Der Meister der zweiten Saison der ADAC Formel 4 heißt Joey Mawson (20, Australien, Van Amersfoort Racing). Der Australier gewann am Samstag das 22. Saisonrennen beim Finale in Hockenheim und ist von der Konkurrenz nicht mehr einzuholen. Nach seinem neunten Saisonsieg hat Mawson zwei Rennen vor dem Ende 349 Punkte auf dem Konto und damit 56 mehr als sein Meisterschaftskonkurrent Mick Schumacher (17, Deutschland, Prema Powerteam). Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr nach einer starken Leistung vom 23. bis auf den sechsten Rang vor - dies genügte aber nicht mehr, um seine Titelchance noch zu wahren.

"Gut gemacht, Joey. Herzlichen Glückwunsch zum Titel", sagte Mick Schumacher und fügte grinsend an: "Unser Duell wird weitergehen." Mawson selbst war überglücklich. "Es ist ein überragendes, einfach das beste Gefühl. Es ist noch gar nicht wirklich angekommen bei mir, das wird wahrscheinlich erst in den nächsten Tagen passieren. Es ist auf jeden Fall viel Druck von mir abgefallen, jetzt will ich noch möglichst weit nach vorne in den nächsten Rennen", sagte er.

Der Australier zeigte wie bereits die gesamte Saison über eine konzentrierte Leistung. Von Rang zwei gestartet, schloss er nach wenigen Runden zu ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Mike David Ortmann (16, Ahrensfelde, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) auf und zog schnell vorbei. Anschließend ließ sich der Mann aus Down Under, dessen Mutter eigens zum Saisonfinale aus Australien angereist war, den Sieg nicht mehr nehmen. Hinter Mawson kamen Ortmann und Schumachers Teamkollege Juri Vips (16, Estland, Prema Powerteam) als bester Rookie ins Ziel.

Es folgten Rookie Lirim Zendeli (16, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Thomas Preining (18, Österreich, Lechner Racing) und Schumacher. Der 17-Jährige arbeitete sich von Rang 23 durchs Feld. Er hätte aber mindestens Dritter werden müssen, um Mawsons vorzeitigen Titelgewinn zu verhindern. Als Trost blieb für Schumacher mit 293 Punkten die Vizemeisterschaft. Ortmann (241 Punkte) kann Schumacher nicht mehr abfangen.

Die Top Ten komplettierten Job van Uitert (17, Niederlande, Jenzer Motorsport), Kami Laliberté (17, Kanada, Van Amersfoort Racing), Simo Laaksonen (18, Finnland, Motopark) und Kim-Luis Schramm (19, Wümbach, US Racing).

Am Nachmittag folgt das vorletzte Saisonrennen, bei dem der neue Champion Mawson, der Nachfolger des heutigen ADAC GT Masters-Piloten Marvin Dienst (19, Lampertheim), von der Pole ins Rennen geht. Deutschlands größter Sportsender SPORT1 überträgt den Lauf ab 15.35 Uhr live. Die zweite Saison der Highspeedschule des ADAC endet am Sonntag mit dem 24. und letzten Rennen (15.00 Uhr, live bei SPORT1). Bei diesem Rennen startet Schramm als Zehnter des ersten Laufs von der Pole Position, Mawson wird von Rang zehn starten.

Weitere Stimmen zur ADAC Formel 4

Joey Mawson (Sieger und neuer Meister, Van Amersfoort Racing): "Mein Team hat mir das ganze Rennen über gar nicht gesagt, dass ich gerade auf Meisterkurs bin. Was hinter mir passiert ist, habe ich ausgeblendet, ich wollte mich einfach nur auf das Rennen fokussieren. Erst im Ziel hat mir mein Team gesagt, dass es schon gereicht hat."

Mike David Ortmann (Zweiter, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.): "Das Rennen lief anfangs gut, ich habe einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Aber Joey war insgesamt einfach überlegen. Ich kann mich über den zweiten Rang freuen, natürlich wäre auch ein weiterer Sieg schön gewesen."

Juri Vips (Dritter und bester Rookie, Prema Powerteam): "Nach vorne konnte ich nicht viel machen, weil Joey und Mike echt schnell waren. Ich musste also mein Rennen kontrollieren, das ist gelungen. Ich bin generell zufrieden damit. Jetzt hoffe ich, dass ich vielleicht noch den Rookie-Titel holen kann."

Jeroen de Jong (Teammanager, Van Amersfoort Racing): "Joey hat den Job gut erfüllt. Es ist großartig, dass uns das gelungen ist. Wir mussten hart arbeiten, aber wir haben uns darauf fokussiert, dieses Wochenende wie all die anderen anzugehen. Wir haben jetzt noch zwei Rennen, wir haben vier Fahrer im Team, und darauf konzentrieren wir uns. Morgen können wir feiern, heute geht es um die Rennen."