Die Maßnahmen des DMSB, um den Motorsport auf der Nordschleife kurzfristig sicherer zu machen, sorgten für Kritik - auch beim Traditionsrennstall Kremer Racing. Das Kölner Rennteam wird das 24h-Qualifikationsrennen am kommenden Wochenende daher nicht in Angriff nehmen.

"Ein Tempolimit auf einzelnen Passagen der Nürburgring-Nordschleife ist mit unserem Verständnis von freiem Wettbewerb im Motorsport nicht vereinbar", begründet Kremer-Teamchef Eberhard Baunach seine Entscheidung. "Wir bedauern den tragischen Unfall vom ersten VLN-Lauf und sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen des ums Leben gekommenen Motorsportfans. Aber an Rennsport mit angezogener Handbremse haben wir kein Interesse."

Über die Teilnahme am Saisonhighlight, dem 24-Stunden-Rennen, wird Kremer Racing nach dem zweiten Rennwochenende der VLN Langstreckenmeisterschaft entscheiden.

Ohne Lösung wäre Feierabend

BMW-Pilot Dirk Adorf, der selbst an der Sitzung des DMSB teilnahm, rechtfertigte die Entscheidungen. "Es blieben nur sehr wenige Möglichkeiten übrig!", erklärte Adorf. "Ich bin heilfroh, dass überhaupt eine Lösung gefunden wurde, ohne diese wäre für viele von uns Feierabend gewesen! In meinen Augen wurde eine Lösung gefunden und verabschiedet, die für die Fahrer, für die Teams, für die Fans/Zuschauer und für den Motorsport steht, auch wenn Sie allen nicht gefällt."

"Egal was entschieden worden wäre, egal wie eine andere Lösung ausgesehen hätte, für den Motorsport wäre diese zunächst falsch. Doch hier ging es um weit mehr als 'nur' den Motorsport. Es hätte ganz anders ausgehen können und es war kurz davor, dass dies geschehen wäre", mahnte Adorf. "Das solltet ihr bitte bei aller Diskussion nicht vergessen."