Dominik Baumann auf der bekanntesten Rennstrecke der Welt: Der Österreicher startete gemeinsam mit dem BMW Sports Trophy Team Schubert bei der 43. Auflage des ADAC Zurich 24h-Rennen. Im Qualifying belegte der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 20 den dritten Startplatz in einem Feld von mehr als 150 Autos. Nach einem verheißungsvollen Start ins Rennen sorgte ein Unfall für das vorzeitige Aus des Rennwagens, den sich Dominik mit Claudia Hürtgen, seinem ADAC GT Masters Teamkollegen Jens Klingmann sowie BMW DTM-Fahrer Martin Tomczyk teilte.

Bei schwierigen Bedingungen kam Claudia Hürtgen von der Strecke ab, Foto: Patrick Funk
Bei schwierigen Bedingungen kam Claudia Hürtgen von der Strecke ab, Foto: Patrick Funk

Dominik, das war kein einfaches Rennen für dein BMW Sports Trophy Team Schubert. Was war los?
Dominik Baumann: Leider war das Rennen für uns schon nach eineinhalb Stunden gelaufen. Das war unheimlich schade, weil das Team am gesamten Wochenende überragende Arbeit geleistet hat. Meine Teamkollegin Claudia Hürtgen, mit der ich mir auch im ADAC GT Masters den BMW Z4 GT3 geteilt habe, verlor bei extrem schwierigen Bedingungen die Kontrolle über das Auto. Nach dem Zwischenfall versuchte das Team alles, um das Auto wieder rennbereit zu machen. Wir konnten zwar noch einmal rausfahren, in der Nacht entschied das Team jedoch aus Sicherheitsgründen, das Auto endgültig aus dem Rennen zu nehmen.

Wie hast du reagiert, als du von dem Unfall erfahren hast?
Dominik Baumann: Zunächst dachte ich, dass wir wieder rausfahren und zur Aufholjagd starten. Als das Auto wieder an der Box war, bin ich sofort zum Team gegangen. Ich habe mit Claudia gesprochen, sie war natürlich genauso enttäuscht wie jeder im Team. Ihr darf man aber keinen Vorwurf machen. Wenn das Auto die Traktion verliert, hast du keine Chance mehr und bist nur noch Passagier. Wir sind eine eingeschworene Truppe bei Schubert Motorsport, halten zusammen und kämpfen für das gleiche Ziel.

Was glaubst du, was ohne den Unfall für euch möglich gewesen wäre?
Dominik Baumann: Ich bin sicher, dass wir eine gute Chance auf ein Top-Ergebnis gehabt hätten. Beim Start übernahm mein Teamkollege Martin Tomczyk die Führung und der Speed unseres BMW Z4 GT3 war überragend. Es war toll zu sehen, wie zu Beginn drei BMW das Feld anführten. Wie wir es erlebt haben, kann bei einem solch langen und anstrengenden Rennen immer etwas passieren. Wir hatten eine sehr gute Herangehensweise und wollten nicht zu viel riskieren. Leider hat es trotzdem nicht geklappt.

Bist du mit deiner eigenen Performance auf der Nürburgring-Nordschleife zufrieden?
Dominik Baumann: Natürlich wäre ich am liebsten auch im Rennen gestartet um zu zeigen, wozu wir in der Lage sind. Mit meiner Leistung am Wochenende bin ich glücklich. Ich habe keine Fehler gemacht und meine Aufgaben erfüllt. Ganz ehrlich: Wenn du in der Nacht auf der Nordschleife fährst und es regnet, bist du als Fahrer einfach froh, wenn du das Auto heil zurück an die Box bringst. Das ist mir auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt gut gelungen.

Nach eineinhalb Stunden wurde der BMW schon in die Garage geschoben, Foto: Sönke Brederlow
Nach eineinhalb Stunden wurde der BMW schon in die Garage geschoben, Foto: Sönke Brederlow

Bekommst du als Rennfahrer eigentlich viel von der Atmosphäre rund um die Strecke mit?
Dominik Baumann: Ja, auf jeden Fall! Wir waren eine ganze Woche lang am Nürburgring unterwegs und haben die einzigartige Kulisse hautnah mitbekommen. Mein Teamkollege Jens Klingmann und ich sind vor wenigen Tagen rund um die Strecke gefahren, um uns alles genau anzuschauen. Was allein am Brünnchen los ist - Wahnsinn! Die Fans leben dafür und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn mir klar wird, dass all die Zuschauer auch wegen uns hier sind. Das musst du einfach genießen. Auch im BMW Z4 GT3 ist es ein besonderes Gefühl, hier zu fahren. Auf einigen Teilen der Strecke konnte ich aus dem Auto heraus den Geruch von Grillfleisch riechen! Hier ist einfach alles anders, und das macht die ganze Veranstaltung so einzigartig.

Vom 05. bis 07. Juni wartet das nächste Highlight auf dich. Auf dem Red Bull Ringbestreitest du dein Heimrennen im ADAC GT Masters. Was rechnest du dir in Spielberg aus?
Dominik Baumann: Auf das Rennen in Spielberg freue ich mich natürlich ganz besonders. Viele Freunde und einige meiner Partner werden uns garantiert von den Tribünen aus anfeuern. Umso wichtiger ist es, dass wir dort vorne mitmischen. Der Red Bull Ring hat nur wenige Kurven und deshalb darfst du keine Fehler machen, speziell auf einer schnellen Runde im Qualifying. Für uns Fahrer ist es manchmal einfacher, wenn du mehr Kurven hast - dann findest du den Rhythmus schneller. Da mache ich mir bei uns aber keine Sorgen. Das Qualifying spielt eine wichtige Rolle. Wenn wir uns dort eine gute Ausgangslage verschaffen können, sollte in den beiden Rennen einiges drin sein.