Wie es zu erwarten warm hat sich das 24-Stunden-Rennen auf de Nürburgring nach der mörderischen Anfangsphase ein wenig beruhigt. Von der dritten bis zum Ende der siebten Rennstunde verabschiedeten sich mit dem McLaren von Kevin Estre, Tim Mullen, Sascha Bert und Peter Kox sowie dem BMW von Dirk Werner, Dirk Müller, Lucas Luhr und Alexander Sims zwei Fahrzeug sehr auffällig aus dem Kreis der Siegkandidaten, während am unteren Ende der Top-20 weitere Fahrzeuge leiser nach hinten herausfallen. Neun Fahrzeuge haben um 23 Uhr noch eine realistische Chance auf den Sieg.

Das Rennen schien gerade seinen normalen Rhythmus gefunden zu haben, da stand plötzlich der Schubert-Z4 von Dirk Werner, Dirk Müller, Lucas Luhr und Alexander Sims in der Boxeneinfahrt. Das Schubert-Team bestätigte gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass die Aufhängung beim Räubern über die Kerbs beschädigt worden war. Da die Trümmer eine Ölleitung beschädigten, wurde der Motor irreparabel beschädigt. An der Spitze wechselten sich zu diesem Zeitpunkt je nach Boxenstopp der Dörr-McLaren, der Black-Falcon Mercedes mit der Startnummer 14 und der verbliebene Phoenix-Audi ab.

Aus für den Schubert-Z4, Foto: Patrick Funk
Aus für den Schubert-Z4, Foto: Patrick Funk

Drama um den Dörr-McLaren

Nicht unweit dahinter lieferten sich der Rowe-Mercedes von Michael Zehe, Christian Hohenadel, Nico Bastian und Maro Engel einen harten Kampf mit dem Marc-VDS-BMW von Bas Leinders, Nick Catsburg, Markus Palttala und Dirk Adorf. Direkt dahinter duellierten sich der Dörr-McLaren und der rote Black-Falcon Mercedes von Jeroen Bleekemolen, Andreas Simonsen, Christian Menzel und Lance David Arnold mit der Startnummer 1. Es ging zum Teil im Zentimeterabstand um den Kurs.

Doch es dauerte nicht lange, da schlug das Schicksal bei Dörr Motorsport zu. Ein mutmaßlicher Wasserverlust entpuppte sich jedoch als falscher Alarm, wie Tim Mullen gegenüber Motorsport-Magazin.com frustriert berichtete. Der ärgerliche Zusatzstopp kostete mehr als eine Runde und warf das Pole-Fahrzeug auf den 16. Platz zurück. Fürs Erste ist man damit aus dem Spitzenkampf raus, aber noch nicht hoffnungslos abgeschlagen. Dennoch wird ein Dörr-Sieg aus eigener Kraft kaum mehr möglich sein, selbst wenn das Fahrzeug in den Händen von Kevin Estre die mit Abstand schnellsten Runden fährt.

Marc VDS meldet Führungsanspruch an

An der Spitze hatte sich unterdessen der Marc-VDS-BMW an den führenden Audi herangefahren und es kam zu einem spektakulären Duell um die Spitze. Doch BMW hatte den längeren Atem: Marc VDS übernahm die Spitze und konnte sich daraufhin ein Polster von elf Sekunden verschaffen. In den Händen von Abdulaziz bin Turki al Faisal fiel der vormals führende Black-Falcon-Mercedes hinter das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 1 und den Rowe-Mercedes zurück, der zuvor bereits den Marc-VDS-BMW ziehen lassen musste. So kam das Fahrzeug der Vorjahressieger auf Rang drei nach vorn, während Rowe auf Rang sechs abrutschte.

Die McLaren-Herrlichkeit hatte etwas mehr als vier Stunden ein Ende, Foto: Patrick Funk
Die McLaren-Herrlichkeit hatte etwas mehr als vier Stunden ein Ende, Foto: Patrick Funk

An der Spitze robbte sich der Phoenix-Audi wieder an den Z4 von Marc VDS heran und übernahm nach einem Fahrerwechsel wiederum die Führung. Ganz klar hat das belgische Team zum Zeitpunkt dieses Rennberichts einen schwächeren Fahrer auf dem Fahrzeug sitzen, die Zeiten sind pro Runde etwa 10 bis 15 Sekunden langsamer. Realistisch betrachtet haben noch neun Fahrzeuge Siegchancen. Auf dieser Position liegt der zweite Marc-VDS-BMW, der je nach Boxenstoppzyklus teilweise sogar auf Rang drei lag.

Schlechte Nachrichten unterdessen für die Fans des Opel Manta: Beim Fuchsschwanz musste die Kardanwelle getauscht werden. Olaf Beckmann, Volker Strycek, Peter Hass und Jürgen Schulten fiel dadurch auf den siebten Klassenrang zurück. Auch für den WTCC-Piloten Rob Huff gibt es schlechte Nachrichten: Sein Audi TT RS, den er sich mit Robb Holland, Darryl O´Young und Kevin Gleason teilt, musste mit einem technischen Problem zur Box, fuhr aber nach einem Reparaturstopp weiter.