Mit einem Sieg im zehnten Saisonrennen ist es der Schweiz abermals gelungen, die Gesamtführung in der A1 Grand Prix Meisterschaft einzunehmen. Auf der ehemaligen Formel-1-Strecke von Kyalami überzeugte Neel Jani mit einer guten Leistung und gewann vor Felipe Guimaraes aus Brasilien und Clivio Piccione aus Monaco.

Das 40 Runden lange Rennen begann mit einem Paukenschlag. Während Piccione und Jani perfekt starteten und sich an die Spitze setzen, wurden die bisherigen Meisterschaftsleader aus Irland von Malaysia umgedreht und in den Kies geschoben. Diesen Zwischenfall konnte Earl Bamber ausnutzen: noch in der ersten Runde schob sich der Kiwi auf die dritte Position nach vorne.

Schnell wurde deutlich, dass Bamber das Tempo der Spitze nicht mitgehen konnte. Der Youngster war bis zu drei Sekunden langsamer als das vor ihm fahrende Duo und hielt somit die hinter ihm liegenden Piloten auf. Schon in Runde vier nahm das spannende Duell zwischen Fauzy und Bamber ein unangenehmes Ende: beim Anbremsen der Haarnadel krachte das gelbe Auto in die Black Beauty aus Neuseeland, für beide sollte das Rennen keine Fortsetzung haben.

Boxenstopp bringt Entscheidung

Piccione und Jani waren zu diesem Zeitpunkt schon längst über alle Berge. In den ersten zehn Runden fuhren sie beinahe die selben Zeiten, lediglich zwei Sekunden trennten die beiden Sieganwärter. Die Entscheidung fiel bereits beim ersten Boxenstopp: Während die monegassische Mannschaft einige Sekunden zu lange schraubte, passte bei den Schweizern alles und Jani gelangte in Front.

Bis zum zweiten Boxenstoppfenster konnte Jani seinen Vorsprung auf Piccione weiter ausbauen. Nach 23 Runden führte der Schweizer schon mit über zehn Sekunden. Für seinen Hintermann wurde die Luft dagegen immer dünner: Piccione verlor deutlich an Tempo und musste sich nach hinten orientieren, denn dort kam Guimaraes immer näher. Der Brasilianer hatte es wahrlich nicht schwer - ein Verbremser von Piccione öffnete ihm die Tür zu Platz zwei.

Nach dem letzten Service-Halt zeigte sich die Reihenfolge an der Spitze unverändert: die Schweiz führte deutlich vor Brasilien und Monaco. Bis zur Zieldurchfahrt sollte sich daran nichts mehr ändern. Jeroen Bleekemolen, der Sieger des Sprints, konnte die Lücke zu Piccione nicht mehr schließen und wurde Vierter. Hinter dem Niederländer komplettierten Filipe Albuquerque, Daniel Morad, Danny Watty und Marco Andretti die ersten acht Ränge. Die letzten Punkte holten sich Indonesien und Italien.

Michael Ammermüller überzeugte bei seinem ersten Rennwochenende der Saison mit großem Einsatz, wurde aber nicht belohnt. Lange Zeit duellierte sich der Deutsche mit Gegnern in den Top-Ten, kam nach einem Fahrfehler und einem kleinen Ritt durch das Kiesbett nur auf der elften Position ins Ziel.