Da arbeitet man monatelang konsequent auf ein Ziel hin, und ist es endlich soweit, dann macht einem die Technik in letzter Sekunde einen Strich durch die Rechnung. So geschehen heute bei den ADAC GT Masters am Lausitzring: Bis zur vorletzten Rennrunde sah alles nach einem souveränen Durchmarsch des 24-jährigen Salzburgers Martin Ragginger und seines deutschen Teamkollegen Swen Dolenc aus. Ragginger gewann von der Pole Position den Sprint zur ersten Kurve und setzte sich in der Folge von seinen Gegnern ab. Bis zum Fahrerwechsel auf Amateurfahrer Swen Dolenc baute der Porsche-Pilot aus Wals-Siezenheim ein Polster von 6,5 Sekunden auf, während sich dahinter der Samstags-Sieger Nick Tandy gegen die Konkurrenz zur Wehr setzte.

Ragginer:"Ich habe schnell bemerkt, dass ich wegfahren kann, habe meinen Rhythmus gehalten, aber trotzdem die Reifen geschont", berichtete Martin nach dem Rennen. "Ich hätte vermutlich noch ein paar Zehntel pro Runde schneller fahren können, aber so ist Swen mit Sicherheit mit den besten Reifen in die zweite Rennhälfte gegangen."

Und tatsächlich hatte der Tabellenführer der Amateurwertung die Verfolger sensationell fest im Griff, kontrollierte den Vorsprung und fuhr dem größten Erfolg des Schweizer Teams FACH AUTO TECH entgegen. Doch der vermeintliche Triumpf verwandelte sich in eine herbe Enttäuschung, als Swen nur Sekunden vor Ablauf der 60-Minuten-Renndistanz ins Kiesbett rutschte. "Das Auto hat aus unbekannten Grund plötzlich nicht mehr verzögert", so Teamchef Alex Fach.

Ragginer:"Die Ausgangssituation war heute perfekt, wir haben alle alles richtig gemacht – und trotzdem hat es am Ende nicht gereicht. Es ist schon wahnsinnig enttäuschend, wenn ein Defekt in der vorletzten Runde passiert, aber wenigstens war es weder die Schuld des Teams, noch die von Swen", so Martin Ragginger nach dem Rennen. "Andererseits: Wie oft ist es anderen schon so ergangen, das ist Motorsport!"

Die nächste Chance auf den Sieg hat Martin bereits kommende Woche beim nächsten Rennwochenende zum Porsche Carrera Cup Asien, wo er zuletzt ja einen Start-Ziel-Sieg feiern konnte. "Die Basis des Autos ist gut, die Strecke in Malaysia kenne ich ebenfalls, ein Sieg ist also absolut möglich. Vorausgesetzt, wir haben zumindest dort das nötige Glück..."