Traumhaftes Wetter, mehr als 10.000 Zuschauer am Wochenende und Heimspiel für Lechner Racing auf dem Red Bull Ring. Das österreichische Team aus Thalgau bei Salzburg ging hochmotiviert in das dritte Saisonwochenende der ADAC Formel 4 auf der Formel-1-Strecke in der Steiermark. Die Piloten Richard Wagner und Mick Wishofer gaben den Fans tatsächlich Grund zum Feiern.

Podium für Wishofer beim Debüt auf dem Red Bull Ring

Für den Wiener Wishofer war es aus zweifacher Hinsicht ein besonderes Wochenende. Der 17-Jährige fuhr zum ersten Mal in seiner Karriere Rennen auf dem Red Bull Ring. Gleich im ersten Lauf sorgte er für Jubel der heimischen Fans, als er als bester Rookie auf dem Podium stand. Diese Chance hatte Wishofer auch in den folgenden beiden Rennen. In Lauf zwei schied er allerdings bereits am Start unverschuldet aus, das Finale führte er in seiner Wertung an, fiel am Ende jedoch zurück. In der Rookie-Wertung sortiert sich der Wiener nach dem Wochenende mit 126 Punkten auf Rang vier ein.

"Als Österreicher mit einem österreichischen Team beim Heimrennen auf dem Podium zu stehen, ist ein besonderes Gefühl", sagt Wishofer. "Im ersten Rennen bin ich gut nach vorne gekommen und lag zwischenzeitlich sogar auf Rang zehn. Leider unterlief mir ein kleiner Fehler, der mich aus dem Rhythmus gebracht hat. Im zweiten Lauf wurde ich in Kurve eins gleich von hinten getroffen und musste das Rennen mit gebrochener Radaufhängung leider aufgeben. Ich fühle mich jedoch immer besser und sicherer und merke klar, dass es bergauf geht."

Konstant und intelligent: Richard Wagner überzeugt

Für Wagner gab es am Wochenende auf dem Red Bull Ring ein ganz klares Ziel: Rang zwei in der Rookie-Wertung verteidigen. Dieses Vorhaben ist dem 17-Jährigen geglückt. Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen in der Nachwuchs-Kategorie punktete der Amberger, der vor dieser Saison noch nie ein Motorsport-Rennen bestritten hat, konstant in allen drei Läufen und ließ sich von den teilweise chaotischen Rennen nie aus der Ruhe bringen. Aktuell liegt er mit lediglich acht Punkten Rückstand auf den Führenden auf Gesamtrang zwei.

"Ich bin glücklich, dass ich mein Ziel erreicht habe, und Rang zwei in der Rookie-Meisterschaft verteidigen konnte. Mit einem Sieg hat es dieses Wochenende leider nicht geklappt, was schade ist", erklärt Wagner. "Im Moment verlangt das niemand von mir, weil ich vor allem lernen soll. Da es am Lausitzring schon einmal geklappt hat, ist meine eigene Erwartungshaltung gestiegen. Vielleicht wollte ich in den Rennen einfach zu viel und habe mich zu sehr unter Druck gesetzt. Das kann ich nun auch unter Lerneffekt abhaken und beim nächsten Mal besser machen."

Für die beiden Teilnehmer der Lechner Racing School steht nun eine kleine Pause an, bevor es vom 07. bis zum 09. Juli in die vierte Runde der ADAC Formel 4 geht. An diesem Wochenende kehrt die Highspeedschule des ADAC nach Oschersleben zurück, wo bereits der Saisonauftakt stattfand.

Walter Lechner, Technischer Leiter bei Lechner Racing: "Um ehrlich zu sein, hatten wir uns von unserem Heimrennen auf dem Red Bull Ring mehr erhofft - zumal wir hier im Vorfeld ein paar Tage getestet haben. Richard hat mich wirklich überzeugt. Er fährt mit so viel Rennintelligenz, zeigt gute Manöver und bringt das Auto immer in einem Stück an die Box zurück. Bei Mick wäre dieses Wochenende mehr möglich gewesen, da haben wir etwas Potenzial liegenlassen. Er hätte in allen Rennen Chancen auf den Rookie-Sieg gehabt, was vor unseren heimischen Fans natürlich besonders schön gewesen wäre. Positiv ist, dass wir - im Gegensatz zu vielen anderen Teams - die Autos sicher und ohne große Beschädigungen über die Ziellinie gebracht haben."