#15, Swen Dolenc, Martin Ragginger: Bereits im freien Training war das Porsche-Duo Dolenc/Ragginger enorm stark unterwegs gewesen und konnte diese Performance in beiden Zeittrainings fehlerlos umsetzen. Swen Dolenc stellte den weiß-roten 911 GT3 R für den Wertungslauf am Samstagmittag aussichtsreich auf Startplatz acht. Martin Ragginger flog mit einer perfekten Qualifikationsrunde auf die Pole-Position für das Sonntagsrennen. "Auch Swen hat schon einen phantastischen Job gemacht. Wir avisieren nun unsere erste Podiumsposition ", freute sich der Österreicher noch am Freitagabend.

Nur wenig Zeit blieb dem FACH-Duo am Samstag, sein Ziel umzusetzen. Direkt nach dem Start bremste das Safety-Car das Feld wegen eines Crashes in der ersten Kurve für mehr als zehn Minuten ein. Swen Dolenc, der am Start eine Position verloren hatte entschied sich für einen sehr frühen Boxenstopp, um dem Fahrerkollegen einige schnelle, freie Runden zu ermöglichen. Pech für das Team war jedoch, dass noch einmal das Safety-Car eingesetzt werden musste. Die Taktik ging nicht auf; Martin Ragginger fand sich zum Re-Start auf Position 14 wieder und brannte in den verbliebenen knapp dreizehn Minuten eine eindrucksvolle Aufholjagd in den Lausitzer Asphalt. Nach 28 Runden war Startnummer #15 als Siebte im Ziel und Swen Dolenc stieg bereits zum sechsten Mal als Sieger der Amateurwertung 2012 auf das Podium. "Wir hatten das Manko, dass Martins direkte Vorderleute zu Beginn der Safety-Car Phase eine große Lücke gelassen haben. So konnten sich einige Fahrzeuge aus der Box dazwischen positionieren. Martin hat sie auf den letzten Metern allerdings wie Statisten aussehen lassen. Er ist super gefahren", berichtete ein sichtlich beeindruckter Teamchef und hoffte auf "mehr Glück" am Sonntag.

Die Strategie für das zweite Rennen lautete, bis zum Boxenstopp einen möglichst großen Vorsprung auf die Verfolger herauszufahren. Martin Ragginger, der die erste Hälfte bestritt, setzte dieses Ziel wie das berühmte Schweizer Uhrwerk um. Er verteidigte am Start die erste Position und baute seine Führung bis zum Fahrerwechsel auf den Zweitplatzierten konsequent Runde um Runde aus. Mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung übernahm Swen Dolenc das Steuer. Auch der Maulbronner hatte über die nächsten knapp 25 Minuten keine Probleme, die Nachfolgenden auf Distanz zu halten. Das Fünf-Sekunden-Polster schien bis in Runde 32 eine sichere Bank zu sein und lediglich zwei weitere Umläufe waren zu absolvieren, als das Rennschicksal seinen Lauf nahm und sich der FACH-Pilot urplötzlich im Kies neben der Strecke wiederfand. "Keine Bremswirkung", war sein kurzes Statement. Auch Alex Fach konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: "Der Schock steckt uns noch in den Knochen. Wir haben sofort nach der Ursache gesucht und den Hauptbremszylinder als Defekt ausmachen können. Es tut mir unendlich leid für die Mannschaft und natürlich besonders für Martin und Swen. Dass wir so nah an unserem Ziel waren und am Ende alles verloren haben, macht mich untröstlich." Der FACH-Porsche, der so souverän geführt hatte und diese Führung auch während der Boxenstopps niemals abgab, wurde nach diesem tragischen Moment noch als 27. insgesamt und als Achter der Amateure gewertet.

#16, Otto Klohs, Andrina Gugger: Auch im Schwesterauto war man stark unterwegs. Andrina Gugger stellte nach dem ersten Zeittraining den Porsche mit der Startnummer #16 auf den 24. Startrang. Fahrerpartner Otto Klohs fuhr für das Rennen am Sonntag auf Startplatz 32.

Kampf um wichtige Punkte

Durch das Startgetümmel des ersten Wertungslaufs fuhr auch die schnelle Zürcherin unbeschadet. Sie hielt nach dem ersten Re-Start mit schnellen Rundenzeiten Anschluss an die kämpfende Gruppe vor sich und bewies ihre Stärke. Während der zweiten Safety-Car Phase übergab sie auf der 22. Position und Platz vier der Amateurwertung das Fahrzeug an Otto Klohs. Er war auf den wenigen freien Runden ebenfalls stark unterwegs, jedoch bei einem Überholversuch mit einem Dreher weit zurückgefallen. Platz 24 insgesamt und Achte der Amateurwertung waren nicht das Ziel des sympathischen Duos.

Während sich im zweiten Rennen alle Blicke auf die Führenden richteten, kämpften Otto Klohs und Andrina Gugger im Mittelfeld um wichtige Punkte in der Amateurmeisterschaft. Otto Klohs hatte mit einem perfekten Start bereits fünf Positionen gut gemacht, kämpfte sich bis zum Fahrerwechsel auf Rang 26 vor und hielt die drückende Konkurrenz hinter sich. Als die Teamkollegin im Cockpit Platz genommen hatte, kämpfte sie sich sukzessive an ihre Vorderleute heran und war über die letzten Runden in spannende Zweikämpfe verwickelt. Sie überquerte als 22. insgesamt und Sechste der Amateurwertung den Zielstrich. "Otto hatte sehr mit seinen Hinterleuten zu kämpfen. Immer wieder wurde er angeschoben, rettete 'Lotte' aber jedes Mal vor einem Dreher. Mit zufriedenstellenden Rundenzeiten verteidigte ich mich erfolgreich gegen meine Hinterleute, die mir in den letzten Runden unangenehm nah im Genick hingen (Fahrerpaarung mit Ex Formel 1 Fahrer Karl Wendlinger)", berichtete Andrina Gugger vom Rennplatz.