Die Krönung einer unter dem Strich erfolgreichen Debütsaison in der Liga der Supersportwagen war damit perfekt. "Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und freuen uns sehr über dieses super Ergebnis. Zwar haben wir die Fahrerwertung nicht gewonnen, aber im nächsten Jahr greifen wir erneut an", sagte Teamchef Christian Abt, der als Verantwortlicher seine zweite Team-Meisterschaft nach 2010 feierte.

Bereits das erste Qualifying auf dem badischen Traditionskurs begann für die Frankfurter Mannschaft, die als Tabellenführer mit einem Vorsprung von neun Punkten nach Hockenheim gereist war, nahezu optimal: Während René Rast die drittschnellste Zeit im Audi R8 LMS ultra #27 auf den Asphalt brannte, stellte Teamkollege Christer Jöns sein Fahrzeug mit der #28 auf Startrang sieben. Nicht so gut lief es für Rahel Frey (#26). Die Schweizerin kam im Audi R8 LMS ultra nicht über Position 20 hinaus. Ebenso aussichtsreich verlief das zweite Zeittraining. Christopher Mies erkämpfte Platz fünf und auch Christopher Haase sowie Markus Winkelhock positionierten sich in den Autos #26 und #28 auf Rang sechs und neun unter den besten Zehn.

Der Samstag entpuppte sich für die sechsköpfige Mannschaft als schwärzester Tag der Saison. In einem wahrhaften Renn-Thriller, der mit einem Start-Crash von Corvette-Pilot Gerd Beisel begann, zählte auch Rahel Frey zu den unglücklichen Protagonisten. Die Ex-DTM-Pilotin überschlug sich bei der Einfahrt in die Parabolika und rauschte in die Mauer. Frey blieb unverletzt, der schwere Schaden am Fahrzeug aber war bis zum Rennsonntag nicht mehr zu beheben. Frey/Haase waren fortan nur noch Zuschauer. "Sehr schade. Unser Team hätte ein erfolgreiches Finale verdient gehabt. Aber wichtig ist, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Danke an alle, die uns diese sicheren Autos bauen", so Frey.

Bitter traf es auch René Rast. Nachdem das Rennen nach einer rund 30-minütigen Unterbrechung hinter dem Safetycar wieder freigegeben wurde, hielt Rast noch seine dritte Position. Doch knapp 15 Minuten später streikte das Getriebe, so dass er vorzeitig in der Box parken musste. "Da war heute einfach der Wurm drin. Sehr ärgerlich", so Rast. Auch Christer Jöns und Markus Winkelhock hatten nach einem Kühlwasser-Leck am Audi R8 LMS ultra mit der Nummer 28 keine Chancen mehr auf eine Weiterfahrt und kassierten einen Nuller.

Im Sonntagsrennen dann die Wende. Diesmal traf das Pech die Konkurrenz. Die Piloten Mies und Rast, von Platz fünf gestartet, profitierten von diversen Ausfällen gegnerischer Fahrzeuge und arbeiteten sich Runde um Runde nach vorn. Am Ende sicherten sie sich mit Platz zwei den ersten Podestplatz des Wochenendes.

Christer Jöns und Markus Winkelhock brillierten ebenfalls und sackten als Drittplatzierte auf dem Podium weitere Zähler ein. Genug für Prosperia C. Abt Racing, um in ihrer ersten GT-Masters-Saison mit sieben Punkten Vorsprung den Sieg in der Teamwertung zu feiern. Für Markus Winkelhock war der Erfolg ein ganz emotionaler Moment. "Ich habe hier bei meinem Heimrennen einen perfekten Saisonabschluss hingelegt. Jetzt geht es zum feiern in Richtung München auf die Wies´n", so der Schwabe.

Insgesamt kann das erst in dieser Saison neu gegründete Team auf eine gute Bilanz zurückblicken. In den 16 Rennen holten die drei Fahrerpaarungen zwei Siege und sieben weitere Podestplatzierungen. Ein Highlight war auch das Zeittraining zum zweiten Lauf in der Slowakei: Alle drei Prosperia-Fahrzeuge lagen innerhalb von 0,047 Sekunden und besetzten die ersten drei Startplätze.

"Das war wirklich ein irres Finale. Die ganze Mannschaft hat alles gegeben und ich möchte mich bei jedem einzelnen bedanken. Nicht nur das Ergebnis von heute hat gezählt, sondern die Leistungen der gesamten Saison", resümierte Teambesitzer Slobodan Cvetkovic.