Nach wochenlanger, technisch bedingter Ungewissheit hat das Schweizer A1GP-Team doch noch grünes Licht für das Saisonauftaktrennen bekommen. Vier Tage vor dem ersten Training in Zandvoort erhielt der Titelverteidiger im Nationen-Weltcup des Motorsports das jüngste Exemplar aus der in Verzug geratenen Chassis-Produktion ausgeliefert. Nach dem aktuellen Stand der Dinge werden in den Niederlanden 18 Nationalteams am Start sein.

Teamchef Max Welti ist erleichtert: "Wir haben unverzüglich mit dem Aufbau des Autos begonnen und hiefür kurzfristig zusätzliches Personal angeheuert. Ich hoffe nun, dass alle benötigten Einzelteile verfügbar sind. Dann steht unserm Auftritt in Zandvoort nichts mehr im Weg."

Die erst im Oktober 2007 zu Stande gekommene Partnerschaft mit Ferrari und die damit verbundene radikale technische Neuausrichtung der A1GP-Serie führte erwartungsgemäß zu Engpässen. Die Bereitstellung der vom Ferrari F430 stammenden, in der Rennsportversion rund 600 PS leistenden 4,5-Liter-Achtzylinder-Motoren bot keine Schwierigkeiten. Probleme ergaben sich vielmehr mit dem Chassis. Das auf dem Formel-1-Ferrari F2004 basierende Monocoque wird nicht in Maranello, sondern in England gebaut.

Das Schweizer Team wird den Titel mit Neel Jani verteidigen. Der bald 25-jährige Berner lässt sich von den zeitlichen Ungereimtheiten nicht aus der Ruhe bringen: "Jammern bringt nichts. Ich gehe deshalb mit ungebrochenem Elan zur Sache und will das Beste daraus machen", erklärte Jani vor der Abreise nach England, wo er den Aufbau des Fahrzeugs verfolgen und spätestens am Freitag in Snetterton das Roll-out vollziehen will. In Zandvoort beginnt das Training wie geplant erst am Samstag, womit dort auch noch keine Rookies zum Zug kommen. Das volle Programm wird erstmals am zweiten November-Wochenende in Chengdu (China) abgespielt. Dann wird voraussichtlich Alexandre Imperatori die Schweiz als Rookie vertreten.