Die Kulisse für das vorletzte und vielleicht entscheidende Rennwochenende des ADAC Formel Masters in der Saison 2012 könnte nicht passender sein: Zu Füßen der altehrwürdigen Nürburg geht der Titelkampf in der ADAC Formelschule auf der traditionsreichen Formel-1-Strecke in die vorletzte Runde.

Für die Nachwuchstalente ist es schon der zweite Auftritt auf dem Nürburgring in dieser Saison. Bereits Mitte Juli traten die ADAC Formelschüler im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix vor 180.000 Zuschauern in der Eifel an. Der aktuelle Tabellendritte, Jason Kremer (17, Bonn, Mücke Motorsport), erinnert sich gerne daran zurück. Er erzielte im Juli bei seinem Heimrennen auf der Kurzanbindung des Nürburgrings die Pole Positions für die ersten beiden Läufe sowie seinen ersten Saisonsieg. "Das gibt mir einen großen Motivationsschub für das kommende Wochenende", sagt Kremer.

Titelkampf: Kirchhöfer gibt nicht auf

Vor den abschließenden sechs Saisonläufen auf dem Nürburgring und beim Finale in Hockenheim trennen Tabellenführer Gustav Malja (16, Schweden, Neuhauser Racing) und dessen Verfolger Marvin Kirchhöfer (18, Leipzig, Lotus) 25 Punkte. "Mein Ziel lautet natürlich, in der Meisterschaft wieder an die Spitze zu fahren", sagt Kirchhöfer. "Trotz des Rückstands rechne ich mir gute Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft aus. In den verbleibenden Rennen kann viel passieren."

Dessen ist sich auch der Meisterschaftsführende bewusst, dennoch reist Malja optimistisch in die Eifel. "Ich liebe den Ring, er ist eine wunderbare Strecke und mein Speed bei den zurückliegenden Rennen in der Eifel war sehr gut", sagt er. Das dritte Rennen im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix gewann Malja sogar im Regen. "Ich weiß also, dass ich hier unter allen Bedingungen schnell sein kann." Im Titelkampf sieht der Schwede vor allem seine Erfahrung als entscheidenden Faktor an. "Ich fahre bereits meine zweite Saison im ADAC Formel Masters, das stimmt mich zuversichtlich, die Führung bis nach dem letzten Rennen verteidigen zu können."

Strecke: Traditionskurs in der Eifel

Das ADAC Formel Masters startet an diesem Wochenende im Rahmen des ADAC Masters Weekend auf der 5,137 km langen Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings mit der Motorradvariante der NGK-Schikane. Der Kurs ist zwischen zehn und 25 Metern breit und bietet den Fahrern neben sieben Links- und zehn Rechtskurven auch geräumige Auslaufzonen.

"Im Gegensatz zur Sprintstrecke, auf der wir im Juli gefahren sind, kommen bei der Grand-Prix-Variante die drei Kurven Ford-Kurve, Dunlop-Kehre und Schumacher-S hinzu - für mich sind diese Kurven die besten auf dem Nürburgring", sagt Lokalmatador Kremer. "In diesen drei zusätzlichen, anspruchsvollen Kurven muss man darauf achten, dass man sich nicht überschätzt, wenn man dicht hinter dem Vordermann fährt. Ich persönlich mag diese schnellen, langgezogenen Kurven - vor allem die Ford-Kurve ist super."