Jetzt ist es offiziell: Mick Schumacher fährt eine zweite Saison in der Formel 4, statt schon jetzt in die Formel 3 aufzusteigen. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher wechselt wie erwartet das Team. Nach seinem Formeldebüt bei Van Amersfoort steigt Mick ab sofort für Prema Powerteam ins Cockpit. Offen ist allerdings, ob Schumacher erneut in der ADAC Formel 4 antritt, oder 2016 in der italienischen F4 startet. Auch ein Doppelprogramm erscheint möglich.

"Prema Powerteam ist für mich der perfekte nächste Schritt, damit ich meine beste Leistung abrufen und ein kompletter Fahrer werden kann", sagte Mick Schumacher. "Das Team ist sehr erfahren und offen, gerade auch in der Zusammenarbeit mit uns Fahrern. Außerdem ist da Angelo (Rosin, Teammanager;d.Red.), der auf jedes Detail achtet."

Schumacher testete schon 2015 für Prema, Foto: Motorsport-Magazin.com
Schumacher testete schon 2015 für Prema, Foto: Motorsport-Magazin.com

Stolzer Teil der Prema-Familie

Schumacher kennt das italienische Top-Team seit einiger Zeit, absolvierte bereits einige Testfahrten über den Winter. Es galt als offenes Geheimnis, dass sich der Formel-Youngster der Truppe von Rene Rosin anschließen würde. "Die Zusammenarbeit mit dem Team macht mir schon jetzt viel Spaß", sagte Schumacher weiter. "Ich freue mich auf diese Herausforderung und diese gemeinsame Erfahrung. Ich bin stolz darauf ein Teammitglied von Prema zu sein."

Teamchef Angelo Rosin freute sich über den prominenten Neuzugang, der 2015 in der ADAC Formel 4 geradezu einen Hype ausgelöst hatte. "Ich bin stolz, Mick Schumacher in unserem Team willkommen zu heißen", sagte Rosin. "Als Fahrer zeigt er ein konstant verbessertes Potenzial, außerdem verfügt er schon über ein Jahr Erfahrung in der Formel 4. In seiner Debütsaison hat er schnell gezeigt, dass er alles hat, was es braucht, um sich die Spitze als Ziel zu setzen."

Zwei von Schumachers Teamkollegen in diesem Jahr stehen bereits fest. Neben Kart-Aufsteiger Juan Manuel Correa hat Prema den jungen Esten Jüri Vips verpflichtet. Correa startet ausschließlich in der deutschen Formel 4, während Vips bei einigen ausgewählten Rennen in Italien antritt. Ein ähnliches Programm käme vermutlich auch für Schumacher infrage.

Schumacher bei seinem Ausflug nach Indien, Foto: MRF Racing/Facebook
Schumacher bei seinem Ausflug nach Indien, Foto: MRF Racing/Facebook

Das perfekte Talent

Um über den Winter die Rennschärfe nicht zu verlieren, startete Schumacher in der indischen MRF Challenge. Beim Finale in Chennai erreichte er in zwei von vier Rennen das Podest. Angelo Rosin ist von Schumachers Fähigkeiten überzeugt. 2015 trat Prema bei einigen Rennen in der deutschen Formel 4 an. "Wir hatten immer ein Auge auf ihn, weil er das perfekte Talent für Prema war", sagte er. "Er ist schnell, clever, entschlossen und arbeitet gern hart gemeinsam mit dem Team auf der Suche nach der bestmöglichen Performance."

Prema gehört zu den besten Adressen im Nachwuchs-Formelsport. 2015 gewann das Team die italienische Formel-4-Meisterschaft mit Ralf Aron. Nach dem Titelgewinn stieg der Este für diese Saison in das Formel-3-Team von Prema auf. Deutsche Piloten sind nichts Neues beim Rennstall der Rosin-Brüder. 2016 startet das deutsche Nachwuchstalent Maximilian Günther in der Formel-3-Europameisterschaft für Prema.

Maxi Günther startet 2016 in der F3 EM für Prema, Foto: Mario Bartkowiak
Maxi Günther startet 2016 in der F3 EM für Prema, Foto: Mario Bartkowiak

Auf den Spuren von Villeneuve und Co.

Die Truppe war in den vergangenen Jahren absolut dominant im F3-Bereich. Mit Roberto Merhi (2011), Daniel Juncadella (2012), Raffaele Marciello (2013), Esteban Ocon (2014) sowie Felix Rosenqvist (2015) erzielte Prema zuletzt fünf Mal in Folge die Meisterschaft in der stärksten Formel-3-Serie der Welt.

Mick Schumacher reiht sich nun in eine Reihe weiterer bekannter Piloten ein, die während ihrer Karriere für Prema starteten. Jacques Villeneuve, Robert Kubica, Kamui Kobayashi, Merhi, Juncadella, Marciello und Ocon sind einige der ehemaligen Fahrer des Teams, denen der Aufstieg in die Formel 1 oder DTM gelang.