzten Jahr konnten wir hier einen dritten Platz am Samstag erzielen und einen Laufsieg im Sonntagsrennen - vor unserem Schwesterauto, das Platz zwei belegt hatte. Dementsprechend hoch war unsere Motivation, mit der wir zum Sachsenring fuhren. Wir wollten es zum Ende der Saison nochmal so richtig krachen lassen und für die Teamwertung möglichst viele Punkte sammeln.

Doch bereits im Qualifying zeigte sich, dass wir unser Potential wohl nicht würden richtig ausschöpfen können. Startplatz zehn fürs Samstags- und Startplatz elf fürs Sonntagsrennen – das waren nicht die Ausgangspositionen, die wir uns erhofft hatten. Zu schaffen machte uns vor allem das Zusatzgewicht, das wir aufgrund der Balance of Performance seit dem Slovakiaring auf dem Auto hatten – eine aus meiner Sicht wirklich fragwürdige Entscheidung. Auf einer Strecke, die unserem BMW so gut liegt wie der Sachsenring, sollten wir um die vorderen Plätze mitfahren können. Und das war einfach nicht drin.

Sandritter hatte sich mehr erhofft, Foto: SX Consulting
Sandritter hatte sich mehr erhofft, Foto: SX Consulting

Dass für uns das Samstagsrennen so unglücklich im Kiesbett endete, lag jedoch nicht am Zusatzgewicht, sondern am Startgerangel. Wenn das Safety-Car nach der Einführungsrunde das Rennen für den fliegenden Start frei gibt und über 20 Boliden mit bis zu 650PS Vollgas geben, alle mit dem Ziel möglichst weit vorne und auf Ideallinie durch die erste Kurve zu kommen, dann kann es schon etwas eng werden auf der Strecke. Insbesondere, wenn man mitten im Feld steckt.

Berührungen sind da normal. Dass es dieses Mal mich erwischt hat, war einfach nur Pech. Eine kleine Kollision mit einem Mercedes hatte ausgereicht, um mir einen Reifenschaden zuzuziehen. Damit war für uns das Rennen vorbei, bevor es richtig angefangen hatte. Ärgerlich, aber das ist eben Motorsport. Das Rennen hatte ich ziemlich schnell abgehakt und freute mich umso mehr für unser Schwesterauto, das nach einem starken Rennen aufs Podium fahren konnte.

Beim Sonntagsrennen hatten wir in der Startphase mehr Glück, konnten uns aus den Rangeleien heraushalten und sogar von einigen Ausfällen profitieren. Jens fuhr einen starken Stint, konnte in Podiumsnähe an mich übergeben und dank eines perfekten Boxenstopps konnte ich mich auf Platz drei einreihen. Das Auto lief wirklich super und es machte einen riesigen Spaß, über die Strecke zu donnern und mich Meter für Meter an den vor mir liegenden Audi heranzupirschen. Alles deutete darauf hin, dass wir einen starken Podiumsplatz erreichen würden, doch dann kam uns ein Gegner in die Quere, gegen den unser BMW leider machtlos war: der Regen.

Das ist Racing

Dabei kam der leichte Nieselregen, der zunächst einsetzte, unserem heckangetriebenen Boliden noch zu Gute, aber als es dann richtig anfing zu schütten, war nichts mehr zu machen. Da bei unserem Auto der Motor vorne sitzt, haben wir bei nasser Fahrbahn auf Slicks deutlich weniger Traktion. Und so musste ich machtlos zuschauen, wie sowohl der Porsche als auch ein Audi an mir vorbeizogen. Etwas unschön war an dieser Stelle der Rempler des überholenden Audis, der sich in der letzten Runde mit der Brechstange an mir vorbeigedrängt hat.

Aber gut, auch das ist Racing. Abgerechnet wird erst nach dem letzten Rennwochenende. Wir werden uns nun also voll aufs Saisonfinale am Hockenheimring vom 03. bis 05. Oktober konzentrieren und versuchen, möglichst viele Punkte für die Teamwertung einzufahren. Derzeit liegen wir auf Platz zwei und damit sind noch alle Möglichkeiten offen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn es der eine oder die andere von euch schafft uns am Hockenheimring zu besuchen. Ihr seid herzlich bei uns an der Box willkommen und wenn ich Zeit habe, stehe ich immer für einen Plausch oder ein Autogramm zur Verfügung. Falls ihr keine Möglichkeit habt zum Hockenheimring zu kommen, dann könnt ihr die Rennen auf kabeleins live mit verfolgen – los geht es am Samstag und Sonntag jeweils um 11:45 Uhr. Wir freuen uns über jeden Fan, ob an der Strecke oder vor dem Fernseher, und werden uns bemühen euch einen spannenden Saisonabschluss zu bieten.

Viele Grüße,