"Die Organisation hat uns bessere Reifen versprochen, aber das Gegenteil ist der Fall", haderte Raffi Bader bereits nach dem Zeittraining mit dem Lamborghini Gallardo LP600+, der sich über die gesamte Saison als nicht konkurrenzfähig entpuppte. Auch die verbesserte Luftzufuhr hatte keinen positiven Effekt auf die Startposition des Eidgenossen und seines Fahrerpartners David Mengesdorf. Er positionierte das orangefarbene Gefährt auf Startplatz 24 für das erste Rennen am Samstagmittag.

"Kein Risiko" war das Motto des 24-Jährigen am Start. Er steuerte den Gallardo auf den ersten Metern auf Rang 26, wurde nach wenigen Runden jedoch von einem Mercedes SLS auf den vor ihm fahrenden Chevrolet Camaro geschoben. Mit dem doppelten Schaden an Heck und Front sicherte er sich bis zum Boxenstopp und der Übergabe des Fahrzeugs an David Mengesdorf Rang 24. Auch der Fahrerkollege kämpfte im hinteren Mittelfeld mit stumpfen Waffen, so dass mehr als ein 20. Platz nicht möglich schien. "Nach dem Crash hatte sich das Setup völlig verstellt, so dass einfach nicht mehr drin war. Wir sind am Ende einfach nur noch durchgerollt", berichtete Raffi Bader frustriert.

Als 23. startete David Mengesdorf in den zweiten Wertungslauf des Rennwochenendes in der Eifel, hatte gleich zu Beginn eine Feindberührung und verlor zunächst an Boden. Im Verlaufe seiner 15 Runden arbeitete er sich wieder einige Positionen vor und übergab auf Platz 19 an Raffi Bader. Der Eidgenosse rettete - auch mit etwas Glück - einen 17. Rang ins Ziel. "Das Auto war am Ende unfahrbar. Die Reifen haben derart stark abgebaut, dass wir uns je Runde fast vier Sekunden Rückstand auf die Spitze einfangen. Unter diesen Bedingungen ist das Ergebnis sogar noch ganz okay", meinte der Lambo-Pilot nach dem Rennen.

Die finalen Wertungsläufe fünfzehn und sechzehn des ADAC GT Masters finden am 29. und 30. September im Badischen Motodrom zu Hockenheim statt. Ob der Schweizer die beiden Rennen bestreiten wird, steht noch nicht fest. "Nachdem alle anderen bereits viel eher die Reißleine gezogen hatten, sind wir das letzte Team mit einem Lamborghini, der sich wegen der diesjährigen Balance of Performance als nicht konkurrenzfähig erwiesen hat. Wenn sich nicht wirklich etwas in die richtige Richtung bewegt, möchte ich meinen Partnern und mir eigentlich ein weiteres Herumgegurke ersparen."