Die Testarbeit in der knapp zweimonatigen Sommerpause hat sich ausgezahlt, in der Eifel waren die von Callaway Competition in Leingarten bei Heilbronn entwickelten und gebauten Corvette Z06.R deutlich konkurrenzfähiger als in den vorherigen Rennen. Die erfolgreiche Ausbeute am Wochenende: Zwei Pole Positions, ein Podiumsplatz und ein Doppelsieg in der Gentlemen-Wertung. Den zweiten Lauf am Sonntag beendeten Toni Seiler und Jeroen Bleekemolen auf Rang zwei, Diego Alessi und Daniel Keilwitz fuhren in der Roller-Corvette in den beiden Rennen ein Top-Fünf-Ergebnis ein.

Ein Schritt nach vorn, aber noch nicht alle Probleme gelöst: So lautete das Fazit von Callaway Competition nach den beiden Rennen bei sommerlichen Temperaturen auf dem Nürburgring. Der erste Lauf am Samstag startete erfolgreich für Callaway: Diego Alessi konnte von der Pole Position aus vor Andreas Wirth in Führung gehen, beide Corvette lagen bis zum Fahrerwechsel an der Spitze des Feldes.

Kollision zwischen Teamkollegen

Nach dem Fahrerwechsel kam es dann zu einem Kontakt zwischen Daniel Keilwitz und Christian Hohenadel, der gerade aus der Boxengasse kam. Hohenadel berührte seinen Teamkollegen leicht am Heck, Keilwitz drehte sich. Beide konnten die Fahrt fortsetzen. Alessi/Keilwitz beendeten das Rennen als Vierte, Wirth/Hohenadel schieden nach einem Getriebedefekt aus. "Der Kontakt tut mir sehr leid, aber ich hatte in dieser Situation keine andere Wahl", erklärte Hohenadel den Zwischenfall. "Ich stand bereits komplett auf der Bremse und hatte keine Ausweichmöglichkeit."

Im zweiten Rennen am Sonntag lag in der ersten Rennhälfte ebenfalls eine Corvette an der Spitze. Diesmal war es Polesetter Jeroen Bleekemolen, der das Rennen souverän anführte. Nach dem Fahrwechsel auf Seiler musste sich der Schweizer nur einem BMW geschlagen geben, Bleekemolen/Seiler landeten als Zweite auf dem Podium und feierten wie am Vortag einen Sieg in der Gentlemen-Wertung. Diego Alessi und Daniel Keilwitz lagen bis zwei Runden vor dem Rennende ebenfalls noch auf Podiumskurs, doch dann zwängten sich noch zwei Gegner an Alessi vorbei und die Roller-Corvette beendete das Rennen auf Rang fünf.

"Wir haben die Performance der Reifen über die Distanz etwas falsch eingeschätzt, in den letzten Runden war es schon etwas kritisch", sagte Alessi. "Ich war dann in ein Duell mit Toni Seiler um Platz zwei verstrickt, das konnten ein Ford und ein BMW ausnutzen, um mich zu überholen." Andreas Wirth und Christian Hohenadel beendeten das Rennen in der PILOT-Corvette auf dem siebten Rang.

Motorsport mit Enthusiasmus und Herzblut

"Wir haben in den letzten Wochen einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch wenn wir durch die hohen Temperaturen hier besser ausgesehen haben, als wir eigentlich waren", sagte Callaway Competition-Teamchef Giovanni Ciccone nach dem Rennwochenende auf dem Nürburgring.

"Die sehr heißen Temperaturen am Freitag haben uns in die Hände gespielt, dadurch haben die Reifen optimal funktioniert und wir konnten zwei Mal auf Pole fahren. Im Rennen am Samstag und Sonntag war die Asphaltemparatur mehr als zehn Grad niedriger, das haben wir deutlich an der Performance der Reifen gemerkt, sonst wäre sicherlich noch ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Ich muss auch ein Lob an Yokohama und unseren Technikpartner Bilstein aussprechen. Wir haben in der Sommerpause die Arme hoch gerempelt und zusammen mit Yokohama und Bilstein hart gearbeitet. Die Zusammenarbeit war sehr gut, beide Partner haben uns bei unserer Testarbeit nach Kräften unterstützt, um uns wieder nach vorn zu bringen. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich und ich freue mich das dort Motorsport mit dem gleichen Enthusiasmus und Herzblut betrieben wird, wie bei uns."

Bereits am kommenden Wochenende startet das ADAC GT Masters in die zweite Saisonhälfte. Auf dem Red Bull Ring in Österreich stehen die Läufe neun und zehn auf dem Programm. "Nach unserer Leistung hier auf dem Nürburgring reisen wir optimistisch nach Österreich", so Ciccone. "Der Red Bull Ring ist sicherlich solange es trocken ist für uns eine der besten Strecken im Kalender, daher sind unsere Erwartungen an die beiden Rennen dort schon sehr hoch."