Bereits fünfmal konnte Porsche das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring für sich entscheiden. Im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe kam es jedoch zum Eklat um das Frikadelli Racing Team, das sich aufgrund der Balance-of-Performance-Eistufungen benachteiligt sah. Kurzerhand entschied man sich, auf den Start zu verzichten. Für die Veranstalter wäre die Absage der schnellsten Frikadelle der Welt ein herber Verlust gewesen. Dank weiterer Anpassungen fand man jedoch zu einer Lösung, Frikadelli startet auch 2016 in der Eifel.

Porsche: Die wichtigsten Teams & Fahrer

Neben Frikadelli, die inzwischen zum Kultobjekt der Nordschleife geworden sind, denkt man bei Porsche und Nürburgring ganz klar an Manthey Racing. Das Team ist in Meuspath beheimatet, der Nürburgring liegt quasi vor der eigenen Haustür. Und ohne Manthey gäbe es keinen Porsche-Sieg: Alle fünf Siege der Marke fuhr Manthey als werksunterstütztes Team ein. Von 2006 bis 2009 kam niemand an der Truppe um Teamchef Olaf Manthey vorbei, 2011 folgte ein weiterer Sieg. Als drittes Einsatzteam fungiert Falken Motorsports. Im vergangenen Jahr hielt das Team aus Offenbach mit Platz drei die Porsche-Fahne hoch.

Manthey Racing gehört zu den erfolgreichsten Teams am Ring, Foto: Patrick Funk
Manthey Racing gehört zu den erfolgreichsten Teams am Ring, Foto: Patrick Funk

Das Fahreraufgebot bei Porsche gleicht besonders bei der #911 sowie der #912 des Manthey-Teams einem Who-is-Who der internationalen Rennfahrerszene. Unter anderem Nick Tandy, Earl Bamber, Richard Lietz und Patrick Pilet - um nur vier stellvertretend zu nennen - verfügen bereits über Le-Mans-Erfahrung, Tandy und Bamber fuhren 2015 gar zum Gesamtsieg in Frankreich gemeinsam mit Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg. Hinzu kommen national und international bekannte GT-Größen wie Körg Bergmeister, Norbert Siedler oder Wolf Henzler.

Diese Teams und Fahrer schickt Porsche zum 24-Stunden-Rennen:

Nr.TeamFahrerAuto
3Frikadelli Racing TeamKlaus Abbelen / Sabine Schmitz / Patrick Huisman / Norbert SiedlerPorsche 911 GT3 R
12Manthey RacingOtto Klohs / Dieter Schmidtmann / Jens Richter / Robert RenauerPorsche 911 GT3 R
21Wochenspiegel Team MantheyGeorg Wiess / Oliver Kainz / Jochen Krumbach / Mike StursbergPorsche 911 GT3 R
44Falken MotorsportsWolf Henzler / Peter Dumbreck / Martin Ragginger / Alexandre ImperatoriPorsche 911 GT3 R
911Manthey RacingNick Tandy / Kevin Estre / Earl Bamber / Patrick PiletPorsche 911 GT3 R
912Manthey RacingRichard Lietz / Jörg Bergmeister / Michael Christensen / Frederick MakowieckiPorsche 911 GT3 R

Porsche: Das Auto für die 24h am Nürburgring

Zwar verzichtete Porsche in diesem Jahr auf die Einführung eines komplett neuen Modells, doch wäre das aufgrund der Tradition des 911ers auch nicht zu erwarten gewesen. Stattdessen fokussierte man sich in Weissach auf eine stete Weiterentwicklung des bestehenden Modells. Die Nordschleife spielte dabei eine besondere Rolle. "Die Nordschleife des Nürburgrings war für den neuen 911 GT3 R neben Weissach so etwas wie ein zweites Entwicklungs- und Erprobungsfeld", erklärte Sascha Pilz, Leiter GT Kundenmotorsport bei Porsche. Sein Debüt feierte der überarbeitete Bolide in Daytona Ende Januar. In der GTD-Klasse, die für GT3-Fahrzeuge reserviert ist, überzeugte der 911 GT3 R gleich mit Rang zwei.

Porsche: Form und Vorjahr beim 24h-Rennen am Nürburgring

Solide, aber nicht überragend - so kann das Zwischenfazit nach drei VLN-Läufen in diesem Jahr lauten. Im ersten Rennen fuhr das Manthey-Team auf die Ränge zehn und elf. Es folgten die Plätze fünf und sechs in Lauf Nummer zwei sowie ein erneuter fünfter Rang in der Generalprobe am 14. Mai. Es gibt also noch Luft nach oben. Die Zuversicht jedoch ist weiterhin da, besonders aufgrund der langjährigen Erfahrung des Manthey-Teams.

Frikadelli auf der Nordschleife während eines VLN-Laufs, Foto: Frikadelli Racing Team
Frikadelli auf der Nordschleife während eines VLN-Laufs, Foto: Frikadelli Racing Team

"Die erfolgreiche Mannschaft kennt die Nordschleife so lange und so gut wie kein anderes Team und hat bei den VLN-Rennen bereits wichtige Erfahrungen mit unserem neuen Kundensportfahrzeug sammeln können. Zusammen mit unseren Werksfahrern wird sie alles daransetzen, den sechsten gemeinsamen Erfolg bei diesem außergewöhnlichen Rennen zu erringen", verspricht Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef.

Im vergangenen Jahr erlebte Porsche ein schwieriges 24-Stunden-Rennen und brachte nur ein Fahrzeug in die Top 10. Falken Motorsports sicherte sich mit Rang drei immerhin einen Podiumsplatz.

Porsche: Die Stimmen vor dem 24h-Rennen am Nürburgring 2016

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: "Erst Nürburgring, dann Le Mans - zwei 24-Stunden-Klassiker innerhalb von nur drei Wochen sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Am Nürburgring geben wir den neuen 911 GT3 R in die bewährten Hände unseres langjährigen Partners Manthey Racing. Die erfolgreiche Mannschaft kennt die Nordschleife so lange und so gut wie kein anderes Team und hat bei den VLN-Rennen bereits wichtige Erfahrungen mit unserem neuen Kundensportfahrzeug sammeln können. Zusammen mit unseren Werksfahrern wird sie alles daransetzen, den sechsten gemeinsamen Erfolg bei diesem außergewöhnlichen Rennen zu erringen."

Sascha Pilz, Leiter GT Kundenmotorsport: "Die Nordschleife des Nürburgrings war für den neuen 911 GT3 R neben Weissach so etwas wie ein zweites Entwicklungs- und Erprobungsfeld. Nach dem starken Saisonauftakt in Daytona und den viel versprechenden Testeinsätzen bei verschiedenen VLN-Rennen sind wir jetzt gespannt, wie sich das neue Auto unter der Regie von Manthey Racing sowie erfahrener Kundenteams beim 24-Stunden-Rennen auf dieser einzigartigen Strecke schlägt."

Earl Bamber: "Für mich ist es das erste 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Es ist eines der härtesten Langstreckenrennen der Welt und eine tolle Herausforderung. Mit unseren Starts bei den VLN-Rennen haben wir uns gut auf dieses Highlight vorbereitet. Ich freue mich auf meinen ersten Werkseinsatz mit dem neuen 911 GT3 R."

Nick Tandy: "Das ist definitiv einer der Klassiker, den du als Rennfahrer gewinnen willst. Das Rennen ist in England sehr populär. Das liegt am Nürburgring, an seiner Geschichte und an den vielen großen Rennfahrern, die dort schon gewonnen haben. Der neue 911 GT3 R macht sehr viel Spaß, gerade auf der Nordschleife."

Jörg Bergmeister: "Dieses Rennen ist eines der Highlights des Jahres. Der Nürburgring ist meine Hausstrecke - mit dem Auto bin ich in weniger als einer Stunde dort. Ich bin das Rennen schon einige Male gefahren, doch ein Sieg fehlt mir noch. Mit dem 911 GT3 R bin ich durch meine Einsätze in den USA bestens vertraut."

Richard Lietz: "Dieses Rennen ist ein Klassiker, genauso wie Le Mans. Jeder Rennfahrer würde alles dafür geben, es einmal zu gewinnen. Letztes Jahr war ich leider nicht dabei. Umso mehr freue ich mich jetzt darauf, mit dem 911 GT3 R auf der Nordschleife zu fahren. Wir treten mit einer starken Mannschaft an. Da sollte es schon unser Ziel sein, zu gewinnen."