Das zwölfte Rennen der A1 Grand Prix Saison in Portugal sollte nicht mit dem Zieleinlauf entschieden werden. Als Sieger steht zwar der Schweizer Neel Jani fest, doch dahinter ist nicht alles in trockenen Tüchern: Adam Carroll überquerte die Ziellinie zwar als Zweiter, der Ire muss sich allerdings noch gegenüber den Rennkommissaren verantworten. Als Dritter stand Felipe Albuquerque auf dem Podium.

Aus in der Einführungsrunde: Robert Doornbos, Foto: A1GP
Aus in der Einführungsrunde: Robert Doornbos, Foto: A1GP

Schon vor dem eigentlichen Start mussten zwei Favoriten die Segel streichen: Brasilien konnte nach einem Unfall im Sprintrennen gar nicht an den Start gehen und die Niederlande schieden mit Robert Doornbos am Steuer nach einem Defekt an der Elektronik in der Einführungsrunde aus.

Auch für den Adam Carroll verlief die Startphase alles andere als wünschenswert - nach einem Frühstart musste der zwischenzeitliche Spitzenreiter im Schneckentempo durch die Boxengasse und fiel weit zurück. So ging die Führung in der ersten Rennhälfte an Neel Jani, der sich in der Folge vom Feld absetzen konnte.

Jani muss Führung abgeben

Dank einer Safety-Car-Phase, ausgelöst durch einen vermeidbaren Unfall zwischen Earl Bamber und Adrian Zaugg, wurde der Vorsprung des Schweizers allerdings zunichte gemacht. Beim Restart musste sich Jani sogar beugen und die Führung an Felipe Albuquerque abgeben, der auf der Außenseite vorbeizog.

Zu früh gefreut? Adam Carroll vor Felipe Albuquerque, Foto: A1GP
Zu früh gefreut? Adam Carroll vor Felipe Albuquerque, Foto: A1GP

Nur eine Runde später kam das Safety-Car erneut zum Einsatz. Diesmal war ein Unfall zwischen Marco Andretti und Vitantonio Liuzzi vorausgegangen, auch der Unschuldige Clivio Piccione wurde aus dem Rennen gerissen. Den erneuten Restart entschied wieder Albuquerque für sich, auch wenn er den Abstand zum Führungsfahrzeug überschätzte und vor der Ziellinie stark abbremsen musste - ohne Folgen blieb das nicht.

Nur ein paar Kilometer später standen die zweiten Boxenstopps an. Während Portugal und Irland einen frühen Reifenwechsel einlegten, blieb die Schweiz eine Runde länger auf der Strecke - so fuhr Jani genug Vorsprung heraus, um nach seinem eigenen Service-Halt in Front zu bleiben.

Ein großes Fragezeichen hinter Irland

Dahinter tat sich noch einiges: zunächst überholte Carroll den Lokalmatador Albuquerque - der wehrte sich aber kaum, denn eigentlich sollte der Ire eine weitere Durchfahrtsstrafe erhalten. Wie André Lotterer hatte er kurz vor dem Restart den Australier John Martin überholt, als Albuquerque das Feld stark einbremste.

Während Deutschland seine Strafe absaß, blieb Irland weiter auf Podestkurs. Das Vergehen von Carroll sollte nach der Zieldurchfahrt verhandelt werden, hieß es von der Rennleitung. So überquerte Carroll die Linie nach 42 Runden als Zweiter, hat seine Position und die damit verbundene Meisterschaftsführung nach lange nicht sicher.

Hinter Albuquerque landete Fairuz Fauzy auf der vierten Position, der Malaie könnte aber durchaus noch auf den dritten Rang und damit auf das Podest aufrücken. Mit einem deutlichen Abstand folgten Salvador Duran aus Mexiko und der Franzose Nicolas Prost. Die Top-Ten wurden von Großbritannien, China, Deutschland und Indonesien komplettiert.