Ein A1GP Trainingstag im Schnelldurchlauf mit Loic Duval. Wie so etwas aussieht? Man steigt in das Flugzeug und erreicht mit Verspätung den Flughafen, wo man sich umgehend auf den Weg zum Sydney Eastern Creek Raceway macht und auch dort zu spät ankommt. Nachdem man wahrgenommen hat, dass die erste Trainingssession bereits vorbei ist, versucht man noch sein Glück und probiert, in der verbleibenden Stunde, die noch bis zur zweiten Trainingssession bleibt, sich vollständig zu akkreditieren und sämtliche technische Briefings die für einen Start erforderlich sind, vor dem Start zu durchlaufen.

Nachdem man dass geschafft hat, sprintet man durch das Fahrerlager in den Teambereich, wirft die Sporttasche in die Ecke und zieht sich schleunigst den Rennoverall an. Danach muss man nur mehr in die Box zum Auto laufen, hinein springen und unter dem Helm warten, bis der Motor gestartet wird. Der Rest ist Routine, wenn man Loic Duval heißt. Man fährt in der ersten fliegenden Runde die absolute Bestzeit des Tages mit knapp drei Zehntel-Sekunden Vorsprung.

Wenn man Loic Duval heißt und so überlegen ist kann man leicht lachen, Foto: Sutton
Wenn man Loic Duval heißt und so überlegen ist kann man leicht lachen, Foto: Sutton

"Es war etwas knapp für mich, da ich die Strecke erst sehr spät erreicht habe, aber ich bin relativ zufrieden. Meine Runde war nicht perfekt, aber immerhin noch schnell genug, um die Bestzeit zu fahren. Das Auto war nicht so schlecht. Trotzdem müssen wir uns noch entwickeln, speziell meinen Fahrstil muss ich noch verbessern", stapelte der Franzose tief.

Doch auch wenn der Franzose das gesamte A1GP Starterfeld relativ alt aussehen lies, war er nur einer von 22 Piloten, die am Training teilnahmen. Der Kanadische Rookie Robert Wickens schlägt sicht weiterhin gut und fuhr die zweitbeste Zeit des Tages. Robbie Kerr vom Team Großbritannien landete auf Platz drei, während sich der aktuelle Meisterschaftsführende Jonny Reid vom Team Neuseeland mit Platz vier zufrieden geben musste.

Das Team Libanon überraschte mit einer ungewöhnlich starken Performance von Chris Alajajian, der mit seiner Rundenzeit auf Platz fünf des Tages landet. Der aktuelle Lokalmatador John Martin vom Team Australien war am Vormittag noch der Mann des Tages. Der Australier war Schnellster auf nasser Fahrbahn und beendete die erste Trainingssession auch auf Platz eins. Insgesamt war seine schnellste Runde aber gerade noch genug für Rang sieben in der Tageswertung, knapp geschlagen von Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden.

"Ehrlich gesagt werden wir nicht glücklich sein, bis wir nicht die Pole Position morgen eingefahren haben. Das Auto fühlte sich nicht schlecht an, aber wir haben ein paar Änderungen zwischen den Sessions gemacht. Aufgrund der Verhältnisse heute nehme ich aber schon an, dass wir morgen ganz vorne dabei sein können", sagte John Martin.

Auch der Betreiber des australischen Teams, Alan Jones, ist relativ zuversichtlich was Martins Performance angeht: "Wir sind sehr zufrieden. Als wir John in Silverstone getestet haben, sah er bereits sehr vielversprechend aus. Die Bedingungen eines richtig A1GP Wochenendes sind neu für ihn. Er musste das erste Mal mit neuen Reifen voll pushen. Wir sind sehr zuversichtlich für morgen."

Das A1 Team Schweiz, das die Meisterschaft noch bis vor dem Lauf in Neuseeland angeführt hat, landet in den beiden Sessions auf den enttäuschenden Rängen 12 und 14.