Nach einem bissig geführten Duell mit Tabellenführer Pascal Wehrlein (16, Worndorf/ADAC Berlin-Brandenburg) entschied Emil Bernstorff (18, GB/Motopark) das Sonntagsrennen des ADAC Formel Masters im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix für sich. Wehrlein wurde wegen zu harter Fahrweise von der Rennleitung nachträglich aus der Wertung genommen, behauptete sich aber nach dem zwölften von 24 Rennen weiter an der Tabellenspitze und ist damit inoffizieller Halbzeitmeister. Mario Farnbacher (19, Lichtenau/ Motopark) beendete mit Rang zwei vor Sven Müller (19, Bingen/ma-con) eine Durststrecke ohne Sektdusche.

Wie in den beiden Rennen am Samstag hieß das Startduell auch am Sonntag Polesitter Wehrlein gegen Verfolger Bernstorff – und erneut hatte der Verfolger die Nase beim Einbiegen in die Mercedes-Arena vorn. Und das trotz heftiger Gegenwehr Wehrleins, der eine aggressive Kampflinie fuhr. Im Gegensatz zum Vortag gelang es Bernstorff, sich im weiteren Verlauf vor dem drängenden Hintermann zu behaupten. In der neunten der 17 Rennrunden berührten sich die beiden Rivalen bei einem Versuch Wehrleins, die Spitze zu erobern. Aber erst einen Umlauf später vollzog sich der erneute Führungswechsel.

Wehrlein von der Wertung ausgeschlossen

Pascal Wehrlein wurde nach einer Kollision mit Mario Farnbacher disqualifiziert, Foto: Formel Masters
Pascal Wehrlein wurde nach einer Kollision mit Mario Farnbacher disqualifiziert, Foto: Formel Masters

Doch nur weitere drei Runden später kam Wehrlein in der NGK-Schikane weit von der Ideallinie ab, Bernstorff schlüpfte wieder vorbei und auch Farnbacher schickte sich an, in die entstandene Lücke zu stoßen. Wehrlein schmiss jedoch die Tür zu und fuhr dabei gegen Farnbachers Frontflügel. Wehrlein, der nach seinem Startmanöver bereits verwarnt worden war, wurde schließlich aus der Wertung genommen. Nach fünf Siegen in Folge blieb der Tabellenführer als Elfter erst zum zweiten Mal in diesem Jahr punktelos.

Bernstorff bejubelte hingegen seinen dritten Saisonsieg, der ihn auf den zweiten Tabellenplatz vorspülte. Mit 191 Punkten liegt er zur Saisonhalbzeit 30 Zähler hinter Wehrlein. Gesamtdritter ist Sven Müller (185 Punkte), der im Abschlussrennen seinen einzigen Pokal in der Eifel eroberte. "Das war ein schwieriges Wochenende für mich, da wir nicht die richtige Abstimmung gefunden haben. Ich habe mich bei den Rennen darauf konzentriert, keine Fehler zu machen. Das hat sich insbesondere heute ausgezahlt und mich aufs Podest gebracht, als Vorderleute gestrauchelt sind", bilanzierte Müller.

Mario Farnbacher auf dem Podest

Das breiteste Lächeln auf dem Podest zeigte Mario Farnbacher. Nach einem Saisonstart unter dem Motto Pleiten, Pech und Pannen durfte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport endlich mal wieder auf dem Podest mit Sekt duschen. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin so glücklich. Vor allem Danke an mein Team Motopark für die Unterstützung in den letzten Wochen. Ich hoffe, das Rennen war ein gutes Omen für die zweite Saisonhälfte", so Farnbacher.

Vierter im Sonntagsrennen wurde der Tabellenvierte Artem Markelov (16, Motopark). Der Moskowiter lag lange auf Podiumskurs, kam aber von der Strecke ab und fiel hinter Müller zurück. Kean Kristensen (16, DK/Motopark) komplettierte die Top 5. TV-Zusammenfassungen der Ereignisse auf dem Nürburgring zeigen "kabel eins" (11. Juli, 00.05 Uhr) sowie "SPORT1" (13. Juli, 23.15-23.45 Uhr, und 17. Juli, 09.00-10.00 Uhr). Die nächste Station des ADAC Formel Masters ist das Österreich-Gastspiel auf dem Red Bull Ring vom 12. bis 14. August.