Dank einer starken Leistung von Team und Fahrer gelang Christian Vietoris aus Gönnersdorf sein erster persönlicher A1GP-Sieg im Hauptrennen. Damit ist Deutschland im Kampf um den Titel wieder dabei. Das Team von Willi Weber, im Vorjahr Gewinner des A1 GP World Cup of Motorsport, verbesserte sich zur Saisonhalbzeit von der achten auf die vierte Position.

Angriffslustig begann Christian Vietoris das Sprint-Rennen, um einen Nachteil aus dem Qualifying auszugleichen. Er hatte am Tag zuvor die viertbeste Zeit in der Startaufstellung für das Sprintrennen erzielt und verpasste eine halbe Stunde später die Bestzeit im Abschlusstraining für das Hauptrennen als Zweiter um nur 0,035 Sekunden. Im Sprint-Rennen attackierte der 18 Jahre alte Rennfahrer das Auto des Teams aus Südafrika bereits in der ersten Runde, doch dann fuhr das Safety-Car auf die Strecke. Anschließend setzte das Team aus Deutschland die Vordermänner aus Frankreich und Südafrika unter Druck, überholte sie und war in Runde sechs Zweiter. Auf dem Weg zu seinem ersten A1GP-Podiumsergebnis sicherte sich Christian Vietoris einen Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde.

Im Hauptrennen lag Christian Vietoris nach dem Start zunächst hinter Frankreich. In Runde neun legte das A1 Team Germany seinen ersten Pflicht-Boxenstopp ein. Die Mannschaft von David Sears Motorsport, die den 550 PS starken A1GP-Rennwagen einsetzt, absolvierte den Boxenstopp um einige Sekunden schneller als Frankreich. So übernahm Deutschland auf der Strecke die Führung. In Runde 35 erledigte Christian Vietoris seinen zweiten Boxenstopp. Erneut war seine Mannschaft besser als die des französischen Gegners, dessen Auto auf Platz drei hinter Deutschland und Kanada zurückfiel. Nach 50 Runden auf dem 3,5-Kilometer-Kurs auf der malerischen Nordinsel Neuseelands gelang dem A1 Team Germany mit 1,1 Sekunden Vorsprung erstmals in dieser Saison ein Sieg im Hauptrennen. Das Team von Willi Weber sammelte 28 Punkte und verbesserte sich vom achten auf den vierten Tabellenplatz. Nur 17 Punkte trennen die ersten vier Teams, maximal 32 werden pro Wochenende an das beste Team vergeben. So ist der Titelkampf zur Saisonhalbzeit mit fünf verbleibenden Veranstaltungen in den nächsten drei Monaten absolut offen.

Christian Vietoris:

"Nach meinem ersten Sieg fällt ein großer Erwartungsdruck von mir! Der A1GP-Sieg in Taupo fühlt sich so schön an, noch dazu, da wir das Hauptrennen gewonnen haben, was immer ein bisschen schwieriger als der Sprint ist. Der Sonntag begann gut mit Platz zwei im Sprint nach einer schönen und fairen Auseinandersetzung mit Frankreich und einem Kampf mit Südafrika. Im Hauptrennen hat mir die Boxenmannschaft geholfen, Frankreich zu überholen. Vielen Dank an das Team von David Sears Motorsport, das wirklich gut gearbeitet hat. Ich muss zugeben, dass ich nicht am Limit gefahren bin, da jeder Reifensatz Vibrationen verursacht hat. Aber es war kein Problem, denn Überholen ist in Taupo sehr schwierig. Der Sieg war also nie in Gefahr, als ich es etwas lockerer angehen ließ."

Willi Weber:

"Das ist einfach großartig: Nach Michael Ammermüllers Erfolg in China hat das Team nun mit Christian Vietoris in Neuseeland den nächsten Sieg errungen. Das zeigt, dass unsere grundsätzliche Fahrerwahl richtig war und auch die Politik, sie für die verschiedenen Rennen zu nominieren. Aber nicht nur die guten Leistungen auf der Strecke waren der Schlüssel zum Erfolg. Das Team von David Sears Motorsport hat exzellent gearbeitet, und zwar bei der Abstimmung des Autos wie auch bei den beiden tollen Boxenstopps. So konnte Christian im Kampf um den Sieg Frankreich überholen. Jetzt sind wir wieder mittendrin. Das Rennen um den Titel ist vollkommen offen. Das Ziel, mit dem A1 Team Germany den Titel zu verteidigen, ist nach einem verhaltenen Saisonstart jetzt wieder sehr viel realistischer."