Bei sehr schwülem und heißem Sommerwetter fand vom 22.-24. Juli das 5. Weekend der ADAC Formel 4, der zurzeit wohl stärksten Nachwuchsserie der Welt im Motorsport statt. Nach den guten Testergebnissen der letzten Wochen wollte die 17-jährige Saarländerin Carrie Schreiner diese auch am Rennwochenende bestätigen. Nach den üblichen zwei freien Trainingssessions am Freitag fuhr sie dann auch ein tolles Qualifying. Platz 7 von 18 Startern in ihrer Gruppe mit nur ca. einer halben Sekunde Rückstand auf den Schnellsten, bedeutete ihr bisher bestes Ergebnis in dieser Serie.

So ging sie optimistisch von Startplatz 14 unter den 35 Fahrern in das erste Rennen am Samstag. Nach gutem Start konnte sie trotz beinharter Zweikämpfe bis zur Rennmitte ihre gute Position halten. Zwischenzeitlich auf P13 liegend, berührte sie ein Gegner am rechten Hinterrad. Kurze Zeit später beim Anbremsen von Kurve 1 auf der Start- und Zielgeraden platzte der Reifen und Carrie rutschte mit einem unlenkbaren Auto ins Aus. "Das war natürlich sehr schade, ich hatte schon die Top 10 in Reichweite. Die schaffte noch ein Fahrer, der zu diesem Zeitpunkt einige Plätze hinter mir lag. Dazu muss ich durch den Ausfall nun in Rennen 3 auch noch von ganz hinten starten!", so die Pilotin des US Racing Teams von Gerhard Ungar und Ralf Schumacher sichtlich frustriert.

Carrie Schreiner schlug sich ordentlich auf dem Red-Bull-Ring, Foto: ADAC Formel 4
Carrie Schreiner schlug sich ordentlich auf dem Red-Bull-Ring, Foto: ADAC Formel 4

In Rennen 2 wurde die Rennamazone durch ein Getriebeproblem gebremst und kämpfte daher mit stumpfen Waffen. Ihr professionelles Team hatte das zum 3. Lauf aussortiert und Carrie konnte wieder angreifen. Dies tat sie auch eindrucksvoll: Von Startposition 33 war sie nach der Hälfte des Rennens bereits auf Platz 20 angekommen und zeigte starke Überholmanöver. Dann wurde sie erneut von einem Fahrer, den sie gerade zuvor passiert hatte, umgedreht und verlor wieder sehr viele Positionen und kam auf einem enttäuschenden 23. Rang ins Ziel.

So musste ihr erfahrener Teamchef Gerhard Ungar seine Pilotin danach wieder etwas aufrichten: "Natürlich ist man sehr enttäuscht, wenn man an den TOP 10 ‚gekratzt´ hat und dann mit einem 23. Platz als bestes Rennergebnis nach Hause fahren muss. Aber Carrie soll das Positive mitnehmen: Sie ist ein tolles Qualifying gefahren und hat in den Rennen 1 und 3 mit Fahrern gekämpft, die in dieser hartumkämpften Serie schon auf dem Podium gestanden haben. Wenn sie diese Pace zum nächsten Rennen auf dem Nürburgring mitnimmt, dann wird das Pech sie auch einmal verlassen und das Topergebnis wird kommen!"