Maro Engel war der schnellste Mann beim abendlichen Top-30-Shootout zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Damit auf Pole: der Nummer-9-Black-Falcon-Mercedes. Engel beeindruckte mit einer Zeit von 8:14,515 Minuten auf teils feuchter Strecke. Zweitschnellster war Augusto Farfus für Schubert-BMW (+1,631 Sekunden), Drittschnellster Maximilian Götz für Haribo-Mercedes (+3,865 Sekunden). Startplatz vier holte Uwe Alzen im zweiten Auto des Goldbären-Rennstalls (+4,015 Sekunden).

Je zwei fliegende Runden durften die Teilnehmer des Einzelzeitfahrens absolvieren, die bessere wurde gewertet. Als wäre der Druck dabei nicht schon groß genug gewesen, spielte auch das Wetter eine Rolle – wieder einmal. Bis zum frühen Abend hatte es noch geregnet über dem Nürburgring, sodass schon die Reifenwahl knifflig war. Die meisten Teams schickten ihre Boliden mit Trockenreifen raus; bei Aston Martin setzte man auf geschnittene Slicks.

Estre mit frühem Unfall im Porsche

Zwar waren Slicks letztlich die richtigen Gummis, doch zu Beginn hatten viele Fahrer Schwierigkeiten. Zuerst und am heftigsten erwischte es Kévin Estre: Infolge eines Gegenpendlers crashte der Franzose den Manthey-Porsche mit der Nummer 911 im Anflug zum Bergwerk. Das Heck des Elfers wurde dabei stark beschädigt, Estre jedoch blieb heil. Die Bergungsarbeiten überdauerten die Länge der Sitzung. Kurz nach Estre ebenfalls in den Leitplanken: Christian Mamerow im Twin-Busch-Audi. Chris ondulierte die linke Seite des R8 ausgangs Wippermann, kam aber zurück zur Box.

Pech für Audi, Abflug von Catsburg

Am Ende der Sitzung erwischte es auch Nicky Catsburg im Rowe-BMW mit der Nummer 22. Der Niederländer war als Letzter ins Shootout gestartet, fand ergo die trockensten Bedingungen vor. Nach einer guten ersten Runde folgten in Runde zwei jedoch einige schwache Zwischenzeiten. Catsburg übertrieb es dann hinunter zum Brünnchen, rutschte übers Gras hinein in die Streckenbegrenzung. Auch er beschädigte gleich eine ganze Seite seines Autos.

Schlecht lief es auch für die Titelverteidiger von WRT-Audi. Pierre Kaffer hatte die Aufgabe, die Startnummer 1 zu qualifizieren, doch schon nach der Aufwärmrunde kam der Routinier mit einem kaputten Reifen zur Box. Kaffer blieb nur ein einziger schneller Umlauf; er wurde auf Rang 22 abgewinkt.

Maro Engel, nicht umsonst amtierender Champion des FIA-GT-Weltcups, zeigte indes seine ganze Klasse: Auf seiner Einfahrrunde machte der Münchener derart vorsichtig, dass er sogar überholt wurde von René Rast (WRT-Audi) und Stallgefährte Adam Christodoulou, die hinter ihm losgefahren waren. Erst in seiner zweiten fliegenden Runde schlug er zu und setzte die beste Zeit des bisherigen Wochenendes.

Start zum 44. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist am morgigen Samstag um 15:30 Uhr. Motorsport-Magazin.com begleitet das Geschehen unter anderem mit einem Live-Ticker. Auch verschiedene Live-Streams sind auf unseren Seiten zu finden.