Neel Jani kam im ersten Training zu den Rennen um den Nationen-Weltcup des Motorsports in Portugal nicht dazu, das Auto des Schweizer A1GP-Teams nach seinen Wünschen abzustimmen. Ein Kupplungsschaden setzte ihn nach nur neun Runden ausser Gefecht. Am Ende fand er sich auf Platz 6 wieder. "Angesichts des Umstands, dass das Auto extrem übersteuerte und Probleme beim Bremsen aufgab, dürfen wir fürs erste zufrieden sein", berichtete Jani.

Der Versuch, den Macken des Autos im zweiten Outing auf den Leib zu rücken, endete schon nach einer Runde wegen des Kupplungsdefekts. "Den Schaden rechtzeitig zu beheben, wird den Ferrari-Leuten nicht schwer fallen", sagte Jani. "Mit der Abstimmungsarbeit werden wir am Samstag allerdings wieder fast von vorne beginnen müssen. Ich hoffe, dass dann bis zum Beginn des Qualifyings am Nachmittag alles zusammenpasst."

Robert Doornbos fuhr am schnellsten, Foto: A1GP
Robert Doornbos fuhr am schnellsten, Foto: A1GP

Den Trainingsrückstand aufzuholen dürfte dem Schweizer Team indes nicht leicht fallen. Während Jani auf nur 9 Runden kam, drehten andere Fahrer bis zu 50. Wesentlich mehr Erkenntnisse gewannen insbesondere Nicolas Prost, Earl Bamber sowie die A1GP-Debütanten Andre Lotterer und Vitantonio Liuzzi, die schon am Vormittag als Rookies im Einsatz gestanden waren. Der Schweizer Teamchef Max Welti lässt den Kopf ob des technischen Missgeschicks nicht hängen: "Wir werden dies rechtzeitig hinkriegen", glaubt der Zürcher.

Trotz starken und recht kalten Windes beeindruckte die Performance der A1GP-Autos. Der Holländer Robert Doornbos legte eine Runde in 1:31,962 Sekunden (183,675 km/h) zurück. Er war damit nur unwesentlich langsamer als der McLaren-Mercedes und der Ferrari bei Formel-1-Test im Dezember. Pedro de la Rosa kam damals auf 1:30,080, Luca Badoer auf 1:31,320.

Lotterer überzeugt auf Anhieb

An diese Zeiten kam Andre Lotterer nicht ganz heran. In den beiden Trainingssitzungen überzeugte der Neuling im deutschen Team jedoch mit Plätzen in den Top-Ten. Die erste Session beendete er mit 0,509 Sekunden Rückstand auf der dritten Position, am Nachmittag verbesserte er seine Zeit auf 1:32.762 Minuten und wurde Siebter.

Eine Schrecksekunde erlebte dagegen die Debütantin Ana Beatriz. Die Brasilianerin schoss in der ersten Kurve geradeaus und vorm dem harten Einschlag in die Reifenstapel verzögerte der Bolide kaum. Im Gegensatz zu ihrem Auto kam Beatriz aber glimpflich davon - nur das Team musste auf den Einsatz von Feilipe Guimaraes im Training verzichten.