Das 24-Stunden-Rennen 2015 auf dem Nürburgring war wie erwartet eine echte Materialschlacht. Auch bei Bonk motorsport bekamen die Mechaniker dank unbeständigen Wetters reichlich zu tun. Am Ende aber kamen drei der vier gestarteten Fahrzeuge ins Ziel. "Das ist doch mal eine gute Quote, die das Rennen selbst nicht geschafft hat", meinte Michael Bonk. Knapp ein Drittel der 151 gestarteten Autos sah die Zielflagge am Ende nicht.

Bonks bestes Auto war die Startnummer 306. Der BMW M235i Racing Cup mit den Piloten Kiki Sak Nana, Alexander Mies, Roger Kurzen und dem Teamchef Michael Bonk schaffte in der Klasse Cup 5 den Sprung aufs Podest. Dabei sah es zunächst gar nicht nach dem guten Ergebnis aus. Gleich zu Beginn des Rennens, im zweiten Stint, wurde das Auto durch einen Crash zurückgeworfen. Glücklicherweise konnte der BMW aus eigener Kraft zurück an die Box kommen, wo sich die Mannschaft sofort an die Arbeit machte. Etwa 40 Minuten später rollte der Wagen wieder auf die Piste und startete eine unglaubliche Aufholjagd.

Vor allem Alexander Mies fuhr eine schnelle Runde nach der anderen und brachte so den Wagen wieder in der Klasse nach vorne. Am Ende blieben 4 Runden Rückstand auf Platz eins. Rechnet man die Reparaturpause ab, wäre es der Klassensieg geworden.

Foto: Patrick Funk
Foto: Patrick Funk

Etwas härter traf es da schon Ryu Seya, Yosuke Shimojima, Guy Stewart und Jürgen Meyer in der Startnummer 312. Auch dieser BMW 235i Racing Cup flog im zweiten Stint ab und musste repariert werden. Der Schaden war deutlich geringer, doch aufgrund kleiner Regenschauer im ersten Renndrittel sollte es nicht die einzige Zwangspause für das Auto sein. "Insgesamt haben wir bei dem Auto über zwei Stunden an der Box verloren", erklärte Bonk. Allerdings wollte er den BMW nicht aus dem Rennen nehmen. "Unsere Fahrer reisen um die halbe Welt, um hier teilzunehmen, dann sollen sie auch fahren."

Der dritte BMW aus dem Hause Bonk kam allerdings frühzeitig auf den Truck. Nach gutem Start und dem Kampf um die Spitzenposition wurde das Auto nachts jäh aus dem Rennen gerissen. Bei einem eigentlich harmlosen Unfall riss der Ölkühler ab. "Bis das Auto mit dem Abschleppwagen in der Box war, mussten wir zweieinhalb Stunden warten. Da haben wir gemeinsam entschieden, das Rennen zu beenden." Jürgen Nett, Emin Akata und Doppelstarter Alexander Mies wollten eigentlich um den Klassensieg kämpfen.

Dieses Ziel war für Raphael Hundeborn, Kai Riemer, Winfried Assmann und Ronja Assmann dagegen nicht ausgegeben worden. Im Flying Horse Opel sollten die vier ihr Rennen fahren und mit guten Zeiten sicher über die Zeit kommen. Mit dieser Strategie wurde das Quartett in der Nacht bis auf Klassenrang zwei gespült. "Dann hatten wir leider ein elektronisches Problem."

Der Hauptschalter verabschiedete sich und mit ihm die komplette Stromversorgung. "Plötzlich stand das Auto vollkommen unbeleuchtet an der Strecke. Der Fahrer wusste selbst nicht genau, wo er war, er konnte ja nichts sehen." Glücklicherweise krachte kein anderes Auto in den stehenden Opel, sodass die Mannschaft den Schalter schnell tauschen konnte. Am Ende reichte es zum vierten Platz.

"Alles in allem sind wir sehr zufrieden. Ich muss auch meinem Team ein Kompliment machen, das ist einfach eine super Truppe mit der ich gerne arbeite." Bei den vielen Boxenstopps sähre es durchaus auch chaotisch aus, aber Bonk versicherte, dass es immer einen Plan gäbe. "Den kenne ich zwar selber nicht immer, aber es hat alles funktioniert."