Zwar konnte Christian Vietoris beim Saisonauftakt der A1 Grand Prix Serie nicht an die Erfolge von Nico Hülkenberg anküpfen, aber der neunte Platz im Hauptrennen auf dem niederländischen Kurs vor den Toren Zandvoorts lässt sich einfach erklären. Das Getriebe wollte nicht so, wie es das deutsche Team gerne gehabt hätte. Auf den Geraden fehlte der Topspeed und die Gegner hatten ein einfaches Spiel.

"Das Auto war in den Kurven wirklich schnell. Ich konnte mit den anderen locker mitgehen, weil ich die Lücke in den Kurven immer zufahren konnte. Auf den Gerade habe ich zwar immer wieder verloren, aber es sprangen eben noch ein paar Punkte heraus", gibt sich der Nachwuchspilot aus dem Hause Weber zufrieden. "Wenn wir über das Jahr weiter konstant punkten und vielleicht auch etwas weiter vorne sind, sollte der Rückstand schnell wieder aufzuholen sein. Die Pace dafür haben wir in jedem Fall."

Die nächste Chance, sein Können unter Beweis zu stellen, hat Vietoris schon am kommenden Wochenende. Die A1 Grand Prix Serie tastet sich langsam in Richtung Osten. Doch bevor man ins ferne Asien und nach Down-Under zieht, legt man einen Zwischenstopp in Tschechien ein. Auf der Berg- und Talbahn von Brpnn steht das zweite Saisonwochenende auf dem Programm. "Die Strecke kenne ich schon aus dem Jahr 2005 von der Formel BMW. Sie ist ziemlich lang und recht anspruchsvoll. Nico war dort voriges Jahr recht schnell, was bedeutet, dass unser Auto gut funktionieren sollte. Also bin ich recht zuversichtlich."

Doppelsieger: Alex Yoong gewann 2006 beide Rennen, Foto: A1 GP
Doppelsieger: Alex Yoong gewann 2006 beide Rennen, Foto: A1 GP

Damals qualifizierte sich Hülkenberg für die erste Startreihe, fiel aber im Sprint nach einer Kollision schon früh aus. Danach musste der letztjährige Meister von ganz hinten losfahren, schaffte es aber dennoch bis in die Spitzengruppe. Mittlerweile hat man das Reglement in dieser Hinsicht geändert. "Die Änderungen am Reglement finde ich gut. Das zweigeteilte Qualifying für beide Rennen verhindert es, dass ein Ausfall im ersten Rennen gleich die Chancen für das zweite Rennen zerstört", meint auch Sven Heidfeld.

2006 legte Malaysia ein furioses Rennen hin. Alex Yoong gewann beide Rennen und holte fast die maximale Punktzahl für das von ihm geleitete Team. Auch der ehemalige Formel 1-Pilot zählt in diesem Jahr zu den Favoriten. Das hoffentlich zahlreiche Publikum wird sich aber auf einen anderen Fahrer konzentrieren. Nur weiß man noch nicht ganz genau, wer für das A1 Team Tschechien an den Start gehen wird. Man favorisiert den erfahrenen Tomas Enge, doch der kämpft noch mit den Folgen einer Verletzung aus der ersten Hälfte des Jahres. Im letzten Moment könnte Erik Janis einspringen. Janis fuhr schon in Zandvoort und erntete dort die ersten Punkte. Für ihn wäre es ein echtes Heimspiel. "Ich bin nur 60 Kilometer von der Strecke entfernt aufgewachsen", erklärt Janis, der auf jeden Fall in die Rookie-Sessions an den Start gehen wird.