Nürburgring - Am vorletzten Rennwochenende des ADAC Formel Masters sahen 15.000 Zuschauer spannende Rennen und drei verschiedene Sieger auf dem Nürburgring. Hendrik Grapp (18, Berlin, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) setzte sich im abschließenden Lauf durch und feierte den zweiten Sieg in seinem Debütjahr in der ADAC Formelschule. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport fuhr zum zweiten Mal an diesem Wochenende auf das Podium. "Der Schlüssel zum heutigen Erfolg war der Start. Ich überholte in der ersten Kurve Jason Kremer und konnte mich danach vom restlichen Feld absetzen", sagte Grapp.

Marvin Kirchhöfer (18, Leipzig, Lotus) hält die Spannung im Titelduell aufrecht. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport verbesserte sich im Rennverlauf vom achten auf den zweiten Platz und fuhr damit nach seinen zwei Siegen in den ersten beiden Rennen in der Eifel zum dritten Mal auf das Podium. Eine bittere Überraschung wartete kurz nach Rennende auf Gustav Malja (16, SWE, Neuhauser Racing): Der Schwede fuhr zwar als Dritter auf das Podium, erhielt jedoch eine Durchfahrtsstrafe, da er im Rennen gelbe Flaggen missachtet hatte. Die Strafe wurde nachträglich in eine 30-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt; Malja fiel auf den siebten Platz zurück.

Luca Caspari, der das Rennen vom letzten Startplatz aufgenommen hatte, rückte (16, Meerbusch, Mücke Motorsport) vom sechsten auf den dritten Platz vor, da auch der Viertplatzierte, Thomas Jäger (18, AUT, Neuhauser Racing), mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt wurde. Jäger findet sich nun im Endklassement auf Position acht wieder. Alessio Picariello (19, BEL, G&J / Schiller-Motorsport), im Rennen Fünfter, wurde mit zwei Mal 30-Sekunden-Strafen belegt und als 13. gewertet.

Meisterschaftsentscheidung vertagt

Im Zweikampf um die Meisterschaft ist nach dem vorletzten Wochenende der Saison noch alles offen: Malja führt die Gesamtwertung nach dem 21. von 24 Wertungsläufen mit 266 Punkten an. Kirchhöfer liegt mit 264 Zählern nur zwei Punkte dahinter; vor den drei Rennen auf dem Nürburgring hatte Kirchhöfer noch 25 Zähler Rückstand auf die Spitze.

Lotus feiert vorzeitigen Titelgewinn

Die Entscheidung in der Fahrermeisterschaft wurde zwar auf das Saisonfinale in Hockenheim vertagt, in der Teamwertung konnte Lotus allerdings den vorzeitigen Titeltriumph perfekt machen. Die in Oschersleben beheimatete Mannschaft liegt nach dem viertletzten Rennen des Jahres mit 117 Punkten Vorsprung auf Mücke Motorsport uneinholbar an der Spitze. Für Teamchef Timo Rumpfkeil ist es der zweite Mannschaftssieg in Folge; 2011 gewann das von ihm geleitete Team Motopark - in diesem Jahr unter dem Namen Lotus - den Titel in seiner Debütsaison im ADAC Formel Masters.

Platz vier für Jason Kremer

Lokalmatador Jason Kremer (17, Bonn, Mücke Motorsport) wurde als Vierter gewertet und sammelte sieben Meisterschaftspunkte. Somit fand das schwierige Wochenende für ihn einen versöhnlichen Abschluss. Gaststarter Antti Buri (23, FIN, Lotus) profitierte ebenfalls von den Strafen seiner Kontrahenten und erzielte mit Platz fünf das zweite Punkteresultat bei seinem Premierenwochenende im ADAC Formel Masters. Platz sechs ging an Nicolas Pohler (16, Starnberg, Team KUG Motorsport), der damit sein bislang bestes Ergebnis in der Nachwuchsserie einfuhr. Malja, Jäger, Herzog und Felix Wieland (15, Rosenheim, HS Engineering) komplettierten die Top-Zehn.

Stimmen der Top-Drei Fahrer

Hendrik Grapp, Sieger:
"Mein zweiter Sieg innerhalb von zwei Rennwochenenden - das ist ein großartiges Gefühl. Vielen Dank an mein Team und die ADAC Stiftung Sport, die mich von Beginn an unterstützt haben. Der Schlüssel zum heutigen Erfolg war der Start. Ich überholte in der ersten Kurve Jason Kremer und konnte mich danach vom restlichen Feld absetzen. Marvin Kirchhöfer kam in den letzten Runden zwar noch einmal nah an mich heran, doch ich konnte meine Führung bis ins Ziel behaupten. Hoffentlich läuft es beim Saisonfinale in Hockenheim genauso gut."

Marvin Kirchhöfer, Zweiter:
"Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz erlebte ich ein perfektes Wochenende auf dem Nürburgring. In der Meisterschaft habe ich den Rückstand auf Gustav Malja auf zwei Zähler verkürzt. Beim Finale auf dem Hockenheimring werde ich alles geben, um den Titel auf der Zielgeraden zu gewinnen. Mein Fokus liegt einzig und allein auf der Meisterschaft, deshalb bin ich heute auch kein Risiko eingegangen und habe Hendrik Grapp nicht angegriffen."

Luca Caspari, Dritter:
"Was für ein kurioses Abschlussrennen. Vom letzten Startplatz kämpfte ich mich bis auf die sechste Position nach vorne und landete am Ende aufgrund von Zeitstrafen für meine Kontrahenten noch auf dem Podium. Natürlich wäre ich lieber aus eigener Kraft in die Top-Drei gefahren, dennoch bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Im Verlauf des Rennens gab es einige knifflige Situationen; der ein oder andere Pilot hätte mit etwas mehr Köpfchen fahren sollen. Natürlich soll jeder seine Position verteidigen und Druck ausüben, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze."