Narain Karthikeyan konnte seine starke Form, die er über das gesamte Rennwochenende an den Tag gelegt hat, mit einem Sieg im Hauptrennen, beim Saisonabschluss in Brands Hatch, abrunden. Nach dem ersten Boxenstop musste der Inder aber noch um seinen Sieg zittern. Robbie Kerr machte das ganze Rennen über mächtig Druck und das sollte sich nach dem ersten Besuch in der Boxengasse auch bezahlt machen.

Bitte lächeln Herr Karthikeyan. Sie haben gewonnen!, Foto: Bumstead/Sutton
Bitte lächeln Herr Karthikeyan. Sie haben gewonnen!, Foto: Bumstead/Sutton

Kerr ging an Karthikeyan vorbei und sah bereits wie der sichere Sieger aus. Doch dann geschah etwas wovor sich jeder Rennfahrer fürchtet. Machtlos ist man dem Geschehen ausgeliefert. Die Mannschaft des A1 Teams Großbritannien verpatzt Kerrs Boxenstop. Das kostete dem Engländer drei Sekunden und die sollten seinem indischen Kontrahenten reichen um die Führung wieder zu übernehmen.

Kerr kam dennoch an das indischen A1 Team heran, doch trotz einiger Fehler des ehemaligen Formel 1 Piloten, konnte Robbie Kerr nicht an Karthikeyan vorbeigehen und verpasste somit einen Doppelsieg in Brands Hatch. Neel Jani, der sich und seinem A1 Team Schweiz bereits im Sprintrennen zum Weltmeister gekürt hat, schaffte es in einem entspannten Rennen auf den dritten Rang. "Ich habe getan, was zu tun war", sagte Jani. "Insbesondere am Start zum Sprint durfte ich nichts riskieren. Aus diesem Grund liess ich Irland in der ersten Kurve kampflos vorbei und konzentrierte mich auf das Halten des vierten Platzes. Fürs Hauptrennen hatte ich mir nochmals einen Podestplatz vorgenommen. Das Unterfangen gelang mehr oder weniger leicht, so dass ich auf eine durchaus gelungene Saison zurückblicken darf."

Das Podium hat der frisch gekrönte Weltmeister vor allem seinen Konkurrenten aus dem A1 Team Irland und dem deutschen A1 Team zu verdanken. Schon zu beginn des Rennens zeigte sich Adam Carroll, aus Lager von Irland, relativ angriffslustig. Sogar ein Sieg wäre für Carroll noch möglich gewesen, hätte er in Runde 15 hinter Karthikeyan nicht zu viel gewollt. Carroll berührte den Inder am Heck und musste sich wenige Runden später mit einem gebrochenen Frontflügel aus dem Kampf um den Sieg zurückziehen. Der kaputte Frontflügel verursachte einen Reifenschaden am Boliden des Iren.

Dem A1 Team Deutschland erging es ähnlich. Auch Michael Ammermüller wurde von einer Reifenpanne gebremst und somit war der Weg auf das Podium für Neel Jani geebnet. "Mein Start ins Sprint-Rennen war sehr gut. Ich war an den Leuten vor mir dran und wir haben gekämpft. Jedoch hat mich ein Rivale ins Kiesbett gedrängt, das hat uns zwei Plätze gekostet", so Ammermüller. "Irgendwie passt das zum Saisonverlauf, in dem einfach Glück fehlte. Herzlichen Glückwunsch an die Schweiz, die von uns nun den Titel übernimmt."

Congfu Cheng, der im Sprintrennen bereits mit der schnellsten Rennrunde aufzeigen konnte, schaffte es in einem packenden Rennen bis auf den vierten Platz. Franck Montagny fuhr in seinem erst zweiten Rennen in Brands Hatch auf den guten fünften Rang. Ein versöhnlicher Saisonabschluss für das französische A1GP Team.

Es ist geschafft. Schweiz ist A1GP Weltmeister., Foto: A1GP
Es ist geschafft. Schweiz ist A1GP Weltmeister., Foto: A1GP

Knapp wurde es für Jeroen Bleekemolen. Der Niederländer erreichte die Ziellinie mit nicht einmal zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Filipe Albuquerque aus dem A1 Team Portugal. Jonny Reid, der mit dem A1 Team Neuseeland als trauriger Verlierer des WM-Kampfes herausging, beendete das letzte Rennen der Saison auf dem achten Platz. Ein aufregendes Überholmanöver des portugiesischen A1 Teams kostete dem Neuseeländer den siebten Platz. Auf dem neunten und zehnten Rang kamen die Teams von Italien und Indonesien in das Ziel. Für Satrio Hermanto dürfte das ein ein schöner Abschluss in dieser Saison sein. Immerhin konnte er mit dem zehnten Rang den ersten Punkt in dieser Saison einfahren.