Für die Favoriten der A1 Grand Prix Serie war am ersten Trainingstag zum Rennwochenende im neuseeländischen Taupo alles im grünen Bereich. Die besten Teams der Gesamtwertung tummelten sich heute nicht nur an der Spitze und waren zufrieden mit ihren Zeiten, sie fuhren sogar zum ersten Mal mit dem umweltfreundlichen Bio-Sprit. Die Bestzeit des Tages setzte Loic Duval, obwohl dem Team aus Frankreich glatte 50 Minuten Trainingszeit auf die meisten anderen Teams fehlten, da man keinen Rookie-Fahrer einsetzte.

Der schnelle Adam Carroll ist auch ohne Bio-Sprit grün, Foto: A1GP
Der schnelle Adam Carroll ist auch ohne Bio-Sprit grün, Foto: A1GP

"Gerade deswegen war es ein sehr gutes Trainings für uns", bestätigte Loic Duval am Ende des Tages. Für die unter vier Kilometer lange Strecke benötigte der Franzose lediglich 1:15.5 Minuten und ließ damit den zweitplatzierten und sowieso schon grünen Adam Carroll fast drei Zehntelsekunden hinter sich. Der Ire konnte die Strecke bereits im Rookie-Trainings kennenlernen und verfügte damit über die fast doppelte Trainingszeit. Insgesamt drehte Carroll 42 Runden, in seiner schnellsten blieb die Uhr bei 1:15.8 Minuten stehen.

Duval führte die schnelle Runde auf die guten Daten zurück, die man im letzten Jahr sammeln konnte. "Aber es bedeutet nichts, am Freitag an der Spitze zu stehen. Das war schon im letzten Jahr häufig der Fall und dann habe ich die Pole-Position doch nicht bekommen. Daher ist das mein großes Ziel für morgen", erklärte Duval im Hinblick auf Samstag. Doch das wird natürlich kein leichtes Unterfangen, denn Frankreich ist nicht die einzige Nation, die für das Qualifying auf sein Spitzenresultat spekuliert. "Wir bewegen uns ins eine gute Richtung. Ich bin sehr zufrieden mit dem was wir heute geschafft haben und bin bereit für den Rest des Wochenendes", sagte Adam Carroll.

Der aktuelle Tabellenführer aus der Schweiz konnte sich heute zusammen mit Neel Jani auf der dritten Position platzieren. Mit einem Rückstand von weniger als einer halben Sekunde konnte der Doppelsieger aus Malaysia gut leben und befand sich definitiv im grünen Bereich. Der neue Neueinsteiger der Schweizer, Tom Dillmann, tat sich dagegen noch etwas schwerer. Nach 27 Runden im Rookie-Test fehlten zwei Sekunden auf den Kanadier Robert Wickens, der schnellster der jungen Motorsportler wurde.

Grüne LAndschaft, gute Zeit: Vietoris konnte überzeugen, Foto: A1GP
Grüne LAndschaft, gute Zeit: Vietoris konnte überzeugen, Foto: A1GP

Auch Christian Vietoris durfte dank der wenigen Erfahrung noch am 50-minütigen Training in den Morgenstunden teilnehmen. Das machte sich später bezahlt, denn zusammen mit der Streckenkenntnis aus dem letzten Jahr drehte Vietoris im zweiten Training die viertbeste Zeit für den Titelverteidiger aus Deutschland. Zufrieden konnte das Team die Heimreise in das Hotel antreten, doch Vietoris fand, dass die modifizierte Streckenführung am Ende der langen Geraden nicht ganz im grünen Bereich liegt: "Die zwölfte Kurve wurde gegenüber dem Vorjahr deutlich geändert. Früher fuhren wir sie im vierten Gang, jetzt im zweiten. Es ist fast eine Schikane. Mir gefällt das, aber ich glaube noch nicht daran, dass deshalb an dieser Stelle häufiger überholt wird. Damit wird das Qualifying am Samstag, das die Aufstellungen für Sprint und Rennen am Sonntag bestimmt, besonders wichtig. Wir wollen auf unseren bisherigen Leistungen aufbauen und entsprechend ordentliche Startpositionen erreichen."

Nicht ganz so zufrieden war Lokalmatador Jonny Reid mit seiner Leistung im ersten Training, denn die Neuseeländer kamen nicht über Rang acht hinaus. "Es war ein hartes Training", bestätigte Reid. "Alle liegen sehr eng zusammen, aber wir haben einige Stellen, wo wir und noch verbessern können. Wenn ich mir meine Sektorzeiten ansehe, sind wir gar nicht so weit weg von Frankreich." Man liegt also im grünen Bereich, aber ob es reicht, um am Samstag um die Pole zu kämpfen?