Die Schweiz hat in den A1GP-Rennen in Taupo (NZL) 26 Punkte gescheffelt und war damit das erfolgreichste Team. Neel Jani gewann das Hauptrennen, nachdem er zuvor im Sprint Zweiter geworden ware. Im Nationen-Weltcup des Motorsports stiess die Schweiz vom 6. auf den 2. Platz vor. Viel größer hätte die Ausbeute nach dem suboptimalen Qualifyings gar nicht sein können.

Nach der samstäglichen Enttäuschung mit den Startplätzen 4 und 5 war die Welt für das Schweizer Team eigentlich schon nach dem 15-Runden-Sprint wieder in Ordnung. Neel Jani überholte im Zug der Boxenstopps den Holländer Robert Doornbos und den Portugiesen Filipe Albuquerque und machte Jagd auf den Polesitter Adam Carroll aus Irland. In der 11. Runde legte der Berner die schnellste Runde in die Bahn. Am Ende fehlten ihm nur 1,4 Sekunden zum Sieg.

Im über 50 Runden führenden Hauptrennen legte Jani einen Wunderstart hin, der ihn sogleich vom 5. auf den 2. Platz brachte. Die Entscheidung fiel beim zweiten Stopp nach der 23. Runde. Die Schweizer Boxencrew fertigte Jani innerhalb kürzester Zeit ab, wogegen Carroll sein Auto nur mit allergrösster Mühe wieder in Gang brachte. Jani zog noch in der Boxengasse am Iren vorbei und liess sich bis zuletzt nicht mehr behelligen.

Der Schweizer Teamchef Max Welti sparte nicht mit Lob für seine Leute: "Neel und nicht zuletzt die Mechaniker haben heute grandiose Leistungen erbracht. Wir haben heute wirklich das Optimum erreicht. Auf dieser Strecke von relativ schlechten Startpositionen aus auf Spitzenplätze zu fahren, hielt ich für fast unmöglich. Nach dem besten Gesamtergebnis dieser Saison sind wir wieder bei der Musik und ist das schwache Abschneiden in Taupo vor einem Jahr vergessen." Die Schweiz war damals mit einem mageren Punkt aus Neuseeland heimgekehrt.

Den Grundstein zum zweiten Sieg in dieser Saison legte Neel am Start. "Das war etwas vom besten, das ich je gesehen habe", ließ sich Max Welti vernehmen. "Das gilt auch für die nahezu makellose Arbeit der Boxencrew. Der zweite Stopp im Feature Race geriet sogar noch kürzer als jener im Sprint, der schon fast perfekt war." Die neue Aufgabenverteilung innerhalb der Boxenmannschaft hat also bereits Früchte getragen.

Während einer Safetycar-Phase zwischen der 38. und 41. Runde des Hauptrennens rückte das Feld nochmals zusammen und war der Ausgang wieder ungewiss. Doch Jani liess auf der tückischen, außerhalb der Ideallinie stark verschmutzten Piste nichts mehr anbrennen und setzte an einem ohnehin erfolgreichen Sonntag noch das Tüpfelchen aufs i. Auch das Glück war dem Schweizer Team treu. Nach dem zweiten Boxenstopp drang Rauch aus dem Heck des Autos, der auf Wasser- oder Ölverlust hindeutete und Jani zu moderater Fahrweise mahnte. "Wir haben wirklich gezittert", gestand Max Welti. "Vermutlich lag es an einem Leck im Getriebekühler."

Neel Jani zeigte seine Freude über das Resultat seiner Bemühungen am andern Ende der Welt wie folgt: "Ich bin happy. Mehr durften wir wirklich nicht erwarten nach dem Qualifying. In einem Sprint lässt sich von Platz 4 aus normalerweise nichts ausrichten. Ganz ohne Zuversicht hatte ich die beiden Rennen allerdings nicht aufgenommen. Wie vermutet benahm sich das Auto mit gebrauchten Reifen wesentlich besser als mit neuen. Die Balance war denn auch tatsächlich wieder da und damit auch die nötige Pace. Ein herzliches Dankeschön gehört auch den Mechanikern."