Licht und Schatten lagen für Norbert Siedler bei seinem Saisonhighlight auf der Nürburgring-Nordschleife dicht beisammen. Im Porsche Carrera Cup war er schnellster Mann des Wochenendes und zeigte eine starke Leistung im Rennen. Nach Pech im Qualifying kam er auf dem fünften Rang ins Ziel. Beim 24-Stunden-Rennen wurde sein Fahrzeug auf Position vier liegend von einem Konkurrenten aus dem Rennen geworfen.

Carrera Cup: Platz fünf nach starker Kampfleistung

Norbert Siedler startete auf der Nordschleife, Foto: Porsche
Norbert Siedler startete auf der Nordschleife, Foto: Porsche

Zunächst stand für Norbert Siedler das Qualifying zum Porsche Carrera Cup auf dem Programm. Nach dem ersten Umlauf lag er bereits auf Position drei und war auf dem besten Weg, seine Zeit deutlich zu verbessern. "In meiner schnellsten Runde war dann plötzlich sehr viel Öl auf der Strecke", berichtete er. "Extrem ärgerlich, denn ich war auf Bestzeit-Kurs."

Von Position sieben ins Rennen gegangen, gewann er bereits am Start eine Position. Auf der Nürburgring-Nordschleife zeigte er, warum er als Spezialist in der "Grünen Hölle" gilt. Vor den Augen der mehr als 200.000 Zuschauer konnte er die Lücke zu dem vor ihm fahrenden Sean Edwards sofort schließen. Die beiden Profirennfahrer lieferten sich daraufhin einen beinharten Zweikampf.

"Ich war deutlich schneller, aber Sean hat knallhart verteidigt", berichtete Norbert Siedler. In der vierten und letzten Runde bremste sich der Aust-Motorsport-Pilot mit einem spektakulären Manöver schließlich auf der Innenseite vorbei und überquerte die Ziellinie auf der fünften Position. In der Gesamtwertung belegt er weiterhin den sechsten Rang.

24-Stunden-Rennen: Unverschuldeter Ausfall

Große Hoffnungen machte sich Norbert Siedler auch für das 24-Stunden-Rennen. In den Trainingssitzungen lief der vom Timbuli Team eingesetzte Porsche ohne Probleme und konnte sich im Top-40-Qualfying die 16. Startposition sichern. "Das ist eine gute Ausgangslage", lautete Siedlers zufriedenes Zwischenfazit. Als das Rennen am Sonntagabend freigegeben wurde, lief für den sympathischen Rennfahrer und seine Teamkollegen Marco Seefried, Marc Hennerici und Pierre Kaffer zunächst alles nach Plan.

Kaffer ging kein Risiko ein und brachte den 500 PS starken Porsche 911 GT3 R sicher durch die ersten Runden. Auch Marco Seefried knüpfte nahtlos an die Performance an und fuhr bis auf die vierte Position nach vorne. "Die ersten drei Stunden liefen wirklich super", freute sich Norbert Siedler. "Wir haben uns aus allen Gefahren raus gehalten und waren zu diesem Zeitpunkt der bestplatzierte Porsche." Für die spektakuläre Fahrt in die Nacht hinein sollte er selbst das Steuer übernehmen.

Norbert Siedler machte sich gerade für seinen Einsatz bereit, als der Rückschlag kam: "Marco überrundete einen Toyota," erklärt der Routinier, der seinen Helm bereits aufgesetzt hatte. "Leider zog der Konkurrent sofort nach links und mein Teamkollege hatte keine Chance, den Unfall zu verhindern." Beim starken Einschlag in die Leitplanke wurde der Porsche so stark beschädigt, dass eine Reparatur unmöglich war. Damit war das 24-Stunden-Rennen beendet, bevor Siedler überhaupt eingreifen konnte. "Das ist eine große Enttäuschung, vor allem weil wir so aussichtsreich unterwegs waren."

Nächste Station: Heimrennen in Spielberg

Bereits in zwei Wochen steht für Norbert Siedler das nächste Highlight auf dem Programm. In seiner Heimat Österreich werden dann auf dem Red Bull Ring die nächsten beiden Wertungsläufe des Porsche Carrera Cup ausgetragen. Gute Erinnerungen hat der Lokalmatador an das Rennen aus dem Vorjahr: "In der letzten Saison konnte ich in Spielberg mein Heimrennen gewinnen", blickt er zurück. "Vor heimischer Kulisse als Sieger über die Ziellinie zu fahren, war ein wahnsinniges Gefühl. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr wieder ganz vorne dabei sind."