Liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

Mittlerweile ist meine zweite Saison in der Formel 4 in vollem Gange. Mein Rennkalender führt mich dieses Jahr auch erstmals nach England, wo ich vor kurzem mein erstes Rennen in der Ford MSA Formula Championship gefahren bin. Und ich muss euch sagen: Ich find's richtig schön auf der Insel, die Begeisterung der Fans für Motorsport ist unglaublich und die Rennstrecken haben ein ganz besonderes Flair. Meine bisherigen England-Trips beschränkten sich allerdings nur aufs Rennfahren, da war keine Zeit für Sightseeing. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt, wenn ich mein nächstes Rennen in Thruxton bestreiten kann und hoffe, dass ich durch die Erfahrungen in England meine Leistungen weiter steigern kann.

Doch zunächst steht das zweite Rennwochenende der ADAC Formel 4 auf dem Sachsenring für mein Team US Racing auf dem Programm. Seit Dezember hat sich ja mein Teamchef Gerhard Ungar mit Ralf Schumacher zusammen getan und mit ihm gemeinsam ein neues Team gegründet. Zwei ganz große Namen im Motorsport und es macht mich sehr stolz, für diesen Rennstall zu fahren..

Die Zusammenarbeit mit Ralf Schumacher funktioniert reibungslos. Er kümmert sich intensiv um uns Fahrer und ist immer als Ansprechpartner da, wenn es Probleme oder Fragen gibt oder wir Fahrer Tipps brauchen können. Man spürt, dass es ihm genauso wie Gerhard Ungar ein echtes Anliegen ist, junge Fahrer zu fördern und zu entwickeln. Als Chef und Respektsperson ist er zwar nicht zu streng, aber er hat schon gewisse Erwartungen an seine Fahrer, wie Disziplin oder Pünktlichkeit. Er war schließlich selbst professioneller Rennfahrer und weiß am besten, was man dazu benötigt.

Was mir sehr gut gefällt, ist, dass er sich durch seine ganze Erfahrung als ehemaliger Rennfahrer gut in manche Situationen hineinversetzen kann. Wenn beispielsweise ein Rennen mal nicht so gut lief, zeigt er großes Einfühlungsvermögen und baut auch den Fahrer wieder auf. Davon profitiert das ganze Team.

Ich muss aber sagen, dass sich für mich durch den Einstieg von Ralf Schumacher nicht so viel geändert hat. Ich verspüre dadurch keinen größeren Druck von außen, denn niemand anders macht mir mehr Druck als ich selbst. Und mein Team war ja bereits letztes Jahr schon erfolgreich. Was Gerhard Ungar und das Team geleistet haben, ist eine Megaleistung. Sie haben aus dem Nichts gleich im ersten Jahr den Meistertitel geholt.

Gerhard Ungar kenne ich ja mittlerweile schon ein Jahr. Es beeindruckt mich immer wieder zu sehen, mit wieviel Fleiß und Akribie er seine Arbeit angeht und wieviel Erfahrung er aus seiner langjährigen Tätigkeit in der DTM mitbringt. Was mir besonders gut an ihm gefällt, ist, dass er jeden Fahrer nach dessen Möglichkeiten einschätzt. Er richtet nicht alles nach dem Schnellsten aus, sondern ihm ist wichtig, dass er jeden Fahrer als Individuum sieht.

Ich bin überzeugt, dass ich von den beiden so ziemlich alles im Rennsport lernen kann. Sie wissen ja, dass wir noch ganz am Anfang unserer Karriere sind und besitzen jede Menge Erfahrung, die sie an uns Fahrer weitergeben können. Sie haben es geschafft, ihr Hobby und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Und genau das ist auch mein Ziel.