In Übersee und in Fernost war Martin Ragginger 2013 bis dato kaum zu schlagen, nun folgt die erste Bewährungsprobe in Europa: Am kommenden Wochenende beginnt mit den ersten beiden Rennen im Motorsportpark Oschersleben die Saison der ADAC GT Masters. In der "Liga der Supersportwagen", in der "Raggi" schon im Vorjahr für Furore gesorgt hatte, startet der 25-jährige Salzburger heuer für das "Team Tonino powered by Herberth Motorsport". Das Cockpit des Porsche 911 GT3 R teilt er sich dabei mit dem Meisterschafts-Vierten des Vorjahres, Robert Renauer. Bei der Generalprobe im Rahmen des Porsche Alpenpokals vergangene Woche am Red Bull Ring sammelte sammelte Martin wertvolle Rennkilometer und technische Daten mit dem neuen Team.

Aufatmen unter den heimischen Motorsportfans: Nach langen Wochen des Weckerstellens, während denen man Martin Raggingers Renneinsätze wegen der Zeitverschiebung nur mitten in der Nacht und meist nur via Internet-Livestream verfolgen konnten, sind endlich vorbei. Am kommenden Wochenende starten die ADAC GT Masters. Und Martin Ragginger, der mit seinem neuen Teamkollegen Robert Renauer zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel gilt, ist damit endlich wieder live im TV zu sehen (jeweils ab 12.00 Uhr auf Kabel 1)

Die bisherige Saison verlief für Martin ja optimal: Fünf Siege in sechs Rennen lautet die Bilanz. Nicht erst seit der Generalprobe vergangenes Wochenende am Red Bull Ring, bei der Martins neues Team zu Testzwecken im Porsche Alpenpokal startete, steigt Österreichs aktuell wohl erfolgreichster Motorsportler aber auf die Euphoriebremse: "Die ADAC GT Masters heißen nicht umsonst Liga der Supersportwagen. Hier treten nicht weniger als 11 verschiedene Marken und Antriebskonzepte gegeneinander an - darunter Audi, Mercedes, Ferrari, BMW, Aston Martin und Corvette. Inwiefern wir mit unserem Porsche wirklich um Siege mitfahren können, werden wir erst nach dem ersten Rennen wissen."

Die große Unbekannte lautet auch in der neuen Saison "Balance of Performance": Dabei versuchen die Veranstalter, die zahlreichen verschiedenen Motoren- und Antriebskonzepte der teilnehmenden Fahrzeuge und Teams möglichst auf ein Leistungsniveau zu bringen. Von einer Rennstrecke zur anderen kann das Resultat damit komplett umgeworfen werden. "Fest steht, dass man sich bei der prominenten Konkurrenz gut ins Rampenlicht fahren kann, wenn alles passt - aber auch problemlos in der Masse verschwinden kann, wenn es einmal nicht optimal läuft", gibt Martin zu bedenken.

Wäre "Raggi" abergläubisch, so stünde einem Erfolg in Oschersleben nichts mehr im Wege: Denn bei der Generalprobe am Red Bull Ring verhinderte ein sprichwörtlicher 10-Euro-Defekt den nächsten Sieg: "Ganze vier Minuten vor Rennende ist ein Teil an der Radaufhängung rechts hinten gebrochen. In Führung liegend ausfallen tut natürlich immer weh, aber besser bei einem Test auf Clubsport-Ebene als beim Saisonauftakt der ADAC GT Masters."