Beim Heimrennen seines Teams Lechner Racing schrammte er im zweiten von drei Rennen mit Platz elf nur ganz knapp an den Punkten vorbei. Hunderttausende Fernsehzuschauer bei SPORT1 und mehr als 10.000 Fans vor Ort verfolgten Marcels Rennen live.

Der Start ins Wochenende sah vielversprechend aus, aber im Qualifying lief es bei dir nicht rund. Was war los?
Ich ging hochmotiviert rein und war fest überzeugt, dass ein gutes Ergebnis möglich ist. Als ich gerade meine Reifen auf Temperatur hatte, musste ich durch ein technisches Problem allerdings bereits wieder an die Box abbiegen. Mein Team hat wirklich Hammer-Arbeit geleistet und ich konnte kurz vor Ende noch mal rausfahren. Während die anderen Fahrer Zeit hatten, in den Rhythmus zu finden, musste bei mir alles innerhalb von drei Runden passen. Am Ende stand Platz sieben in meiner Qualifying-Gruppe. Normalerweise sicher kein Ergebnis, bei dem ich Luftsprünge mache, aber nach all den Problemen war ich mit dieser Leistung wirklich zufrieden.

Am Sonntag hätte es aber fast mit einem kleinen Luftsprung geklappt. Als Elfter bist du nur hauchdünn an den Punkten vorbeigeschrammt.
Ja! Das war ärgerlich. Wir waren wirklich gut aufgestellt und sind zeitweise sogar die gleichen Zeiten wie die Spitze gefahren. Wir haben am Wochenende als Team wirklich einen großen Schritt gemacht und super gearbeitet. Im Vergleich zu einigen unserer Konkurrenten stehen wir jetzt deutlich besser da und können richtig gut mithalten. Auch beim Setup ist uns ein wichtiger Schritt gelungen.

Trotz dieser Performance-Steigerung lief es in den anderen Rennen nicht so gut für dich. Gab es spezielle Gründe dafür?
Es fing natürlich schon damit an, dass die Ausgangslage in Rennen eins nach dem Qualifying nicht so gut war, wie sie hätte sein können. Aber es lief und ich war nach dem Start schon auf Rang zwölf. Trotz einiger Rückschläge habe ich nicht aufgegeben und mich immer wieder nach vorne gearbeitet - bis schließlich die Technik aufgab und ich das Auto abstellen musste. Damit ist gleich im doppelten Sinne eine große Chance in der Auslaufzone stehengeblieben. Das Ergebnis des ersten Rennens ist gleichbedeutend mit der Startaufstellung für den dritten Lauf. Nach meinem Ausfall war die Ausgangslage also denkbar schlecht. Dieses Rennen war durch viele Zwischenfälle und Safety-Car-Phasen so verkorkst, dass mit einem besseren Startplatz viel mehr drin gewesen wäre. So steht am Ende nur der enttäuschende 22. Rang. Der Speed war aber da und darauf können wir in Zukunft aufbauen.

Am Wochenende waren alle drei Rennen live im Free-TV auf SPORT1 zu sehen. Für dich als jungen Nachwuchsfahrer eine super Sache...
Absolut! Die Leute schauen sich nun meine Rennen im Fernsehen an. Damit rücken wir Nachwuchspiloten viel mehr ins Bewusstsein der Menschen. Ich wurde schon nach dem ersten Rennwochenende von vielen Seiten angesprochen. Meine Bekannten und Freude haben sich die Rennen angesehen. Auf meiner Facebook-Seite war mächtig was los und auch in der Schule gab es positive Reaktionen. Einige meinten, wie krass es sei, dass ich im Fernsehen zu sehen bin. Ich bin darauf schon ein wenig stolz - natürlich freue ich mich auch über die wachsende Unterstützung.

Schon in knapp zwei Wochen steht das dritte Rennwochenende in Spa-Francorchamps auf dem Programm. Eine Rennstrecke, die du bereits aus der Vergangenheit kennst.
Meine Vorfreude auf Spa ist riesengroß. Der Kurs ist meine absolute Lieblingsstrecke! Dort wird schon seit so vielen Jahren Formel 1 gefahren und in jeder Kurve stecken unzählige Geschichten. Den ganzen Kurs umgibt ein einzigartgier Mythos. Das Rennfahren dort ist einfach der Hammer. Jede einzelne Ecke hat ihre Reize und eine ist schöner als die andere. Das Highlight ist auf jeden Fall Eau Rouge. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder dort hochzufahren.