In einem aktionsreichen Rennen in Südafrika konnten Neel Jani und das A1 Team Schweiz ihre Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Nach der Nullrunde im Sprint konnten sich auch die Franzosen über eine Menge Punkte freuen: Loic Duval beendete das Rennen, das kurz vor dem offiziellen Ende abgebrochen wurde, auf dem zweiten Platz. Filipe Albuquerque nutzte den Trubel um die anderen Top-Teams und rutschte dank einer soliden Fahrt auf den dritten Rang.

Egal ob ein stehender oder fliegender Start: die erste Kurve auf dem engen Stadtkurs in Durban entwickelte sich im Hauptrennen schnell zu einem großen Problem. Die Schweiz, Neuseeland, Großbritannien und das nächste halbe Dutzend schaffte es am Start zwar ohne Probleme durch das Nadelöhr, aber dann war Schluss mit lustig. In der ersten Runde entstand ein regelrechter Stau, fast die Hälfte des Feldes stand still. Auch der Restart nach der folgenden Gelbphase verlief kaum anders. Diesmal drehte John Martin aus Australien das deutsche Auto um - wieder kam es zu Kollisionen und einem Stau, dem neben Michael Ammermüller auch Indonesien und Pakistan zum Opfer fielen.

Dritter Start klappt

Erst beim dritten Versuch ging alles glatt - doch es sollte nicht lange ruhig bleiben. Schon das erste Boxenstoppfenster, das direkt nach dem erneuten Neustart geöffnet wurde, sorgte für erneuten Trubel. Die Spitze, darunter Neel Jani und Jonny Reid, entschied sich für einen frühen Stopp. Bei den Schweizer ging auch alles glatt: Jani verteidigte die Führung. Bei Neuseeland ging jedoch einiges schief: Reid wurde von seinem Mechaniker zu früh losgeschickt und kollidierte beim Anfahren mit dem ankommenden David Garza. Auch wenn die beschädigte Front schon Strafe genug war, belegte die Rennleitung Jonny Reid wenig später mit einer Durchfahrtsstrafe.

In Runde 15 sortierte sich das Feld langsam, an der Spitze hatte sich mittlerweile ein Quartett aus der Schweiz, Kanada, Großbritannien und Frankreich gebildet, die die Podestplätze unter sich ausmachen sollten. Dahinter klaffte eine Lücke von mehreren Sekunden auf Portugal und Holland. Immerhin waren zu diesem Zeitpunkt noch 19 Autos im Rennen - eine gute Quote wenn man bedenkt, dass im Vorjahr gerade einmal acht Boliden die Zielflagge sahen.

Irgendwann schienen die Fahrer ihre Gehirne doch noch einzuschalten und so entstand ein ansehnliches Rennen. Den Anfang machten Edoardo Piscopo und Congfu Cheng, die sich um den neunten Platz duellierten. Beide fuhren absolut am Limit, rutschen, verpassten Bremspunkte und faszinierten die Zuschauer. Letztlich setzte sich der Chinese durch, der sich daraufhin auf eine Aufholjagd machte, denn wenige Minuten später überholte er Bruno Junqueira.

Duval überholt Jarvis in der Box

Die Reihenfolge des Spitzentrios änderte sich auch beim zweiten Boxenstopp nicht. Jani, Wickens und Jarvis fuhren verließen die Boxengasse so, wie sie hereingefahren waren. Loic Duval und Frankreich entschieden sich dagegen, zwei Runden länger auf der Strecke zu bleiben. Dies brachte dem Team immerhin eine Position, denn Duval reihte sich noch vor Jarvis ein. Weit abgeschlagen machte ein weiterer schneller Fahrer auf sich aufmerksam. Neuseelands Jonny Reid drehte im Mittelteil des Rennens auf und hielt sogar für kurze Zeit die schnellste Rennrunde.

Grund zur Freude bekam Jonny Reid neun Minuten vor der Zieldurchfahrt, als er an den gestrandeten Fahrzeugen von Großbritannien und Kanada vorbeifuhr. Kurz zuvor hatte sich Robert Wickens gedreht - Schauplatz war erneut Kurve eins - und gerade als er seinen Boliden wieder in Fahrtrichtung bewegen sollte, kam Oliver Jarvis um die Ecke. Das bedeute das Aus für Kanada und ein Rundenrückstand für Großbritannien.

Nach der folgenden Gelbphase kam es kurz vor dem Rennende erneut zu einem Neustart und natürlich kam das, was kommen musste: Adrian Zaugg verschätzte sich beim Anbremsen auf die erste Kurve komplett, schoss an mehreren Fahrzeugen vorbei und krachte in den Drittplatzierten Jeroen Bleekemolen. Wieder wurde die Reifenfolge durcheinander gewürfelt, was die Schweiz und Frankreich wenig interessierte. Portugal erbte Rang drei und musste diesen nicht einmal verteidigen, denn das Rennen wurde noch vor einem weiteren Restart abgebrochen. Holland musste sich statt dem Podium mit Platz vier begnügen, gefolgt von Malaysia und China. Auch Südafrika, Italien, Brasilien und Neuseeland kamen in die Punkteränge.