Bei einem spannenden Regenrennen feierten Dominik Farnbacher und Niclas Kentenich im Ferrari 458 Italia von Farnbacher Racing ihren ersten Sieg. In einem von Wetterkapriolen geprägten Rennen schlug das Ferrari-Duo den HEICO MOTORSPORT Mercedes-Benz SLS AMG von Dominik Baumann/Hari Proczyk und deren Stallgefährten Lance David Arnold/Andreas Zuber.

Regenschauer wirbelt das Feld in der Startphase durcheinander

Die Wetterbedingungen waren unbeständig, Foto: GT Masters
Die Wetterbedingungen waren unbeständig, Foto: GT Masters

Schon in der Einführungsrunde kündigten leichte Regentropfen ein ereignisreiches Rennen an. Beim Start auf noch trockener Strecke setzte sich Christopher Mies im ABT-Audi R8 LMS vor seinem Teamkollegen Jens Klingmann an die Spitze des Feldes, bevor ein Regenschauer nach rund fünf Minuten die Spitzengruppe zum Wechsel auf Regenreifen an die Box zwang.

Nach dem Wechsel auf Regenreifen sorgte Mercedes-Pilot Hari Proczyk für eine kleine Sensation. Der Österreicher startete vom letzten Startplatz und wechselte bereits eine Runde vor der gesamten Konkurrenz auf Regenreifen. Durch den frühen Boxenstopp setzte sich der Österreich mit dem weiß-goldenen Flügeltürer an die Spitze. Proczyk verteidigte die Führung bis zum Fahrerwechsel, nach dem Pflichtboxenstopp setzte sich das Duell an der Spitze mit Dominik Baumann vor Christer Jöns fort.

Farnbacher-Ferrari mit starker Aufholjagd

Doch von hinten drohte den beiden Führenden Gefahr in Form des Ferrari 458 von Farnbacher Racing, in dem Dominik Farnbacher nach vorn stürmte. Mit einer starken Fahrt in der ersten Rennhälfte hatte Teamkollege Niclas Kentenich den Ferrari von Startplatz 13 bis auf Platz vier nach vorn gefahren. Farnbacher arbeitete sich in der zweiten Rennhälfte zwei weitere Positionen nach vorn.

Zehn Minuten vor dem Rennende zog der Sohn des Teamchefs von Farnbacher Racing auf abtrocknender Strecke vorbei an Baumann und stellte den ersten Ferrari-Sieg im ADAC GT Masters seit 2007 sicher. "Das Auto war super im Regen, ich bin gefahren wie auf Schienen", jubelte Farnbacher nach seinem ersten Sieg im ADAC GT Masters. "Ich habe mich am Start etwas zurückgehalten um dem Getümmel in der ersten Kurve zu entgegen. Sobald es aber anfing zu regnen, konnte ich Position für Position gutmachen", freute sich Kentenich.

Dominik Baumann, der jüngste Pilot im Feld des ADAC GT Masters, war mit dem zweiten Platz nicht unzufrieden. "In den halbtrockenen Bedingungen zum Rennende war unser Auto heute nicht so stark. Aber wenn man von ganz hinten in diesem starken Feld bis auf das Podium fährt, ist das schon eine Sensation."

Lokalmatador Frankenhout verpasst Podium nur knapp

Der Titelkampf bleibt bis zum Finale offen, Foto: GT Masters
Der Titelkampf bleibt bis zum Finale offen, Foto: GT Masters

Hinter Baumann/Proczyk duellierten sich deren Teamkollegen aus der HEICO-Mannschaft, Christiaan Frankenhout/Andreas Wirth und Lance-David Arnold/Andreas Zuber, um Platz drei. Im teaminternen Duell setzte sich Arnold schließlich gegen Wirth durch, der Duisburger durfte zusammen mit Zuber auf dem Podium Champagner verspritzen.

Titelkontrahenten fahren geschlossen auf die Ränge fünf bis sieben

Auf Platz fünf kamen Ferdinand und Johannes Stuck im Reiter-Lamborghini Gallardo ins Ziel und machten damit im Titelkampf Boden auf die Tabellenführer Alexandros Margaritis/Dino Lunardi im BMW ALPINA B6 des Teams Engstler gut. Das BMW ALPINA-Duo haderte auf der nassen Strecke mit der Fahrwerksabstimmung und fuhr auf Platz sieben.

Pech hatte der Tabellendritte Christopher Mies. Der Titelkontrahent übergab seinen ABT-Audi R8 auf Platz zwei liegend an Jöns. Doch nach einem Vergehen beim Boxenstopp kassierte Jöns eine Durchfahrtsstrafe und landete auf Rang sechs.

Vor dem Finale in Hockenheim haben noch sechs Piloten Chancen auf den Titel. Noch maximal 50 Punkte sind im badischen Motodrom zu vergeben, Margaritis/Lunardi haben 28 Punkte Vorsprung vor den beiden Stuck-Brüder. Drei Punkte hinter den Söhnen von Hans-Joachim "Striezel" Stuck liegt ABT-Audi-Pilot Christopher Mies. Auch Luca Ludwig, der im Rennen am Sonntag ausschied, hat noch rechnerische Titelchancen mit 43 Punkten Rückstand.