Cyndie Allemann dürfte die erste Frau sein, die an drei der legendärsten Rennen teilgenommen hat. Nach ihren Einsätzen beim Indy 500 und den 24 Stunden von Le Mans startete sie am vergangenen Wochenende erstmals beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Im Rahmen einer TV-Doku teilte sie sich einen Mercedes-Benz SLK in der V6-Klasse mit Ski-Star und Gelegenheits-Racer Sven Hannawald, Thorsten Drewes und Bertin Sing. Die Zielflagge sah Allemann zwar nicht, weil ein Teamkollege den Boliden während seines Stints zu stark beschädigte, aber Spaß hatte sie allemal beim Eifel-Klassiker.

"Mein Stint in der Nacht zu Sonntag war völlig verrückt", so Allemann, die zuletzt in der japanischen Super GT fuhr. "Ich weiß nicht mehr, wie oft ich andere Autos überholte, aber auch von den schnellen GT3-Autos überholt wurde. Es hat so einen riesen Spaß gemacht, richtig eng mit anderen Autos zu kämpfen - das war wie in einem Video-Spiel!" Die Schweizerin wurde ebenfalls voll vom Regen erwischt; keine leichte Herausforderung auf der Nordschleife. "Auf meiner letzten Runde begann es zu regnen und ich war noch auf Slick-Reifen unterwegs", so Allemann. "Als ich auf Höhe der Flugplatz-Passage war, war die Strecke schon sehr nass. Ich musste 20 km lang ohne Grip zurücklegen."

Das Gefühl, auf der schnellen Döttinger Höhe bei diesen widrigen Bedingungen gefahren zu sein, sei einfach nur verrückt. Allemann: "Natürlich bin ich etwas vom Gas gegangen, aber wenn du mit 160 Sachen und Slick-Reifen auf der Döttinger Höhe fährst, ist das nichts anderes als verrückt. Nach meinem Stint war ich so soll gepumpt mit Adrenalin, dass es schwierig war, etwas Schlaf zu finden." Nach ihrem Einsatz in der Grünen Hölle hat Allemann Blut geleckt. "Ich möchte in dieser Saison noch weitere GT- und Langstrecken-Rennen fahren, deshalb steckte ich all meine Energie in dieses Rennen", berichtete die 27-Jährige.