Black Falcon hat die Führung beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring übernommen. Mit einer starken Aufholjagd schnappte sich DTM-Rekordchampion Bernd Schneider Kontrahent für Kontrahent und brachte seinem Team damit rund fünf Stunden vor dem Zieleinlauf die Spitzenposition ein. Dabei lief es anfangs gar nicht gut für den Flügeltürer. In der ersten Kurve landete der Stuttgarter im Kiesbett und musste geborgen werden.

Marc VDS dominierte am Morgen, Foto: Patrick Funk
Marc VDS dominierte am Morgen, Foto: Patrick Funk

Als sich das Feld gegen 8:20 Uhr zunächst auf die verbliebenen neun Stunden Renndistanz machte, regnete es noch immer stark vom Himmel herunter. Für die BMW Z4 GT3 von Marc VDS kein Problem: da der Münchener im Gegensatz zur Konkurrenz mit ESP ausgestattet ist, zog Maxime Martin, der von Rang fünf kam, schon auf dem GP-Kurs am führenden Aston Martin vorbei. Nach der ersten Rennrunde führte der Belgier bereits mit 17,5 Sekunden Vorsprung.

Und auch der zweite Marc-VDS-Z4 machte mit seinen Kontrahenten kurzen Prozess. In der zweiten Runde zog Bas Leinders am Manthey-Porsche vorbei. Nur Marcel Fässler leistete im Audi R8 LMS ultra erbitterten Widerstand und fuhr die gleichen Zeiten wie die beiden BMW Z4 GT3. Für Marc VDS, die in diesem Jahr ebenfalls die Werksunterstützung der Münchener erhalten, ein Traumstart in die verbliebenen neun Stunden.

Mercedes im Nassen schnell

In Probleme gerieten am Morgen hingegen die Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Während der mittlerweile führende Flügeltürer von Black Falcon am Ende der Start-Ziel-Geraden ins Kiesbett rutschte, touchierte ein ROWE-SLS im Bereich Pflanzgarten die Leitplanken. Für Schubert lief es ebenfalls nicht rund. Der Z4 #20 drehte sich im Flugplatz in die Streckenbegrenzung. Auch das BMW-Quartett konnte die Fahrt jedoch weiter fortsetzen und liegt momentan auf dem fünften Gesamtrang. Für den drittplatzierten Marc-VDS-Z4 war das Rennen nach einem Abflug im Kesselchen beendet.

Die kalten Temperaturen in der Eifel kosteten Aston Martin unterdessen einen möglichen Gesamtsieg. Der britische Sportwagen, der sich lange Zeit in der Spitzengruppe halten konnte, fiel auf die siebte Position zurück, nachdem die Piloten die Reifen nicht auf die notwendige Arbeitstemperatur bringen konnte. Dasselbe Problem plagte auch den Manthey-Porsche #18. Laurens Vanthoor haderte ebenfalls mit dem Grip, wenn auch in einem anderen Zusammenhang: der Belgier rutschte auf einer Ölspur aus und schmiss den WRT-Audi in die Leitplanken - das Ende für die zu diesem Zeitpunkt Vierplatzierten.

Gut sechs Stunden vor dem Ende lag plötzlich der ROWE-SLS von Arnold, Roloff, Seyffarth und Jäger an der Spitze der Gesamtwertung. Das Mercedes-Quartett arbeitete sich mit schnellen Zeiten nach vorne. "Im freien Training hat sich bereits abgezeichnet, dass das Auto im nassen richtig gut geht! ", jubelte Lance David Arnold. "Das hat sich jetzt wiedergespiegelt!" Nach dem Stopp übernahm Black Falcon schließlich die Spitze. Ob sich Mercedes allerdings auch über die restlichen fünf Stunden in der führenden Position halten kann, ist fraglich. Motorsport-Magazin.com berichtet live aus der Eifel.