Das Finale des ADAC GT Masters in Hockenheim setzte bei Traumwetter den spektakulären Schlusspunkt einer packenden Saison. Den Sieg beim 16. und letzten Lauf der Saison 2011 sicherten sich René Rast und Stefan Landmann im Phoenix Racing Pole Promotion-Audi R8, als in einem dramatischen Finale den bis zur letzten Runde souverän führenden Stuck-Brüdern Ferdinand und Johannes im Reiter-Lamborghini Gallardo das Benzin ausging. Die bereits vorzeitig als neue Meister gekürten BMW ALPINA-Piloten Alexandros Margaritis und Dino Lunardi aus dem LIQUI MOLY Team Engstler hatten am Sonntag ebenfalls Pech und schieden nach technischem Defekt aus.

Beim Start zum letzten Saisonlauf des ADAC GT Masters zogen die Piloten im knapp 40 Fahrzeuge starken Feld nochmals alle Register. Das Startduell zwischen dem Trainingschnellsten und neuen Champion Alexandros Margaritis und Vizemeister Johannes Stuck endete erst in der dritten Kurve. Bis dahin lieferten sich die beiden Tabellenbesten ein Kopf-an-Kopf-Duell, aus dem Stuck schließlich als Sieger hervorging. Margaritis gab sich nicht geschlagen und blieb bis zum Fahrerwechsel mit nur 0,7 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz zum Lamborghini. Doch kurz nach dem Fahrerwechsel schlug der Defektteufel am BMW ALPINA der beiden neuen Meister zu. Dino Lunardi musste das giftgrüne Coupé mit Getriebedefekt abstellen.

Stuck-Brüder verlieren Sieg in der letzten Runde

Ferdinand Stuck fuhr so unbedrängt an der Spitze dem sicher geglaubten fünften Saisonsieg entgegen, doch eingangs des Motodroms ging dem jüngsten Sohn von Hans-Joachim Stuck in der letzten Runde der Sprit aus. In langsamer Fahrt überquerte Stuck die Ziellinie als Fünfter. Vom Pech der Stuck-Brüder profitierten die Audi-Piloten René Rast und Stefan Landmann, die sich mit einer starken Fahrt und einem guten Boxenstopp auf die zweite Position nach vorn gekämpft hatten. "Endlich hat es einmal mit dem Sieg geklappt, das Glück war heute auf unserer Seite", jubelte Landmann nach seinem ersten Sieg im ADAC GT Masters. "Es ist natürlich nicht schön, vom Pech der Stucks zu profitieren und auf diese Weise zu gewinnen, aber wir haben heute ein sehr gutes Rennen gefahren und Glück gehabt", sagte René Rast.

Seinen starken Einstand im ADAC GT Masters mit Platz vier im ersten Rennen toppte ADAC Formel Masters-Aufsteiger und ADAC Stiftung Sport Förderpilot Mario Farnbacher am Sonntag. Im Farnbacher ESET Racing-Ferrari 458 Italia fuhr Mario Farnbacher zusammen mit Teamkollege Niclas Kentenich auf Platz zwei. In der ersten Rennhälfte hielt Kentenich den Ferrari in den Top-10, Farnbacher kämpfte sich nach dem Fahrerwechsel mit einer furiosen Fahrt noch bis auf Platz zwei nach vorn. Auch auf dem dritten Platz kam ein ADAC Formel Masters-Aufsteiger ins Ziel. Maximilian Mayer durfte sich zusammen mit Maximilian Götz im Mercedes-Benz SLS AMG von MS RACING über ihre bisher beste Platzierung im ADAC GT Masters freuen.

Der Champion von 2010, Albert von Thurn und Taxis (28, Regensburg), konnte zusammen mit Philip Geipel in dieser Saison nicht in den Titelkampf eingreifen, brachte Teamchef Hans Reiter aber beim Finale dennoch zum Jubeln. Von Thurn und Taxis/Geipel verpassten das Podium als Vierte nur knapp, sicherten aber damit Reiter Engineering den Sieg in der Teamwertung vor dem LIQUI MOLY Team Engstler und ABT Sportsline.

Marc A. Hayek sichert den Amateurtitel

Daniel Keilwitz und Diego Alessi brillierten beim Finale in Hockenheim in ihrer Callaway-Corvette mit der stärksten Aufholjagd. Nachdem Keilwitz in der Startphase von einem Konkurrenten umgedreht wurde, fiel der FIA GT3-Europameister bis an das Ende des Feldes zurück. Zusammen mit seinem italienischen Teamkollegen kämpfte sich Keilwitz wieder nach vorn und beendete das Rennen auf Platz sechs vor dem rhino´s Leipert-Lamborghini Gallardo von Mika Vähämäki/David Mengesdorf und dem PRIMAJOB Team HEICO Mercedes-Benz SLS AMG mit Lance David Arnold und Andreas Zuber.

Standesgemäß mit einem Sieg in der Amateurwertung sicherte sich Marc A. Hayek den Titel bei den Amateuren. Zusammen mit Teamkollege Peter Kox fuhr Hayek in der Amateurwertung zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Platz zwei eroberte Wolfgang Hageleit im Porsche 911 von a-workx FROGREEN CO2 Neutral, der beim Finale erstmals auf dem Podium in der Amateurwertung des ADAC GT Masters stand und kurz vor dem Rennende Corvette-Pilot Sven Hannawald auf Platz drei verwies. "Ich war vor dem Start schon sehr nervös, bin im Rennen aber kein Risiko eingegangen und habe mich ganz klar darauf konzentriert, den Titel sicherzustellen", sagte Hayek, der erst seit drei Jahren im Rennauto sitzt. Der Vizetitel in der Amateurwertung ging an Porsche 911-Pilot Swen Dolenc aus dem Team FACH AUTO TECH, der beim Finale Platz vier belegte. Oliver Mayer wurde nach einer Durchfahrtsstrafe im Mercedes-Benz SLS AMG von Black Falcon Neunter in der Amateurwertung und beendete die Saison damit als Tabellendritter.